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JULIA COLLECTION Band 17

JULIA COLLECTION Band 17

Titel: JULIA COLLECTION Band 17
Autoren: MYRNA TEMTE ALISON LEIGH CHRISTINE RIMMER
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versuchen es.“
    Hannah fragte sich, wer von den Stockwells kein „ganz normaler Mensch“ war.
    Kate seufzte. „Ich rede immer zu viel. Dabei wollte ich Sie nur bitten, mich Kate zu nennen.“
    Hannah beschloss, ihrem Instinkt zu folgen. „Gern.“ Sie ergriff die Hand, die Cords Schwester ihr entgegenstreckte.
    „Und ich muss Sie doch nicht Miss Miller nennen, oder?“
    „Hannah reicht völlig. Bestimmt sind Sie gekommen, um Becky zu besuchen.“
    Kate nickte. „Ich kann es noch immer nicht glauben. Cord hat eine Tochter. Und ich bin eine Tante. Aber wenn sie schläft, komme ich später wieder.“
    „Ich habe sie vor einer Stunde hingelegt. Wir schleichen zu ihr, und wenn sie schläft, schleichen wir hinaus. Was halten Sie davon?“
    Kate stand auf. „Gute Idee.“
    Hannah führte sie durch die Verbindungstür in das Spielzimmer und das angrenzende Schlafzimmer. Becky schlief tatsächlich. Die beiden Frauen traten leise an das Bett. Hannah lächelte, dankbar dafür, dass sie sich einige Tage um das Kind kümmern durfte. Kate gab einen leisen Laut von sich, der wie ein Seufzen klang. Als Hannah sie ansah, nahm sie in ihren blauen Augen eine gewaltige Trauer wahr. Und Verzweiflung. Sie konnte nicht anders und berührte ihren Arm. Kate fröstelte. „Sie können sie halten, wenn Sie möchten“, sagte sie und wollte das Baby aus dem Bett heben.
    Doch Kate hinderte sie daran. „Das nächste Mal vielleicht.“
    Hannah erstarrte. „Sind Sie sicher?“
    Kate nickte und ging zur Tür. Hannah folgte ihr.
    „Ich muss los“, sagte Cords Schwester, als sie wieder in Hannahs Zimmer waren. „Aber ich komme morgen wieder. Vielleicht habe ich Glück, und sie ist wach.“ Ihre Stimme klang brüchig und übertrieben unbeschwert.
    „Falls sie schläft, wecken wir sie einfach“, versprach Hannah.
    „Oh, nein. Sie braucht ihren Schlaf. Und Sie Ihre Pause. Wissen Sie was? Ich melde mich, bevor ich komme.“ Kate zeigte auf das Telefon auf dem Nachttisch.
    Mrs. Hightower, die Haushälterin, hatte Hannah erklärt, wie es funktionierte, aber das Ding sah so kompliziert aus, dass sie es noch nicht benutzt hatte.
    „Jeder von uns hat seinen eigenen Anschluss“, fuhr Kate fort. „Das Haus ist so groß. Cord hat die Drei, ich die Vier und Sie …“ Sie beugte sich über das Gerät. „Die Dreizehn.“
    Hannah verzog das Gesicht. „Meine Glückszahl.“
    „Auch daran werden Sie sich gewöhnen. Wenn Sie nach draußen telefonieren wollen, drücken Sie auf einen der Knöpfe auf der rechten Seite.“
    „Danke.“
    „Ich muss jetzt wirklich gehen.“ Kate zog einen Mundwinkel hoch. „Eins dieser endlosen Galadiners. Aber es dient einem guten Zweck. Wir sammeln Spenden für lernbehinderte Kinder.“
    „Wir sehen uns morgen.“
    „Abgemacht.“
    Als Kate fort war, fragte Hannah sich, warum sie Becky so traurig angesehen hatte. Und noch dazu darauf verzichtet hatte, das Baby zu halten.
    Kate Stockwell hatte einige Geheimnisse, da war sie sicher. Und als Frau, die selbst welche besaß, konnte ihr Hannah das nachfühlen. In gewisser Weise verstand sie es sogar. Im Herzen. Wo es zählte.
    Ja, sie mochte Cord Stockwells Schwester. Und angesichts der Tatsache, dass Beckys vermeintlicher Vater es einem nicht gerade leicht machte, war das eine angenehme Überraschung.
    Cord aß im Wintergarten zu Abend. Allein. Kate war bei irgendeiner Benefizgala. Rafe, ein Deputy U.S. Marshall, brachte einen Häftling nach Washington. Und ihr älterer Bruder Jack – na ja, wer konnte schon wissen, wo Jack gerade war? Wie Cord, Rafe und Kate hatte auch Jack seine eigenen Räume in der Villa. Aber er hielt sich selten dort auf, sondern trieb sich in der Welt herum, wo immer eine Regierung seine hoch qualifizierten und tödlichen Dienste benötigte.
    Nach dem Essen ging Cord in sein Büro im Westflügel und arbeitete bis in den späten Abend. Das Stockwell-Imperium verdankte seine Existenz dem Ölboom der Dreißigerjahre. Bis dahin waren die Stockwells Viehzüchter gewesen, und zwar keine besonders erfolgreichen. Es war das Land gewesen, das sie zu Multimillionären gemacht hatte – genauer gesagt, das schwarze Gold darunter. Inzwischen besaßen sie Ölfelder in aller Welt, von Texas bis zum Nahen Osten, und hatten außerdem in andere Branchen wie Einkaufszentren oder junge Hightech-Firmen investiert. Fast immer hatte es sich ausgezahlt.
    Kurz nach zehn unterschrieb Cord den letzten Brief des Stapels, den seine Sekretärin ihm auf den Schreibtisch
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