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Julia Collection Band 62

Julia Collection Band 62

Titel: Julia Collection Band 62
Autoren: Lilian Darcy
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Ja klar, er hatte alles. Die Größe, die Figur, das Haar, die Schultern, griechische Nase und markantes Kinn, den gesunden Teint, die Aura von Selbstsicherheit und Erfolg.
    Er war genau die Sorte Mann, die sie verabscheute. Eine aktuelle Version, wie Barry Grindlay vor fünfzehn oder zwanzig Jahren gewesen sein musste. Barry Grindlay, der hinterhältige Bauunternehmer, der nichts anderes im Kopf hatte, als Pixies Heim dem Erdboden gleichzumachen, und zwar in dem Moment, in dem die Abrisspläne für Highgate Street beschlossen würden. Grindlay, der natürlich auch keinesfalls vorhatte, einen anständigen Preis zu zahlen, und der sich weigerte zu akzeptieren, dass Pixie gar nicht verkaufen wollte.
    Mit anderen Worten, Patrick Callahan musste arrogant und absolut skrupellos sein. Dieser Anspruch, dass ihm alles zustehe, war quer über sein Gesicht geschrieben. Ein Typ, der für Geld alles tat. Dessen war Cat sich sicher. Zweifellos glaubte er auch, dass Geld ihm alles ermöglichte, inklusive jede Frau aufzugabeln, die er wollte, jeden Deal abzuschließen, der ihm lukrativ schien, und jede Meinung zu kaufen, die er brauchte.
    Langsam begannen sie, sich zu einem ruhigen Musikstück zu bewegen. Cat war dankbar für die Tanzstunden, die Jill und Pixie ihr in den letzten Tagen gegeben hatten. Patrick Callahan war ein hervorragender Tänzer. Er machte nicht den Fehler ungeschickter Männer, zu viel Raum auf einmal einnehmen zu wollen. Sie drehten sich sanft auf einer Stelle, was ihm viel Zeit ließ, ihr lange in die Augen zu schauen.
    Aus irgendeinem Grund schien er fest entschlossen, genau das zu tun.
    Und Patricks Augen zogen sie gleichermaßen in Bann, wie sie bald bemerkte. Sie waren blauer als die Reflexion eines klaren Sommerhimmels in einem Bergsee, blau genug, um sowohl Mel Gibson als auch Paul Newman neidisch zu machen. Und in ihnen schimmerte ein warmer und sehr reizvoller Funken Neugierde, der ihren eigenen Blick fesselte.
    Am liebsten hätte sie gesagt: „Warum sehen Sie mich so an?“
    Doch da sie keinerlei Interesse an ihm zeigen wollte, verkniff sie sich die Frage. Stattdessen versuchte sie vergeblich, Earl Wainwright weiter im Blickfeld zu behalten.
    Wenn sie doch nur mit dem Stadtrat tanzen würde …
    In dem Moment brachte Patrick sie weiter in die Mitte der Tanzfläche, sodass andere Paare ihr die Sicht verstellten. Cat konnte Wainwright nicht mehr sehen. Sie unterdrückte einen Seufzer, zügelte ihre Ungeduld für den Moment und hoffte inständig, dass der Tanz bald vorüber wäre.

2. KAPITEL
    Patrick spürte die Ungeduld seiner Tanzpartnerin, und wieder einmal gewann seine Neugierde die Oberhand.
    Ihr Körper war nämlich eine ganz schöne Ablenkung. Diese Frau hatte etwas an sich, das ihm unter die Haut ging. In seinen Armen fühlte sie sich unglaublich zart und geschmeidig an. Ihr Körper war schlank, dabei aber auch stark und biegsam. Sie versprühte ein Funkeln und eine Wärme, die er nicht erwartet hatte. Eine Aura, die suggerierte, dass sie ihr Leben voll auskostete.
    Seine Hand ruhte auf dem Rückenteil ihres schwarzen Kleides. Das Material war keinesfalls Seide. Ihre Haut wäre mit Sicherheit seidiger als dieser Stoff. Es überraschte ihn leicht, dass er sich wünschte, der Ausschnitt ihres Kleides wäre tiefer, sodass er die Beschaffenheit ihrer Haut mit den Fingern ertasten konnte.
    Fühlte er sich etwa trotz allem, was er über sie wusste, zu ihr hingezogen?
    Ja, verdammt noch mal! Und er konnte absolut nicht verstehen, warum er nicht mehr Kontrolle über sich hatte. Er hatte schon entschieden, welche Art Frau sie sein musste, und war davon alles andere als beeindruckt.
    Dennoch, bestimmte Dinge passten einfach nicht zusammen … zum Beispiel kratzte irgendetwas auf ihrem Handrücken. Was war das nur wieder?
    Außerdem gab ihm das Kleid Rätsel auf. Es bestand aus einem billigen Material, doch es war sorgfältig angefertigt worden und passte ihr wie ein Designermodell. Ein weiterer Widerspruch. Wenn sie es sich erlauben konnte, ein Kleid maßschneidern zu lassen, warum konnte sie sich dann nicht auch Seide leisten?
    Da diese Frage nach wesentlich sichererem Terrain aussah als seine ungewollte und wachsende Reaktion auf diese Frau, entschied er, sie in dem Punkt herauszufordern.
    „Ich hatte nicht erwartet, bei dieser Veranstaltung einer Dame aus der britischen Aristokratie zu begegnen. Was führt Sie nach Pennsylvania?“
    „Ich besuche ein paar Freunde“, antwortete sie ohne Zögern.
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