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Julia Collection Band 22

Julia Collection Band 22

Titel: Julia Collection Band 22
Autoren: KATHIE DENOSKY
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Malcolm.“ Er hatte den älteren Mann gestern getroffen, und sie hatten sich auf Anhieb prächtig verstanden. Malcolm erinnerte Caleb an Henry Walker, seinen verstorbenen Großvater – ein Mann voller Weisheit, der nie ein Blatt vor den Mund genommen hatte.
    Als Caleb die erhobenen Augenbrauen einiger Abteilungsleiter bemerkte und die neugierigen Blicke, die sie austauschten, runzelte er die Stirn. Offensichtlich waren die Angestellten bei „Skerritt and Crowe“ ebenso wenig an einen zwanglosen Ton gewöhnt wie A.J. Merrick.
    Caleb entschied, dass es an der Zeit war, die Führungsriege von seinen Plänen zu unterrichten. „Obwohl ich nicht vorhabe, in die Geschäftsabläufe einzugreifen, plane ich ein paar Änderungen zur Verbesserung des Betriebsklimas.“
    „An was haben Sie dabei gedacht, Mr. Walker?“, fragte Ed Bentley und wirkte dabei sichtlich nervös.
    „Zuallererst werden wir einmal die Formalitäten fallen lassen.“ Caleb lächelte in die Runde und hoffte, damit die Gemüter zu besänftigen. „Finden Sie es nicht ein wenig albern, mit jemandem acht Stunden am Tag, fünf Tage die Woche zu arbeiten und ihn nicht beim Vornamen zu nennen?“ Bevor irgendjemand reagieren konnte, fuhr er fort: „Wir werden natürlich unsere Klienten weiterhin höflich und angemessen formal anreden. Aber ich habe absolut nichts dagegen, wenn Sie mich oder sich untereinander mit dem Vornamen anreden.“
    Die Männer und Frauen am Konferenztisch begannen zu lächeln. Jeder Einzelne, mit Ausnahme von Miss Merrick. Ihre verschränkten Hände lagen auf dem Tisch, und die Tatsache, dass ihre Knöchel weiß hervortraten, zeugte davon, dass sie mit seiner Entscheidung überhaupt nicht einverstanden war.
    Wieso hatte sie etwas dagegen, eine derart altmodische Tradition abzuschaffen? Hatte sie auf dem College nicht gelernt, dass eine entspannte Umgebung gut für das Arbeitsklima ist und die Produktivität steigert? Er hatte diese Information aus dem Internet, also konnte es ja wohl kein großes Geheimnis sein.
    „Sie wollen, dass wir Sie Caleb nennen?“, fragte Maria Santos zögernd.
    Lächelnd wandte er sich der Leiterin der Abteilung Lohnabrechnung zu. „Das ist mein Name, Maria.“
    „Welche anderen Änderungen haben Sie noch geplant, … Caleb?“, fragte einer der anderen Männer.
    „Mit sofortiger Wirkung gilt das Prinzip der offenen Türen zwischen Angestellten und Führungspersonal.“ Caleb machte eine Pause, damit seine Zuhörer das Gesagte verarbeiten konnten. „Ich möchte, dass jeder Angestellte, unabhängig von seiner Position, sich ohne Scheu bei Problemen oder Beschwerden an uns wenden kann. Außerdem sollte jeder Verbesserungsvorschläge einreichen und neue Kunden akquirieren können.“
    „Sie haben eine Menge guter Ideen“, meinte Joel Mc Intyre, der Leiter der Buchhaltung. „Gibt es noch etwas?“
    „Ja, da wäre noch eine Sache, Joel.“ Caleb lächelte. Er war sicher, dass die Änderungen, die er noch verkünden wollte, von allen gutgeheißen würden, auch von A.J. Merrick. „Da wir in der Regel unsere geschäftlichen Kontakte per Telefon oder Internet tätigen, sehe ich keinen Grund, warum wir nicht die Kleiderordnung ein wenig lockerer handhaben sollten. Ich erwarte natürlich, dass Sie sich angemessen kleiden, wenn Sie einen Kundentermin haben, aber ansonsten steht es Ihnen frei, was Sie tragen.“ Er lachte leise. „Das heißt, solange es dezent ist und nicht aussieht, als wollten sie gleich einen Stall ausmisten.“
    Er lachte laut auf, als mehrere Männer sofort ihre Krawatten lösten und den obersten Knopf ihrer Hemden öffneten. „Ich nehme an, das bedeutet, dass alle mit dieser Regelung einverstanden sind.“
    Als er zu A.J. schaute, schwand sein Lächeln. Na ja, fast alle.
    „Ist das alles?“, fragte sie kühl. Sie starrte ihn direkt an, und es war offensichtlich, dass sie nicht besonders glücklich war.
    Keiner der anderen Abteilungsleiter schien überhaupt zu bemerken, dass die Geschäftsführerin anwesend war, geschweige denn, dass sie alles andere als angetan war von seinen Ideen. Aber Caleb spürte ihre Gegenwart nur allzu bewusst, seit sie sich auf den Stuhl am hintersten Ende des Konferenztisches gesetzt hatte. Er hatte gehofft, dass sie seine Ideen innovativ finden und ihnen eine Chance geben würde, wenn sie sie erst einmal gehört hatte.
    Leider sah sie noch unglücklicher aus als gestern Nachmittag, als er in ihr Büro gekommen war und verkündet hatte, wer er war. Aber
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