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Julia Extra Band 0309

Julia Extra Band 0309

Titel: Julia Extra Band 0309
Autoren: Cathy Williams , Natalie Rivers , Ally Blake , Jennie Lucas
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Saal war. Die Emotionen, die durch ihre Adern gerauscht waren und ihr Blut zum Summen gebracht hatten, ebbten mit einem Schlag ab, wie eine Symphonie, die nach einem Crescendo endete.
    In Gedanken versuchte sie, sich zu überzeugen, dass sie erleichtert war. Er hatte sie aufgewühlt, aufgerieben, wie ein seltsamer Rausch.
    Aber … wo war er? Warum war er gegangen?
    Nach dem Dinner erwartete sie die nächste Prüfung. Der Zeremonienmeister, ein bekannter ansässiger Landentwickler, bestieg das Podium, einen kleinen Auktionshammer in der Hand.
    „Und nun zum vergnüglichen Teil des Abends – die Auktion, der wir alle mit gespannter Erwartung entgegengesehen haben. Das erste Stück ist …“
    Die Versteigerung begann mit einer krokodilledernen Handtasche von Hermès aus den 1960er Jahren, die Prinzessin Grazia Patricia gehört hatte. Ein Teil nach dem anderen wurde versteigert, man überbot sich mit enormen Summen, und Lia hätte froh und stolz sein müssen, kam doch jeder einzelne Penny dem Parkprojekt zu Gute.
    Aber mit jedem weiteren Fall des kleinen Hammers wuchs das ungute Gefühl in ihr.
    „Eine großartige Idee“, hatte Giovanni mit einem matten Lachen gesagt, als der Organisator den Vorschlag vortrug, und hatte schwach Lias Hand gedrückt, die auf seinem Krankenbett lag. „Dir kann niemand widerstehen, Liebes. Du musst es machen.“
    Und obwohl ihr die Idee zuwider war, hatte sie zugestimmt. Weil Giovanni sie darum bat. Niemand hatte damit gerechnet, dass die Krankheit sich so plötzlich so rasant verschlimmern würde. Und so saß Lia nun hier und musste sich dieser Veranstaltung allein stellen.
    Die zwanzigkarätigen Diamantohrringe von Dior wechselten für neunzigtausend Dollar an einen neuen Besitzer über. Der endgültige Hammerschlag klang in Lias Ohren wie das Fallen der Guillotine.
    „Und jetzt“, der Zeremonienmeister hatte ganz offensichtlich Spaß an seiner Aufgabe, „kommen wir zu unserem letzten und wirklich ganz besonderen Auktionsstück.“
    Ein Scheinwerferspot leuchtete auf, fiel auf Lia, die auf ihrem Platz saß. Ein Raunen erhob sich unter den Anwesenden, Lia spürte die begierigen Blicke der Männer, sah die eifersüchtigen Mienen der Frauen. Oh, wie sehr sie sich in den abgeschiedenen italienischen Rosengarten zurücksehnte!
    „Ein glücklicher Mann wird den Eröffnungstanz mit unserer charmanten Gastgeberin, Contessa Villani, gewinnen. Das Gebot beginnt bei zehntausend Dollar …“
    „Zehntausend“, kam es sofort von Andrew.
    „Zwanzig“, donnerte ein korpulenter Mann.
    „Fünfundzwanzig“, rief ein Teenager, der gerade erst die Internatsschule hinter sich haben konnte.
    „Vierzigtausend Dollar für einen Tanz mit der Contessa“, erhöhte ein gestandener Broker.
    Die Angebote steigerten sich in kleinen Schritten. Lia stand im Scheinwerferlicht, ihre Wangen brannten vor Erniedrigung. Doch je länger das Bieten andauerte, desto gerader und stolzer wurde ihre Haltung. Hier ging es um den Park für ihre Schwester, um das Einzige in ihrem Leben, das ihr noch etwas bedeutete. Und ja, sie würde lächeln und tanzen, ganz gleich, wer der Mann sein mochte. Sie würde charmant sein und über seine Scherze lachen, selbst wenn es sie umbrachte!
    „Eine Million“, ertönte da eine tiefe Stimme.
    Im Saal wurde es schlagartig still. Mit angehaltener Luft drehte Lia sich in die Richtung, aus der der Ruf gekommen war.
    Der dunkle Fremde!
    Nein, das durfte nicht sein! Sie hatte sich doch gerade erst wieder gefasst. Sie würde seine Nähe nicht schon wieder ertragen können, nicht, wenn seine Berührung sie bis in ihre Seele hinein verbrannte!
    Der Zeremonienmeister sah über die Köpfe im Saal hinweg zu dem Bieter und schluckte unmerklich. „Eine Million! Höre ich mehr? Geht jemand höher? Eine Million zum Ersten …“
    Flehentlich schaute Lia zu den Männern hin, die sich vor einem Moment noch mit Angeboten überschlagen hatten. Würde jemand von ihnen das Angebot überbieten?
    Doch jeder, dem sie ihr schönstes Lächeln schenkte, schüttelte bedauernd den Kopf. Der Sprung von hunderttausend auf eine Million war zu groß, selbst für die hier versammelten Multimillionäre.
    „Eine Million zum Zweiten …“
    Der Preis war einfach zu hoch. Oder … sollte es etwa möglich sein, dass hier alle Angst davor hatten, den Fremden herauszufordern?
    Wer war dieser Mann? Und wieso war sie einem Mann, der so reich war, dass er es sich leisten konnte, ohne zu überlegen eine Million Dollar für
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