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Julia Extra Band 0305

Julia Extra Band 0305

Titel: Julia Extra Band 0305
Autoren: Trish Wylie , Kate Hewitt , Sabrina Philips , Valerie Parv
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seine langen Wimpern bei der Begrüßung über ihre Wange gestrichen waren, und hob instinktiv die Hand, um die Haut dort zu berühren.
    „Ich empfehle dir Fisch.“ Er schaute hoch zu ihr und missverstand ihre Handbewegung als Verwirrung. „Ich habe mir die Freiheit genommen, an der Bar schon einen passenden Wein zu bestellen. Aber wenn du etwas anderes vorziehst, sollst du es selbstverständlich bekommen.“
    „Fisch ist wunderbar, danke.“ Faye klappte ihre Speisekarte zu. „Aber beim Wein werde ich passen.“
    „Ein Fehler.“
    „Möglich.“
    Faye traute sich selbst nicht über den Weg und wollte einen klaren Kopf behalten.
    „Und der Fisch wird großartig schmecken.“
    „Das bezweifle ich nicht.“ Faye vergaß sich einen Moment und wurde in ihrer Aufregung geschwätzig. „Mein Vater pflegte immer zu sagen: ‚Wenn du gut essen willst, schau zuerst auf den Teller des Hausherrn.‘“
    „Ein weiser Mann“, stimmte Dante mit ungewohnt weicher Stimme zu. „Zu meinem Bedauern habe ich erfahren, dass er nicht mehr unter uns weilt.“
    Faye war überrascht. Sie hatte nicht erwartet, dass Dante vom Tod ihres Vaters wusste, ganz zu schweigen davon, dass er ihr sein Mitgefühl aussprach. Und das machte es ihr nicht gerade leichter, denn für sie war es einfacher, ihn als skrupellosen Geschäftsmann zu sehen, der nach dem Tod ihres Vaters nur darauf wartete, dass das Matteson’s zugrunde ging. Sie nickte knapp.
    „Also, was ist das für ein Angebot“, fragte sie, um das Thema zu wechseln, „das ich deiner Meinung nach nicht ablehnen kann?“
    „Geduld, Faye. Mein Großvater sagte immer zu mir: ‚Kau nicht an einer neuen Idee herum, ehe du dein Essen verdaut hast.‘“
    Na wunderbar, dachte Faye, als Dante die Bestellung bei dem Ober aufgab. Er will mich zappeln lassen.
    „Erzähl mir doch erst mal, was du so gemacht hast, seit … seit wir uns das letzte Mal gesehen haben.“ Er hatte die Hände vor sich verschränkt, während sein Blick mit einer Eindringlichkeit auf ihr ruhte, die ihr den Atem nahm.
    Ich habe versucht, dich zu vergessen, dachte Faye und zwang sich, das Bild seines nackten Körpers zu verdrängen, der sich gegen ihren presste.
    „Ich bin gereist, ein Jahr lang.“ Sie klang höflich-distanziert und merkte nicht, wie sich sein Kiefermuskel anspannte, da sie sich in ihrer Erinnerung verlor.
    Ich habe das Land ohne ein bestimmtes Ziel verlassen, weil ich es nicht länger ertragen konnte, jedes Mal zur Tür des Restaurants zu schauen, wenn sie geöffnet wurde, jedes Mal zusammenzuzucken, wenn das Telefon klingelte – in der Hoffnung, du könntest es sein. Doch so war es nie. Seltsam, dass ihre Reise immer das einzig Bedeutende in ihrem Leben schien, wenn es doch nichts als eine Flucht gewesen war. Zumindest hatte die Forschungsreise in die Staaten mit Chris, der so ganz anders war als Dante, ihr geholfen, ihn nur noch als verschwommene Erinnerung zu sehen. Und das war allemal besser, als zu Hause zu sitzen und darüber nachzugrübeln, ob sie je wieder etwas von ihm hören würde. Die Hoffnung aufzugeben war ihr während dieser Monate zur zweiten Natur geworden. Doch ihn ganz aus ihrem Gedächtnis zu streichen, das hatte sie leider nicht geschafft.
    „Und ich habe Marketing studiert“, sagte sie nebenher. „Kurz bevor mein Vater starb, habe ich meinen Abschluss gemacht. Danach bin ich natürlich zurückgekehrt, um mich um das Restaurant zu kümmern.“
    „Und dort möchtest du auch bleiben?“
    Damals hatte sie hin und her überlegt, ob sie das tatsächlich wollte, war jedoch zu keinem Ergebnis gekommen. Für sie hatte nur gezählt, dass ihr Vater diesem Restaurant sein Leben gewidmet hatte, und sie wollte nicht zulassen, dass all das, wofür er gearbeitet hatte, im Nichts versinken würde, nur weil er nicht mehr da war. Inzwischen wusste sie, dass die Arbeit im Restaurant ihr trotz der katastrophalen Finanzlage viel zu sehr am Herzen lag und dass dies der Platz war, wo sie hingehörte.
    Faye nickte. „Meine besondere Vorliebe gilt immer noch dem Design, wenn ich die Gelegenheit dazu habe.“ Doch das geschah selten genug, da sie das Matteson’s nun leitete und dort auch ab und zu bediente.
    „Ach wirklich?“ Er hob die Brauen. „Ich hatte eigentlich gedacht, dass deine Vorliebe sich auf einen anderen Bereich konzentriert.“
    Augenblicklich verblasste Fayes verhaltenes Lächeln. Es war töricht von ihr gewesen, ihre Vorsicht auch nur einen Moment zu vergessen.
    „ Buon
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