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Julia Extra Band 0213

Julia Extra Band 0213

Titel: Julia Extra Band 0213
Autoren: Vivian Leiber Jessica Hart Leigh Michaels Elizabeth Power
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die er trug. “Ich dachte, du schläfst schon”, sagte sie.
    Er schüttelte den Kopf. “Ich konnte in letzter Zeit nicht gut schlafen, deshalb bin ich heute noch gar nicht ins Bett gegangen. Als ich ein Geräusch hörte, wollte ich lieber nachsehen, was los ist.”
    Hannahs Herz schlug wie wild. Vorsichtig stellte sie die Milchflasche in den Kühlschrank zurück. Erzähls ihm, befahl sie sich selbst. Er wird genau so erleichtert sein, wie ich.
    Sie erinnerte sich an all die Gründe, warum sie froh war, wenn die Farce ein Ende hätte – all die Gründe, warum auch Cooper erleichtert wäre.
    Sie brauchte niemanden mehr zu überzeugen, keine Rolle mehr zu spielen. Sie brauchte nicht mehr vorzutäuschen, dass sie in Cooper verliebt war …
    Aber eigentlich musstest du gar nichts vortäuschen, nicht wahr, Hannah?
    Sie sah Cooper an, groß, schlank … und sehr gefährlich. Gefährlich wegen der Art, wie er auf sie wirkte. Wegen der Art, wie sie auf ihn reagierte.
    Weil sie ihn liebte.
    Jetzt wurde ihr schlagartig alles klar. Als sie die Hochzeitsschatulle bekam, wäre es am vernünftigsten gewesen, sein Angebot anzunehmen und sie ihm zurückzugeben. Aber das hatte sie nicht getan. Sie hatte ja die ganze Geschichte mit allen Details ergründen müssen.
    Und das nicht, wie sie sich eingestand, weil ihr besonders an der Schatulle gelegen war oder sie sonderliches Interesse an der Geschichte hatte. Sie hatte es getan, weil ihr etwas an ihm lag. Sie hatte an der Schatulle festgehalten, weil sie ihn festhalten wollte.

8. KAPITEL
    Hannah fühlte sich ganz schwindelig. Sie konnte die Wahrheit nicht länger ignorieren. Es gab keinen Weg zurück: Sie wäre nie wieder fähig zu leugnen, was sie für Cooper empfand.
    Sie hatte in seiner Nähe immer ein Unbehagen verspürt – aber war das aufgrund seiner körperlichen Nähe und ihres Verlangens so gewesen und nicht aus Abneigung, wie sie immer angenommen hatte?
    Wie sollte sie sich jetzt verhalten? Was sollte sie tun?
    Gar nichts, sagte die vernünftige Hälfte ihres Gehirns. Sie konnte nichts tun. Sie hatten sich auf bestimmte Bedingungen geeinigt, und sie konnte jetzt nicht einfach die Spielregeln ändern, nur weil sie so töricht gewesen war, sich in ihn zu verlieben.
    Cooper hatte seinen Part der Abmachung eingehalten. Niemand in der Stadt, außer möglicherweise seiner Mutter, hatte auch nur den geringsten Zweifel, dass sie ein Liebespaar waren. Und das war es, worum sie ihn gebeten hatte.
    Hannah musste sich jetzt dafür revanchieren, indem sie ihr Wort hielt. Sowie sie einen neuen Job hatte, würde sie ihm die Hochzeitsschatulle zurückgeben, und der Handel wäre abgeschlossen.
    Und sie würde ihn wahrscheinlich nie wiedersehen.
    Diese Erkenntnis schnürte ihr die Kehle zu. Noch vor kurzem hatte sie es gar nicht erwarten können, ihn endlich nicht mehr sehen zu müssen. Jetzt erschien es ihr als die grausamste aller Strafen.
    Nun verstand sie auch ihr Widerstreben, das Jobangebot anzunehmen und Cooper von diesem Angebot zu erzählen. Je länger sie die Entscheidung aufschieben konnte, desto länger konnte sie sich vormachen, dass sie Cooper nie verlassen müsste.
    Und sie konnte sich auch einbilden, dass Cooper nicht wollte, dass sie ging.
    Sie wusste, dass es weniger schmerzhaft wäre, je schneller sie handelte. Allerdings war klar: Selbst wenn diese Stelle perfekt für sie wäre, ginge der Wechsel nicht von heute auf morgen über die Bühne. Sie hatte einen Monat Kündigungsfrist bei Stephens & Webster …
    Wenn sie noch eine weitere Bestätigung ihrer Gefühle gebraucht hätte, hätte sie sie jetzt bekommen. Sie fühlte eine Welle der Erleichterung bei dem Gedanken, dass sie noch etwas Zeit mit ihm verbringen konnte.
    In dieser Zeitspanne könnte doch noch eine Menge passieren …
    Schlagartig fiel ihr auf, dass Cooper sie neugierig betrachtete, und sie riss sich aus ihren Träumereien. Verriet ihr Gesichtsausdruck, welche erschütternde Entdeckung sie gerade gemacht hatte?
    Betont ruhig nahm sie das Glas und trank einen großen Schluck Milch. Als sie das Glas wieder absetzte, sagte sie, ohne ihn anzusehen: “Ich vermute, du überlegst schon wieder, wie du mich ins Bett kriegen kannst?”
    Seine Stimme klang beinahe schroff. “Eigentlich habe ich mich nur an deinem Anblick erfreut. Aber wenn ich meine Überzeugungskraft spielen lassen soll …”
    Er hatte sich nicht einmal bewegt, aber Hannahs Herz begann plötzlich wie wild zu schlagen.
    Was wollte sie
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