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Julia Exklusiv 0227

Julia Exklusiv 0227

Titel: Julia Exklusiv 0227
Autoren: Sara Craven , Jacqueline Baird , Anne Mcallister
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doch keine Ausnahme und reagiere genauso wie andere Frauen, gestand sie sich wehmütig ein.
    An Randolfo hatte sie sich als strengen, sehr ernsthaften Mann erinnert. Dennoch konnte er mit seinem Lächeln jede Frau verzaubern. Unwillkürlich schüttelte sie den Kopf. Warum war ihr das damals nicht aufgefallen?
    Ihr fiel eine kleine Begebenheit ein. Einmal hatte sie auf dem Zaun gesessen und Enrique beim Reiten zugeschaut. Randolfo hatte sich neben sie gestellt und ihr den Arm um die Taille gelegt. „Fall nicht hinunter, Mädchen“, hatte er leise gesagt. „Du darfst dich nicht verletzen, ehe Ester dich kennengelernt hat. Sonst ist der Teufel los.“
    Julia hatte lachen müssen. Dann hatte er gefragt, ob sie etwas dagegen hätte, dass Ester ihr schrieb. Seine Stiefmutter hatte nicht gewusst, dass ihr Bruder verheiratet gewesen war und eine Tochter hatte.
    „Klar, sie kann mir schreiben“, antwortete Julia. „Aber ich warne Sie, ich bin schreibfaul.“ Sie drehte sich zu ihm um. „Ich verspreche Ihnen jedoch, ich setze sie auf die Liste der Personen, denen ich Weihnachtskarten schicken muss.“
    Er war ihr mit der Hand durchs Haar gefahren und hatte sie sekundenlang so hinreißend charmant angelächelt, dass sie völlig verblüfft gewesen war.
    Das wunderschöne Restaurant lag am Ende einer Landzunge, die in den Pazifischen Ozean ragte. Randolfo und Julia suchten sich einen Tisch auf dem riesigen Deck aus und genossen den herrlichen Blick auf den breiten, lang gestreckten Sandstrand. Sie hatten das Gefühl, von Wasser umgeben zu sein.
    „Das ist unglaublich schön.“ Julia sah ihn strahlend an.
    „Ich bin froh, dass es Ihnen gefällt. Was möchten Sie trinken? Champagner zur Feier des Tages? Es hat lange gedauert.“ Er zog eine Augenbraue spöttisch hoch. „Man könnte sagen, zu lange.“ Dass sie nicht zur Beerdigung ihres Vaters gekommen war, war für ihn unverständlich. Welche Begründung würde sie sich einfallen lassen? Fragen würde er sie nicht, jedenfalls noch nicht.
    Nachdem sie auf seine Mitteilung, er sei der Testamentsverwalter, monatelang nicht reagiert hatte, war er beinah überzeugt gewesen, sie sei zu stolz und zu anständig, um erben zu wollen. Immerhin hatte sie ihren Vater viele Jahre lang ignoriert und sich nicht mehr um ihn gekümmert. Als Julia dann doch vor Ablauf der Frist in seinem Büro angerufen hatte, vermutete er, dass sie sich zunächst nur zum Schein geweigert hatte, das Erbe anzutreten. Wahrscheinlich hatte sie nicht zu geldgierig wirken wollen.
    Mit ihrem Anruf hatte sie jedoch bewiesen, wie hart und egoistisch sie war. Carlos war sicher kein guter Ehemann und Vater gewesen. Aber ob er es verdient hatte, dass seine Frau ihm im ersten Ehejahr davongelaufen war und die Tochter mitgenommen hatte, musste man sich wirklich fragen.
    Carlos hatte jedenfalls Jahre später Kontakt zu seiner Tochter aufgenommen. Als sie mit siebzehn erklärt hatte, sie sei alt genug, um sich mit Enrique zu verloben, hatte Carlos keine Einwände erhoben. Er hatte sogar eine große Verlobungsfeier veranstaltet. Da Julia ein Jahr später ihren Verlobten kurz vor der Hochzeit verlassen hatte, war sie offenbar nicht anders als ihre Mutter. Letztlich war Carlos Diez der eigentliche Leidtragende in der Beziehung mit der Engländerin gewesen.
    Und jetzt saß Julia, diese schöne Frau, Randolfo kühl und unbeteiligt gegenüber und beanspruchte ihr Erbteil. Es würde für sie ein böses Erwachen geben.
    Julia war natürlich klar, was er mit seiner Bemerkung gemeint hatte. „Es tut mir leid, dass ich nicht zur Beerdigung kommen konnte. Meiner Mutter ging es nicht gut“, sagte sie ausweichend. Immer noch scheute sie davor zurück, Fremden gegenüber zu erwähnen, dass ihre Mutter Brustkrebs gehabt hatte. „Außerdem gab es gewisse Verpflichtungen.“ Das stimmte. Sie hatte ihrer Mutter versprochen, bei ihr zu bleiben, solange sie im Krankenhaus lag.
    Es ging ihr bestimmt nicht um ihre Mutter, sondern um einen Mann, dachte Randolfo. Julia hatte eine fantastische Figur, volle Brüste, eine schmale Taille, wohl gerundete Hüften und lange, schlanke Beine. Er rutschte unbehaglich auf dem Stuhl hin und her. Die Reaktion seines Körpers auf diese Frau überraschte und störte ihn.
    „Ich verstehe“, antwortete er. „Eine so ungemein schöne junge Frau wie Sie hat wahrscheinlich wichtigere Dinge zu tun.“
    In dem Moment tauchte der Ober an ihrem Tisch auf.
    „Für mich bitte keinen Champagner. Ich nehme lieber
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