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Julia Collection Band 62

Julia Collection Band 62

Titel: Julia Collection Band 62
Autoren: Lilian Darcy
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Leute, die ihr Leben geprägt hatten. Curtis Harrington III, der Ivy League College-Bursche, der Jill geschwängert hatte. Barry Grindlay und seine Skrupellosigkeit. Auch ihre Stiefmutter Rose hatte Cat so manche unbeabsichtigte Lektion erteilt über die Kluft, die die Privilegierten von den Verlierern trennte.
    Als die Musik zu Ende war, führte Patrick sie von der Tanzfläche, seine Finger lose mit den ihren verflochten. Cat fühlte sich so erleichtert, dass sie seine Absicht erst erriet, als es schon viel zu spät war.
    Er hatte sie zurück zu Earl Wainwrights Tisch gebracht und schlug dem Stadtrat gut gelaunt vor: „Das hat Spaß gemacht. Warum nehmen Sie und Ihre Frau sich nicht ein Beispiel? Mittlerweile tanzen sehr viele Leute.“
    Sofort leuchteten Mrs Wainwrights Augen auf. „Oh ja, Earl. Warum nicht? Er hat recht. Es tanzen nicht nur die jungen Leute, und sie spielen unsere Art Musik.“
    Nur Sekunden später musste Cat zusehen, wie die Wainwrights unter der Eskorte einer Kellnerin über das Eis schlitterten. Patrick lehnte sich unterdessen in seinem Stuhl zurück und genoss ganz offensichtlich ihre schlecht versteckte Enttäuschung.
    „Oh, es gibt noch etwas zu essen“, bemerkte er und winkte dann zu Jill hinüber, die mit einem vollen Tablett an ihnen vorbeiglitt.
    Während sie sich die köstlichen Speisen schmecken ließen, quälte er sie weiterhin gnadenlos. Cat hasste sich selbst dafür, jeden Beweis seiner Cleverness zu bewundern. Er gab ihr nie direkt zu verstehen, dass er wusste, was Sache war. Das wäre zu einfach gewesen. Aber er deckte ihre Tarnung immer wieder auf und spielte Katz und Maus mit ihr.
    Dennoch machte er nicht den ersten Schritt, und sie bat ihn auch nicht darum. Vielmehr klammerte sie sich an die vage Hoffnung, dass alles irgendwie gut gehen würde. Was blieb ihr auch anderes übrig?
    Einige Minuten später kamen die Wainwrights zurück, und trotz Darlenes misstrauischen Blickes entführte ihr Gatte Cat in Richtung Tanzfläche. Überraschenderweise intervenierte Patrick nicht.
    Ganz plötzlich, als sie schon geglaubt hatte, alle Hoffnung sei dahin, lief alles nach Plan. Sie befand sich mit einem gut gelaunten Stadtrat auf der Tanzfläche, der bald schon Wachs in ihren Händen sein würde.
    Seine Frage nach ihrem Zuhause brachte sie elegant auf das Thema der chemischen Verschmutzung der Flüsse und Seen in ihrer Grafschaft und damit verbunden zum tragischen Rückgang der Forellenbestände in ihrer Heimat.
    Das offenkundige Interesse, das der Stadtrat allem entgegenbrachte, was sie sagte, erlaubte ihr, die charmante kleine Pension in der oberen Highgate Street zu erwähnen, in der sie gerade wohne. Der Besitzer dieser Pension habe ihr erzählt, dass er sehr besorgt sei wegen eines Abrissplans für die untere Highgate Street, wo die Häuser auf dem Grund und Boden einer ehemaligen Gerberei erbaut worden seien.
    Die Erde sei dort aber hoffnungslos kontaminiert, was der breiten Öffentlichkeit gar nicht bekannt sei, und es wäre eine Katastrophe, wenn diese Gifte an die Oberfläche gebracht würden.
    Außerdem sei der Wert der alten viktorianischen Häuser in diesem Block absolut unbezahlbar und dürfe keinen kommerziellen Interessen geopfert werden.
    „Lady Catrina, Sie haben absolut recht“, reagierte Wainwright bestimmt. „Sie können das natürlich nicht wissen, aber Umweltverschmutzung gehört zu meinen größten Sorgen, und es ist ein erstaunlicher Zufall, dass ich jemandem wie Ihnen begegne, der meine Ängste teilt.“
    Er nahm sich einen Moment, um sich mit einem Taschentuch über die Stirn zu wischen. „Und was den Denkmalschutz anbelangt, wünschte ich, wir hier in den Staaten verfügten über dieselbe Sensibilität wie die britische Aristokratie. Seien Sie versichert, meine Liebe, dass diese Stadt ebenso wie Sie persönlich sich auf meinen Einfluss im Stadtrat verlassen können. Die Abrisspläne für die untere Highgate Street sind abgelehnt!“
    In diesem Augenblick endete die Musik, und ein äußerst atemloser Sir Wainwright führte Cat zurück zu ihrem Tisch.
    Dort stürzte sofort seine Frau auf ihn zu: „Earl? Earl! Ich sterbe vor Hunger. Von diesen Horsd’œuvres kann man keinesfalls satt werden! Besorgst du uns noch etwas?“
    Gehorsam machte sich der Stadtrat auf die Suche nach einer Kellnerin. Seine Gattin, die ihm offensichtlich nicht traute, was seine Unempfänglichkeit gegenüber den schönen Frauen bei diesem Ball anbelangte, folgte ihm auf dem
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