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JULIA EXTRA Band 0276

JULIA EXTRA Band 0276

Titel: JULIA EXTRA Band 0276
Autoren: Catherine Spencer , Liz Fielding , Marion Lennox , Kathryn Ross
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Schneiden dick. Levout begann sich plötzlich unbehaglich zu fühlen. Vielleicht ahnte er bereits …
    Und wenn nicht, dann weiß er es gleich, dachte Phillippa kämpferisch und erwiderte strahlend sein Lächeln, das inzwischen wie festgefroren wirkte.
    „Das könnte allerdings ein Problem werden“, pflichtete sie ihm in seiner Sprache und im leichten Plauderton bei. „Denn das gilt schließlich für uns alle vier – mich, Luc, Sophie, Claire, ach ja … und für unseren Hund. Also sogar fünf Provinzmäuse .“
    Levout erstarrte, dann lief er rot an. „ Mademoiselle, Sie sehen mich am Boden zerstört“, murmelte er geschmeidig.
    „Und unglaublich rüde“, fügte sie seidenweich hinzu. „Sie alle beide, Messieurs !“
    Dann trat sie an den Männern vorbei, um sie nicht sehen zu lassen, dass heiße Tränen der Wut in ihre Augen stiegen. Heftig blinzelnd suchte sie irgendeinen Anhaltspunkt, um sich von dem Schmerz abzulenken, der ihr die Brust zusammenpresste. Sie fühlte sich so schrecklich gedemütigt.
    Blind starrte sie auf die prachtvolle Tafel … mit dem kostbaren Porzellan, den blitzenden Kristallgläsern, dem schweren Tafelsilber und den massiven antiken Silberleuchtern mit den cremefarbenen Kerzen, die ein sanftes, anheimelndes Licht verbreiteten.
    „Lieber Himmel!“, murmelte sie schwach. „Was für eine Pracht. Ich bin echt überwältigt …“ Dann zuckte sie mit den Schultern und wandte sich zu den Männern um. „Aber ich bin nicht willkommen hier, so viel habe ich inzwischen begriffen. Ihr Jungs könnt hier in euren Fantasiekostümen ruhig euer eigenes Theaterstück aufführen, ich mache mich auf die Suche nach der Küche und einem schönen Käsesandwich.“
    „Phillippa …“, sagte Max.
    „Yeah … jetzt hat er’s! Ich bin Phillippa “, unterbrach sie ihn mit rauer Stimme. „Wenn du Phillippa hier haben wolltest, hättest du mich warnen müssen. Wir sehen uns später.“ Damit verließ sie hoch erhobenen Hauptes und mit so viel Würde den offiziellen Speisesaal, wie ein Mädchen aus dem Outback in einem pinkfarbenen Twinset nur aufbringen konnte.

    Max holte Phillippa am Fuß der geschwungenen Marmortreppe ein. Sanft legte er seine Hände auf ihre Schultern und drehte sie zu sich um.
    Sie war wütend, das war nicht zu übersehen. Auf ihren Wangen brannten rote Flecken, ihre schönen Augen feuerten vernichtende Blitze auf ihn ab.
    „Lass mich gehen!“
    „Phillippa, es tut mir so leid.“
    „Was zur Hölle hast du dir eigentlich dabei gedacht?“, fuhr sie ihn an.
    „Ich habe nicht …“
    „Es war nicht nötig, mich auf diese demütigende Art vorzuführen! Ich weiß, dass ich provinziell bin!“ Sie holte tief Luft. „Und ich bin stolz darauf!“
    „Du bist nicht provinziell.“
    „Oh, Max, hör auf! Du machst es nur noch schlimmer! Ich bin das uneheliche Kind einer Mutter, auf die man nicht stolz sein kann. Die letzten vier Jahre habe ich auf einer heruntergekommenen Farm geschuftet. Ich gehöre zum sozialen Rand und bin mir dessen bewusst. Ich wette, du hast es ihm gesagt.“
    „Unsinn! Außerdem besteht kein Grund, derart melodramatisch zu werden.“
    „… sagte der Prinz in seiner Operettenuniform!“, höhnte Phillippa.
    „Ja, nicht wahr …?“ Mit sichtbarem Unbehagen schaute Max an sich herunter. „Weißt du eigentlich, dass die Hose mit fünfzehn Knöpfen geschlossen wird?“
    „Fünfzehn …?“, murmelte Phillippa, völlig aus dem Gleis gebracht. „Wow!“
    „Drei Minuten hat es mich gekostet, sie alle zu schließen.“
    Phillippa schüttelte hilflos den Kopf. „Und … und warum tust du so etwas?“
    „Ganz ehrlich?“
    Sie nickte.
    „Um einen alten Mann glücklich zu machen.“
    „Levout?“
    Max lachte bitter auf. „Den werde ich nie glücklich machen können. Im Gegenteil! Er ist schrecklich nervös und sieht seine Felle davonschwimmen. Aber mein Kammerdiener …“
    „Dein was ?“
    „Ja, lach mich ruhig aus“, knurrte Max. „Ich habe einen Kammerdiener, ob ich will oder nicht. Er und die anderen Dienstboten haben zusammengelegt und diese … Uniform extra für mich anfertigen lassen, um Levout zu demonstrieren, dass seine Tage hier gezählt sind. Da der alte Prinz die Zügel seit Jahren hatte schleifen lassen, konnte Carver Levout seine Macht ungehindert ausbauen und ist so etwas wie der heimliche Alleinherrscher von Monte Estella. Natürlich mit korrupten Freunden in allen wichtigen Positionen. Er träumt nur davon, die Monarchie sterben zu
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