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Julia Extra Band 0294

Julia Extra Band 0294

Titel: Julia Extra Band 0294
Autoren: ABBY GREEN SHARON KENDRICK DIANA HAMILTON HELEN BROOKS
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persönliches Schicksal angeht, hat er mein Mitgefühl, aber das entschuldigt absolut nicht sein Verhalten mir gegenüber. Als er mich letzte Woche ansprach, war er offenkundig immer noch davon überzeugt, dass ich Drogen nehme. Tut mir leid, Maud, aber ich habe mir bereits ein paar Monate Auszeit vom Modeljob genommen, wie du weißt. Und das aus einem ganz speziellen Grund …“
    Beide Frauen fochten ein kurzes Blickduell aus, dann hob Maud die Schultern. „Ich halte dich trotzdem für verrückt, Audrey, und werde Romain selbstverständlich von deiner Entscheidung unterrichten. Aber ich warne dich: Wenn er sich einmal etwas in den Kopf gesetzt hat, gibt er nicht so schnell auf. Seine Geschäftsführung ist fest entschlossen, dich für diese Kampagne an Bord zu holen.“
    „Siehst du! Er wird gegen seinen Willen gezwungen, mich zu akzeptieren!“, trumpfte Audrey auf. „Warte es nur ab, wahrscheinlich wird er sogar erleichtert sein, wenn du ihm meine Absage mitteilst!“
    Audrey schloss die Augen und umklammerte beide Armlehnen, während die Maschine sich übers Rollfeld bewegte. Sie hasste es zu fliegen … aber ganz besonders die Starts.
    „Alles in Ordnung, meine Liebe?“
    Sie öffnete die Augen und schaute direkt in das besorgte Gesicht der älteren Dame zu ihrer Rechten. Audrey versuchte zu lächeln, konnte aber die Schweißperlen auf ihrer Oberlippe und den Augenbrauen spüren.
    „Alles bestens“, behauptete sie mit zittrigem Lächeln. „Ich mag nur das Starten nicht: Egal, wie oft ich es erlebe, es ist immer wieder dasselbe …“
    „Ah, ja!“, machte ihre Sitznachbarin und tätschelte ihrer jungen Reisegefährtin freundlich die Hand. „Zum Glück ist es kein allzu langer Flug. Im Nu sind wir alle wieder zu Hause.“
    Audreys Lächeln vertiefte sich, während sie sich abwandte und aus dem Fenster schaute.
    Zu Hause … Irland!
    Im letzten Jahr hatte sie ihre Heimat erstmals seit langer Zeit wieder besucht. Und das gleich mehrfach, immer in den Pausen zwischen zwei Jobs. Die Wohnung in New York gehörte Kate, und Audrey lebte dort nur zur Untermiete, doch das kleine gemütliche Apartment in Dublin war allein ihr Reich, bezahlt vom eigenen, hart verdienten Geld. Jedes Mal freute sie sich darauf, dort unterzuschlüpfen … so auch jetzt.
    Zehn Tage waren seit jenem Gala-Abend vergangen, und Audrey hatte bis zur letzten Minute durcharbeiten müssen. Das war ihr ganz recht gewesen, weil sie gehofft hatte, es würde sie von den verstörenden Gedanken an Romain de Valois abhalten. Aber es hatte nicht funktioniert. Selbst jetzt stand sein markantes Gesicht vor ihrem inneren Auge, und die Erinnerung an seine dunkle Stimme ließ ihr Herz schneller schlagen.
    Dass jemand, der selbstherrlich und vorsätzlich ihr Leben zerstört hatte, eine derartige Wirkung auf sie ausübte, ärgerte Audrey wahnsinnig.
    Himmel noch mal! Sie hatte ihm eine Abfuhr erteilt! Damit konnte sie Romain de Valois endgültig aus ihrem Bewusstsein verdrängen!
    Audrey schloss erneut die Augen und versuchte, sich zu entspannen. Doch es wollte ihr einfach nicht gelingen.
    Seit sie vor drei Tagen Mauds Büro verlassen hatte, erwartete sie insgeheim, dass ihr Peiniger irgendwo und irgendwann unversehens auftauchte, um sie erneut zu bedrängen. Doch als nichts passierte, wurde sie nicht etwa ruhiger, sondern immer nervöser. Jedes Mal, wenn das Telefon läutete, begann ihr Herz panisch zu schlagen … aber warum empfand sie immer wieder diesen feinen Stich der Enttäuschung, wenn dann nur Kate oder ihr Bruder sich am anderen Ende meldeten …?
    „Und, meine Liebe, haben Sie Ferien in Amerika gemacht?“
    Audrey fuhr wie ertappt zusammen. „Nein, leider nicht. Ich arbeite dort und …“
    Regelrecht erleichtert stürzte sie sich in eine belanglose Konversation mit der netten alten Dame an ihrer Seite. Alles besser, als sich noch länger gefährlichen Gedanken über einen Mann hinzugeben, den sie vermutlich nie wiedersehen würde …
    Kaum hatte sie das Apartment betreten, läutete ihr Handy. Rasch stellte Audrey den schweren Koffer zur Seite und fischte ihr Mobiltelefon aus der Handtasche. Auf dem Display war keine Nummer zu sehen, aber wer anders als Katie, ihre Mutter oder ihr überbesorgter Bruder sollte sie anrufen, um zu überprüfen, ob sie auch heil in Dublin angekommen war.
    „Okay, wer immer am anderen Ende ist …“, plapperte Audrey gleich drauflos. „Ich bin gerade eben angekommen, das Flugzeug ist nicht abgestürzt, obwohl
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