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JULIA EXTRA Band 0287

JULIA EXTRA Band 0287

Titel: JULIA EXTRA Band 0287
Autoren: Melanie Milburne , Miranda Lee , Catherine George , Kate Hewitt
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nicht wahr?“, unterbrach er sie in ihren Gedanken.
    „Stimmt. Ich war vierzehn, als ich dort hinkam. Drei Jahre später haben sein Vater und meine Mutter sich scheiden lassen, und ich bin ausgezogen.“
    „Deswegen habe ich dich nie kennengelernt …“
    „Hast du deinen Großvater oft besucht?“
    „Ab und zu. Nicht so oft, wie ich gewollt hätte.“
    „Weil du nicht ausdrücklich eingeladen wurdest?“, riet sie ins Blaue hinein.
    Er lächelte schief. „Ja, so ähnlich.“
    Audrey gab das Omelett auf einen Teller und schob ihn Daniel zu. „Also hier bist du immer herzlich willkommen“, sagte sie mit warmem Lächeln.
    „Danke.“ Daniel wurde rot und sah Jasper zum ersten Mal überhaupt nicht ähnlich.

    Daniel war schon eine Stunde im Bett, als Jasper von seinem Termin zurückkehrte.
    Er kam ins Wohnzimmer, warf die Schlüssel auf den Tisch und fluchte dabei leise vor sich hin. Erst dann entdeckte er Audrey.
    Sie riss die Augen auf, als sie die Platzwunde an seiner Lippe sah, die noch immer blutete. „Was ist passiert?“, rief sie entsetzt zum zweiten Mal an diesem Abend.
    Mit dem Handrücken wischte er sich über den Mund und schnitt ein Gesicht, als er das Blut sah. „Nichts. Es sieht schlimmer aus, als es ist.“
    Audrey ging zu ihm. „Du hörst dich genauso an wie dein Sohn“, sagte sie.
    Jasper erstarrte. „War er hier?“
    „Er ist hier“, erwiderte sie. „Er schläft oben, und wenn ich dich so ansehe, scheinst du gegen dieselbe Tür gerannt zu sein wie er.“
    Jaspers Gesicht verdüsterte sich noch mehr. „Ja, es ist eine ziemlich solide Tür, aber ich glaube, ich habe sie für eine Weile außer Gefecht gesetzt.“
    Nun runzelte sie die Stirn. „Was geht hier vor? Habt ihr einen Schwergewichtsboxer geärgert?“
    „Halt dich da raus, Audrey, mit dir hat das alles nichts zu tun.“
    „Nein, ich werde mich nicht raushalten. Ich habe ein Recht, es zu erfahren. Wenn nicht als deine Ehefrau, dann als mitfühlender, besorgter Mensch, der einem Fünfzehnjährigen gegenübersteht, der offensichtlich verprügelt wurde!“
    „Trotzdem, es geht dich nichts an.“
    „Hast du ihn so zugerichtet?“
    Er fuhr zurück, als hätte sie ihn geschlagen. „Wie kannst du so etwas fragen?“
    Audrey bereute es schon. Daniel hatte nur gut von seinem Vater gesprochen. „Tut mir leid“, murmelte sie. „Natürlich würdest du so etwas niemals tun.“
    „Für wen hältst du mich?“, fuhr er sie an.
    Jasper marschierte zur Hausbar, goss sich einen Drink ein und stürzte ihn in einem Zug herunter. Seine Hand bebte kaum merklich, als er das Glas wieder absetzte.
    „Es tut mir leid“, wiederholte sie. „Ich habe mir Sorgen gemacht, das ist alles. Er scheint ein netter Junge zu sein. Er erinnert mich an dich.“
    Jasper wandte sich um, einen ironischen Ausdruck im Gesicht. „Wirklich? Inwiefern?“
    Audrey überlegte einen Moment. „Er ist zurückhaltend, und er scheint nicht gern über seine Gefühle zu reden.“
    „Und du meinst, ich bin genauso?“
    „Ich denke, du vermeidest es, verletzbar zu sein.“
    „Dann findest du mich also auch nett?“
    „Ich denke, du möchtest gern auf andere knallhart wirken, und verbirgst deine Gefühle unter einer rauen Oberfläche.“
    Wieder tupfte er sich die Lippe ab. „Was für Gefühle hast du denn bei mir entdecken können, Sweetheart?“
    „Du liebst Daniel, das weiß ich.“
    „Ich habe nie gesagt, dass dem nicht so ist.“
    „Sein Stiefvater scheint anderer Ansicht zu sein“, sagte sie.
    „Und du glaubst diesem Kerl?“
    „Ich kann nur von dem ausgehen, was man mir erzählt“, verteidigte sie sich. „Und da du stumm bist wie eine Auster …“
    Er presste die Lippen zusammen, und aus der Platzwunde tropfte wieder Blut. Gereizt wischte er es ab. „Ich habe dir mehrfach gesagt, halt dich aus meinen Angelegenheiten heraus. Diese Sache hat nichts mit dir zu tun, sondern geht nur Miriam, Daniel und mich etwas an.“
    „Nein, Jasper. Ich bin vielleicht nur für kurze Zeit deine Frau, aber du bist mir wichtig.“ Plötzlich war ihr alles egal. „Ich liebe dich. Ich glaube, ich habe dich immer geliebt!“
    Sein Gesicht wurde ausdruckslos. „Du redest Unsinn, Audrey. Du willst Sicherheit, aber die kann ich dir nicht bieten. Wir werden uns so bald wie möglich scheiden lassen.“
    „Ich will keine Scheidung.“
    Er erstarrte. „Aber ich“, erwiderte er eisig.
    „Ich weiß, dass du das nicht so meinst“, schluchzte sie auf. „Du stößt mich von
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