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Julia Extra 0353

Julia Extra 0353

Titel: Julia Extra 0353
Autoren: Jane Porter , Fiona Harper , Kim Lawrence
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war, wegzulaufen, wenn es zu intensiv wurde.
    „Es tut mir leid“, flüsterte sie in Mollies Haare. „Ich wollte dich nicht erschrecken. Ich wollte nur …“
    … vor meinen eigenen Problemen davonlaufen …
    Das war jedoch nur ein Teil der Wahrheit. In Paris war sie Hals über Kopf abgereist, hatte aber insgeheim gehofft, dass Alex nachkommen und sie suchen würde. Jetzt hatte sie ihre Koffer gepackt, weil sie diese Hoffnung nicht mehr hatte.
    Erneut küsste sie Mollies Kopf.
    Nun gut, dieses Mal würde sie nicht weglaufen, sondern bleiben und sich damit auf unbekanntes Terrain begeben. Sie würde einen Weg finden müssen, um zu Alex durchzudringen, denn eines war nach wie vor klar: Sie konnte nicht mehr so weiterleben. Sie würde um Alex kämpfen müssen. Doch jetzt stand erst einmal etwas anderes an.
    Sie sah zu Mollie hinunter. „Hättest du Lust auf ein Picknick?“ Draußen war es warm und sonnig, ein idealer Tag, um sich im Garten zu entspannen.
    Mollie lächelte wieder. „Können wir Sandwiches mit Marmelade essen?“
    „Natürlich.“
    „Im Baumhaus?“
    Jennie dachte kurz nach und zuckte dann die Achseln. „Warum nicht? Das macht bestimmt Spaß!“
    „Juhu!“ Mollie sprang von ihrem Schoß herunter. „Ich sage Teddy Bescheid, okay?“ Damit war sie verschwunden.
    Jennie war froh, ein paar Minuten allein zu sein. Um Alex kämpfen? Das hatte sie bereits getan, dabei aber die falschen Waffen benutzt, wie ihr jetzt klar wurde. Sie musste einen neuen Weg finden, um ihre Ehe zu retten.
    So ist es wohl gemeint, wenn zwei Menschen bei der Hochzeit sich ewige Treue schwören. Man geht miteinander durch dick und dünn. Wenn der eine schwach ist, muss der andere stark sein. Und es fühlte sich gut an, für Alex stark zu sein. So etwas war bislang nie von ihr erwartet worden, denn es waren immer die anderen, die sie aus ihrem Schlamassel befreit hatten.
    Das ist nicht fair, schrie eine trotzige Stimme in ihr. Warum solltest gerade du den ersten Schritt machen und Opfer bringen?
    Weil jemand es tun musste. Jemand musste diesen Erdrutsch aufhalten, bevor es zu spät war. Und nachdem sie Alex die letzten Wochen über beobachtet hatte, wusste sie, dass er dazu nicht in der Lage war.

12. KAPITEL
    Alex schreckte aus dem Schlaf auf. Schon wieder hatte ihn einer diese Träume gequält, in dem er etwas nachjagte oder selbst auf der Flucht war. Vielleicht war es auch eine endlose Suche. Die Einzelheiten verschwanden bereits wieder in seinem Unterbewusstsein. Flach atmend lag er in der Dunkelheit.
    Seit Wochen plagten ihn diese Träume. Merkwürdigerweise seit jenem Abend, als Mollie die Monster im Schrank gesehen hatte. Seitdem hatten die Monster die Kleine in Ruhe gelassen, und er hatte eine einfache Erklärung dafür. Sie konzentrierten sich jetzt auf ihn!
    Jennie schlief ruhig atmend neben ihm. Er hätte sich an ihren warmen Körper schmiegen und Geborgenheit suchen können, aber er wollte sie nicht aufwecken. Nicht aus Rücksichtnahme, sondern weil sie ihn bestimmt gefragt hätte, was los sei.
    Alex war sich bewusst, dass er sie als Ehemann enttäuschte. Aber er wusste nicht, was er dagegen tun sollte. Vielleicht hatte sein Bruder ja doch recht. Chris hatte gemeint, es wäre ein Fehler gewesen, sich Hals über Kopf in eine neue Ehe zu stürzen, bevor er dafür innerlich bereit war. Aber Alex hatte diesen Gedanken weit von sich gewiesen. Er fühlte sich Jennie gegenüber schon schlecht genug, da brauchte er wahrlich nicht noch mehr Schuldgefühle.
    Er rückte ein wenig näher an sie heran. Jennie schien eine andere Frau geworden zu sein. Sie war nicht mehr dieselbe, die er in Edwards Garten kennengelernt hatte. Auch das machte ihm Angst, denn er bewunderte sie für diese Entwicklung, dieses Aufblühen zu einer wundervollen Frau, die sie im Innersten schon immer gewesen war. Er hingegen schien nur noch eine ausgetrocknete Hülse zu sein.
    Jennie drehte sich um, und er hielt den Atem an, als sie mit ihrer feingliedrigen Hand über seinen Arm strich. Ihm wurde ganz schwer ums Herz.
    „Hey“, flüsterte sie schlaftrunken.
    Alex konnte nicht antworten. Seine Stimme hätte ihn verraten. Und so ergriff er nur ihre Hand und drückte sie.
    „Wieder geträumt?“
    Woher wusste sie das? Er hatte ihr bisher nichts über seine Träume erzählt. In letzter Zeit schien sie eine Menge über ihn zu erahnen. Er wollte nicht, dass sie so in ihn hineinsehen konnte. In seinem Inneren war es dunkel und leer. Er fühlte sich wie ein
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