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Julia Extra Band 0328

Julia Extra Band 0328

Titel: Julia Extra Band 0328
Autoren: Abby Green , Barbara Hannay , Kathryn Ross , Caitlin Crews
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auf. Eine dunkle Röte auf den Wangen, mit intensiv hellblauen Augen, umrahmt von dichten dunklen Wimpern. Sie hatte ihn angesehen wie ein verschrecktes Rehkitz. Als hätte sie noch nie zuvor einen halbnackten Mann gesehen.
    Sie hatte einen winzigen Schönheitsfleck unter der vollen Unterlippe. Er verzog das Gesicht, als er merkte, wie sein Körper auf diese Erinnerung reagierte. Es gefiel ihm ganz und gar nicht, dass er so schnell auf sie ansprach. Während er sie vom Pool aus beobachtet hatte, wie sie schnell und geschickt ihre Arbeit verrichtete, die glänzenden braunen Haare zu einem Knoten hochgesteckt, schien sie in Gedanken ganz woanders gewesen zu sein, sonst hätte sie ihn sicher bemerkt. Denn Leo war gewiss kein Mann, den man übersah.
    Als er sie instinktiv an sich gezogen hatte, hatten sich ein paar Strähnen aus ihrem Knoten gelöst, sodass der Wunsch in ihm aufgestiegen war, den Knoten ganz zu lösen und seine Hände in ihren seidigen Haaren zu vergraben.
    Erneut sah er sich um. Wo steckte sie nur? Hatte er sich all das nur eingebildet? Als sein Vater mit einem Freund auf ihn zukam, zwang er sich zu einem wohlwollenden Lächeln, während er sich dafür hasste, zum Sklaven einer namenlosen Kellnerin geworden zu sein.
    Der Anblick seines Vaters lenkte ihn einen Moment ab. Er war alt geworden seit ihrem letzten Treffen. Die Vorstellung, dass er hier gebraucht wurde, überwältigte ihn beinahe. Aber war sein Platz wirklich hier? Er versuchte sich an dem Wort: Zuhause. Sein Herz schlug schneller.
    Er dachte an sein modernes, aber dennoch steriles Penthouse in New York, inmitten von Wolkenkratzern aus Stahl und Glas. An seine perfekt gepflegte und sehr erfahrene blonde Geliebte. Und er überlegte, wie es sein würde, all das hinter sich zu lassen. Doch er spürte … nichts.
    Seit er in Athen war, waren all seine Erwartungen auf den Kopf gestellt worden. Er hatte geglaubt, nichts für diese Stadt zu empfinden. Stattdessen hatte er das Gefühl, etwas zutiefst Ursprüngliches in seiner Seele gefunden zu haben. Etwas war zum Leben erwacht und konnte nicht mehr verbannt werden.
    Wie um dieses Gefühl zu verstärken, fiel ihm etwas am anderen Ende des Raums ins Auge. Hochgesteckte glänzende Haare, ein schlanker Rücken. Leos Herz begann, noch schneller zu schlagen, in einem ganz anderen Rhythmus.
    Angel zwang sich, niemanden anzusehen und den Blick auf den Boden gerichtet zu halten. Sie hatte in der Küche bleiben wollen, aber ihr Chef hatte sie in den großen Salon geschickt, als sei sie seine erfahrenste Angestellte.
    In diesem Moment fing sie den scharfen Blick von Aristotle Levakis auf, einem Geschäftspartner der Familie Parnassus. Ihr Magen zog sich in Panik zusammen. Die Begegnung würde zu einer Katastrophe führen. Aristotle Levakis kannte sie, denn sein Vater war bis zu seinem Tod mit ihrem Vater befreundet gewesen.
    Sie wollte einer kleinen Gruppe von Gästen Wein von ihrem Tablett anbieten, als sie versehentlich von einem der anderen Kellner angerempelt wurde. Ihr Tablett kippte zur Seite, und entsetzt sah sie, wie sich vier Gläser Rotwein über das makellos weiße Designerkleid einer schönen Frau ergossen.
    Einen Moment geschah nichts. Die Frau blickte nur fassungslos auf ihr Kleid. Dann schrie sie plötzlich so schrill auf, dass Angel zusammenzuckte, während sich eine unheimliche Stille über den Raum legte.
    „Du dummes, ungeschicktes Mädchen …“
    Wie aus dem Nichts tauchte ein großer dunkler Schatten an Angels Seite auf. Ihr Herz setzte einen Schlag aus, als sie merkte, dass es der Mann aus dem Pool war. Kurz zwinkerte er ihr zu, ehe er die entsetzte Frau beiseitenahm und leise auf sie einredete.
    Während Angels Chef, der herangeeilt war, sich um die Frau kümmerte, drehte der Mann sich zu Angel um. Worte schwirrten ihr durch den Kopf, die keinen Sinn ergaben. In seinem perfekt geschnittenen Smoking sah er so umwerfend aus, dass ihr die Sprache wegblieb.
    Ruhig nahm er ihr das nun leere Tablett aus der Hand und übergab es einem der anderen Kellner. Das Chaos am Boden war bereits beseitigt worden.
    Der Mann legte die Hand auf ihren Arm und führte sie durch den Salon und die geöffneten Terrassentüren hinaus ins Freie.
    Die duftende, angenehm kühle Abendluft umfing Angel wie eine Liebkosung. Trotzdem war ihr heiß. Nicht nur vor Verlegenheit, sondern auch, weil der Mann seine große Hand um ihren Oberarm gelegt hatte. Vor einer niedrigen Mauer blieben sie stehen, hinter der sich ein
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