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Julia Extra Band 0313

Julia Extra Band 0313

Titel: Julia Extra Band 0313
Autoren: Janette Kenny , Carole Mortimer , Sarah Morgan , Claire Baxter
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Unterbrechung, blickte Sin von den Dokumenten auf, die er jetzt schon zehn Minuten auf dem Schreibtisch in seinem Arbeitszimmer anstarrte, ohne auch nur ein Wort wirklich gelesen zu haben. „Ja, Wallace?“ Er rang sich ein freundliches Lächeln ab.
    „Ich dachte, es würde Sie interessieren, zu erfahren, dass Miss Luccy fort ist.“
    Sin machte ein irritiertes Gesicht. „Was soll das heißen … fort?“
    „Fort wie fort, Master Sin.“ Wallace zuckte mit den Schultern. „Ich wollte ihr gerade eine Tasse Tee vor dem Frühstück ans Bett bringen und musste feststellen, dass das Zimmer leer ist und all ihre Sachen aus den Schubladen und Schränken verschwunden sind. Ich kann Ihnen versichern, dass ich mich nicht irre, Master Sin“, fügte er hinzu, weil Sin sich erhob, als wollte er selbst nachsehen. „Sie hat eine Nachricht hinterlassen.“
    „Eine Nachricht? Zeigen Sie her!“ Sin war an diesem Morgen sehr früh aufgestanden und hatte gedacht, Luccy wolle ausschlafen, als sie nicht beim Frühstück erschien.
    Wallace hob die Augenbrauen. „Die Nachricht war nicht an Sie gerichtet, Master Sin.“
    „An wen sonst? An … Sie?“ Luccy war abgereist, ohne sich von ihm zu verabschieden! Sie war fort.
    Aber er hatte doch versprochen, ihr für heute einen Flug nach England zu buchen … was er auch wirklich für den Nachmittag getan hatte. Warum hatte sie nicht gewartet, bis er sie zum Flughafen gefahren hätte, sodass sie sich richtig voneinander verabschieden konnten?
    Luccy saß schon angeschnallt in ihrem Sitz, die Türen waren für den Start geschlossen, als die Maschinen wieder abgeschaltet wurden. Ihr Herz sank, als die Flugbegleiterin über die Lautsprechanlage eine kurze, aber unvermeidliche Verzögerung des Starts bekannt gab.
    Seufzend lehnte Luccy sich zurück und schloss die Augen. Konnte denn nichts glatt laufen? Es war schon schwierig genug gewesen, das Haus unbemerkt zu verlassen. Als sie in aller Herrgottsfrühe aufgebrochen war, hatte sie sich vorher telefonisch ein Taxi gerufen und darum gebeten, dass der Fahrer nicht klingelte, sondern vor dem Haupttor wartete, damit Wallace nichts bemerkte. Denn der loyale Butler hätte sicher sofort Sin informiert. Der Nachteil war, dass Luccy ihr schweres Gepäck die ganze Auffahrt hinunter zum Tor schleppen musste und sich dabei wie ein Dieb vorkam, der sich heimlich davonschlich.
    Doch die Alternative, nämlich sich später von Sin zum Flughafen fahren zu lassen, kam für sie erst recht nicht infrage. Allein bei derVorstellung, sich von ihm verabschieden zu müssen, tat ihr das Herz weh.
    „Luccy?“
    Diese Stimme erkannte sie sofort. Ungläubig schlug sie die Augen auf und blickte in Sins Gesicht, der sich im Gang neben ihrem Sitz aufgebaut hatte.
    „Komm mit“, sagte er ruhig und streckte ihr eine Hand entgegen.
    „Aber ich … Was machst du hier?“, fragte sie stockend, während sie spürte, wie sich die Blicke der übrigen Passagiere auf sie richteten. Manche davon waren neugierig, andere aber auch unverhohlen wütend und feindselig wegen der Startverzögerung. Luccys Sitznachbarin lauschte ungeniert dem Gespräch.
    „Wie sieht es denn für dich aus?“, entgegnete Sin leise.
    Als ob er darauf warten würde, dass sie ihn aus dem Flugzeug begleitete. Aber warum? Er musste doch froh sein, dass sie fort war! „Du hast mir doch gesagt, ich solle gehen …“
    „Ich sagte, du könntest gehen. Aber ich habe gewiss nicht damit gerechnet, dass du schon wieder verschwindest, ohne dich zu verabschieden“, unterbrach er sie schroff.
    „Das ist doch lächerlich!“, protestierte Luccy frustriert. „Du wolltest, dass ich gehe.“
    „Ich habe meine Meinung eben geändert.“
    „Aber ich nicht!“ Sie konnte es nicht glauben! Sin hatte tatsächlich diesen Flug aufgehalten, um persönlich an Bord zu kommen und sie zurückzuholen!
    „Luccy, je eher du jetzt mit mir kommst, desto schneller können all diese Leute endlich ihren Flug fortsetzen“, erklärte Sin unbeirrt.
    „Das ist nicht fair!“
    „Ich habe nie behauptet, fair zu sein.“ Auf der Fahrt zum Flughafen hatte er jede Geschwindigkeitsbegrenzung gebrochen, um bei seiner Ankunft festzustellen, dass er fast zu spät gekommen wäre. Aber er konnte und wollte es einfach nicht ertragen, dass Luccy abreiste, ohne dass sie sich richtig verabschiedet hätten.
    „Aber …“, protestierte Luccy erneut.
    „Hören Sie, Schätzchen, an Ihrer Stelle würde ich mit ihm das Flugzeug verlassen“, mischte
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