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JULIA COLLECTION Band 10

JULIA COLLECTION Band 10

Titel: JULIA COLLECTION Band 10
Autoren: MIRANDA LEE
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hatte. Eine Woche höchster seelischer Qualen und schlafloser Nächte. Um sich abzulenken, hatte sie oft bis spät in die Nacht gearbeitet und sich tagsüber mit Leuten getroffen, die die neuen Gelder ihrer Stiftung gut anlegen würden: Krankenhausverwalter, Krebsspezialisten und Chefs von Baufirmen.
    Bis zum Freitag waren Entscheidungen gefällt und Weichen gestellt worden. Das Krankenhaus, für das sie sich engagierte, würde einen ganz neuen Anbau mit Kinderkrebsstation und Forschungsabteilung bekommen. In Übersee war das neueste medizinische Gerät bestellt und in Australien ein Grundstücksmakler damit beauftragt worden, Wohneigentum in Krankenhausnähe aufzukaufen, um Unterbringungsmöglichkeiten für die Angehörigen der betroffenen Kinder zu schaffen. Außerdem hatte Charmaine den Kauf zahlreicher Neuwagen in Auftrag gegeben, die zur Verfügung gestellt werden sollten, falls kein verlässlicher fahrbarer Untersatz vorhanden war. Wenn man ein krankes Kind hatte, musste man unzählige Wege hinter sich bringen.
    Abends hatte sie Arbeit mit nach Hause genommen, nur um nicht in Versuchung zu kommen, sich bei Ali zu melden. Doch an eben diesem Freitag konnte es Charmaine nicht mehr aushalten. Sie musste zu ihm gehen, obwohl sie längst nicht lange genug von ihm getrennt gewesen war, um sich seinem Einfluss zu entziehen. Die sexuelle Macht, die er über sie hatte, war noch stärker als befürchtet, und die Liebe, die Charmaine für ihn empfand, machte alles noch schlimmer.
    Also buchte sie am Freitagmorgen ein Zimmer im Regency , damit sie einen Platz hatte, an dem sie sich umziehen und an den sie flüchten konnte. Auf dem Rückflug nach Sydney in der Woche zuvor hatte Ali erwähnt, dass seine Freunde freitags immer kurz vor zwanzig Uhr in seiner Suite eintrafen, um dann etwa bis Mitternacht mit ihm zu pokern. Als er ihr das erzählte, hatte er wahrscheinlich erwartet, sie würde die Nacht mit ihm verbringen. Eine durchaus berechtigte Annahme, da er davon ausgehen konnte, sie hätte während der Woche bei ihm jeden eigenen Willen verloren. Selbst noch im Hubschrauber hatte sie alles getan, was er von ihr verlangte, und die Rolle der völlig betörten Geliebten gespielt.
    Aber der Gedanke, dass er mit Rico und Renée am Kartentisch saß, während sie sich in seinem Schlafzimmer versteckte und darauf wartete, dass er für sie Zeit hatte, war ihr unerträglich. Das hatte sie weder letzten Freitag tun können, noch wäre sie diesmal dazu in der Lage. Aber genauso wenig konnte sie bis nach Mitternacht warten. Sie musste mit ihm zusammen sein, und zwar schnell!
    Charmaine rief an, kurz nachdem Ali im Hotel eintraf, und er war sehr erleichtert. Dass sie kurz zu ihm kommen wollte, bevor er sich mit seinen Freunden traf, freute ihn, machte ihm aber auch Angst. Kam sie aus dem Grund, den er sich erhoffte? Während des Telefonats wagte Ali nicht, danach zu fragen. Im Augenblick reichte es ihm schon, sie nur zu sehen.
    „Ich lasse dir durch James eine Schlüsselkarte bringen, mit der du problemlos in meine Suite kommst.“
    „James, wer ist das?“
    „Der hauseigene Butler, der mir am Wochenende immer zur Verfügung steht.“
    „Ja, er soll sie mir bringen, und dann solltest du ihm vielleicht für einige Zeit freigeben. Ich möchte dich allein sprechen.“
    War das jetzt eine gute oder eine schlechte Nachricht? Ali hoffte Ersteres, besonders da er körperlich mehr als bereit für sie war. „Ich werde ihn sofort zu dir schicken und ihm danach freigeben.“
    „Nichts anderes habe ich von dir erwartet“, sagte sie so, als wäre Sex das Einzige, was er von ihr wollte. Diesmal musste er ihr beweisen, dass es nicht so war. Er hatte sie schrecklich vermisst und dabei nicht nur ihren Körper im Sinn gehabt. Es hatte ihm imponiert, dass Charmaine ihn am vergangenen Freitag tatsächlich alleingelassen hatte. Dabei wusste er, dass sie ihn wollte. Keine Frau verhielt sich eine Woche lang so, wie Charmaine es getan hatte, wenn sie sich nicht wirklich zu dem Mann hingezogen fühlte. Aber mit ihrer Aktion letzten Freitag hatte sie ihm wohl zeigen wollen, dass sie zu ihrem Wort stand. Was für eine charakterstarke und stolze Frau!
    Bei dem Gedanken geriet er sekundenlang in Panik. Kam sie jetzt etwa, um ihm persönlich zu sagen, dass sie nichts mehr mit ihm zu tun haben wollte? Hoffentlich nicht.
    Während der vergangenen Tage war ihm bewusst geworden, dass das Leben ohne Charmaine keinen Sinn mehr hatte.
    Deshalb war seine „Mission
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