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Julia Extra Band 0313

Julia Extra Band 0313

Titel: Julia Extra Band 0313
Autoren: Janette Kenny , Carole Mortimer , Sarah Morgan , Claire Baxter
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zu bewundern. Leandro hingegen brauchte nur durchs Haus spazieren, um sich an ihnen zu erfreuen.
    „Du hast das Baby tatsächlich im äußersten Winkel untergebracht, oder?“, fragte sie ungehalten.
    „Soll er vielleicht bei mir im Schlafzimmer nächtigen?“
    „Das wäre wohl tatsächlich der unpassendste Ort für ein Baby“, gab sie zurück und musste Halt an der Wand suchen, weil das Bild von Leandro und dieser grazilen Schauspielerin vor ihrem geistigen Auge erschien.
    Natürlich war er nach dem Scheitern ihrer Ehe nicht lange allein geblieben, das war ihr völlig klar. Leandro war ausgesprochen männlich und zog die Frauen an wie Motten das Licht. Weder sie noch ihre Schwester hatte seinem Charme widerstehen können.
    Wie naiv, sich einzubilden, dass die Ehe mit Leandro funktionieren könnte! Mit seinem Charme und den vielen Komplimenten hatte er ihr völlig den Verstand vernebelt. Vorübergehend hatte sie sogar geglaubt, sie wäre schön.
    Am anderen Ende des Korridors hielt er ihr eine Tür auf. Als Millie versehentlich den Waschbrettbauch mit dem Arm streifte, wurde ihr sofort heiß.
    Ein Kindermädchen in Tracht erhob sich hastig. „Er ist sehr unruhig, Mr. Demetrios“, flüsterte sie. „Er hat geweint und das Fläschchen verweigert. Jetzt schläft er, aber ich habe keine Ahnung, wie lange.“
    Mit einer aristokratischen Kopfbewegung schickte Leandro sie aus dem Zimmer.
    Ist er schon immer so furchteinflößend gewesen?, überlegte Millie. Wahrscheinlich, aber mit ihr war er immer freundlich und sanftmütig umgegangen. Es hatte ihn amüsiert, dass sie nicht wusste, wer er wirklich war. Der wilde Tiger hatte sich in einen Schmusekater verwandelt. Das hieß aber nicht, dass sie ihn gezähmt hatte. Das würde wohl keiner Frau gelingen.
    „Dein Neffe“, stellte Leandro leise vor und wies auf ein Kinderbett.
    Auf Zehenspitzen näherte sie sich. In Gedanken hatte sie sich diese Szene oft vorgestellt: Leandro und sie beugen sich über ein Kinderbett und bewundern ihren Nachwuchs.
    Millie atmete tief durch und betrachtete den schlafenden Säugling, der so reglos dalag, dass sie ihn am liebsten berührt hätte, um zu prüfen, ob er überhaupt noch atmete.
    Das konnte Leandro gerade noch rechtzeitig verhindern. Mit einem energischen Griff zog er ihre Hand weg.
    „Alles in Ordnung. Er sieht immer so aus, wenn er mal schläft, was leider eher selten der Fall ist.“
    „Ich dachte …“
    „Ja, ich habe am Anfang auch gedacht, dass er nicht mehr atmet. Einmal habe ich ihn sogar geweckt, um mich zu vergewissern, dass er noch lebt.“ Er lächelte verlegen. „Das Gebrüll war ohrenbetäubend. Leider schläft er nur schwer wieder ein. Einmal bin ich drei Stunden mit ihm durchs Haus marschiert, bevor er endlich wieder die Augen zugemacht hat.“
    Erstaunt sah Millie ihn an. Das passte gar nicht zu dem Mann, der ständig das Handy am Ohr hatte, um Geschäfte zu machen.
    Dann konzentrierte sie sich wieder auf den Jungen. Der Kleine hatte lange dunkle Wimpern und schwarzes Haar. Wie süß er war!
    „Du armes Ding“, flüsterte sie und strich ihm behutsam über den Kopf. „Du vermisst deine Mum und fragst dich sicher, was du hier verloren hast.“ Aus dem Augenwinkel fing sie Leandros verblüfften Blick auf und errötete verlegen. „Du hältst mich wohl für völlig verrückt, weil ich mit einem schlafenden Baby rede.“
    In seinem Blick erkannte sie, dass auch er an das Kind dachte, das sie gemeinsam hätten haben können. Millie zuckte vor Schmerz zusammen und wandte sich schnell ab. „Er ist wirklich süß, und das Haar hat er von dir.“
    „Das wäre ein absolutes Wunder“, antwortete Leandro barsch. „Aber ich versichere dir, dass deine Schwester tatsächlich seine Mutter war.“
    Darauf ging Millie nicht ein. „Becca hat immer bekommen, was sie wollte.“ Sogar den Ehemann ihrer Schwester. „Genau wie du strotzte sie nur so vor Selbstbewusstsein.“
    „Sie war eben eine Führungspersönlichkeit.“
    „Ja.“ Becca war ihr in allem überlegen gewesen. Schon als Kleinkind hatte Millie immer im Schatten ihrer brillanten Schwester gestanden.
    „Komm, wir wollen ihn nicht aufwecken.“ Leandro schob sie aus dem Zimmer. „Hast du schon was gegessen?“
    „Nein.“ Wie konnte er jetzt ans Essen denken? „Es ist nach Mitternacht. Ich hatte vor, direkt zur Pension zu gehen.“
    „Kommt nicht infrage. Wir müssen reden, und ich brauche dringend einen Kaffee. Lass uns in die Küche gehen.“
    Millie war
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