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Julia Arztroman Band 62

Julia Arztroman Band 62

Titel: Julia Arztroman Band 62
Autoren: Jennifer Taylor , Abigail Gordon , Amy Andrews
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wie eh und je, seine Haut hatte eine gesunde Bräune, sein dichtes dunkles Haar glänzte. Nur die vereinzelten grauen Strähnen an seinen Schläfen zeigten, dass ein paar Jahre vergangen waren.
    Gina wurde das Herz schwer, als die Erinnerungen über sie hereinbrachen. Ganz gleich, was Marco vor drei Jahren gesagt oder getan, wie sehr er sie auch verletzt hatte, sie fühlte sich immer noch zu ihm hingezogen!
    Marco hatte unerträgliche Kopfschmerzen. Er wusste, dass es Folgen des Unfalls waren. Der Notarzt hatte ihm erzählt, dass der Wagen, in dem er gesessen hatte, mit einem entgegenkommenden Lastwagen zusammengestoßen war. Dabei war er vermutlich mit dem Kopf gegen einen Türholm geprallt und hatte sich eine Gehirnerschütterung zugezogen. Gut, das erklärte die dröhnenden Kopfschmerzen, aber erklärte es auch, warum er sich nicht erinnern konnte, wer er war oder wohin er unterwegs gewesen war?
    Langsam öffnete er die Augen. Er wollte sich aufsetzen, doch plötzlich drehte sich alles. Er atmete ein paar Mal tief durch, um gegen die Übelkeit anzukämpfen, und sah sich dann zaghaft um. Weiße Wände, blaue Vorhänge, der vertraute Geruch nach Desinfektionsmittel … Er befand sich in einem Krankenhaus. Gut, jetzt wusste er wenigstens, wo er war. Und auch, dass dieser Ort ihm sehr vertraut vorkam. Aber warum?
    War er kürzlich so krank gewesen, dass er längere Zeit im Krankenhaus verbracht hatte? Nein, das glaubte er nicht. Abgesehen von den Kopfschmerzen fühlte er sich nicht schlecht, nicht wie jemand, der sich gerade von einer schweren Krankheit erholt hatte. Wenn er also kein Patient gewesen war, hatte er dann in einem Krankenhaus gearbeitet?
    Diese Möglichkeit erschien ihm logischer. Er schloss wieder die Augen und dachte darüber nach. Ja, er arbeitete im Krankenhaus. Instinktiv wusste er, dass es stimmte. Und dennoch fühlte es sich seltsam an, hier zu sein. Was aber nichts damit zu tun hatte, dass er normalerweise nicht in einem Krankenbett lag …
    Es waren die Stimmen, erkannte er plötzlich. Oder genauer gesagt, dass sie Englisch sprachen. Und obwohl er verstand, was gesagt wurde, wusste er, dass Englisch nicht seine Muttersprache war. Aber welche war es dann?
    „Dr. Andretti. Können Sie mich hören?“
    Marco schlug die Augen auf und sah eine Schwester neben seinem Bett stehen. Sie war blond, zierlich und trug das Haar zu einem Pferdeschwanz gebunden. Irgendetwas regte sich bei ihrem Anblick in ihm, eine Art Wiedererkennen. Er hatte das merkwürdige Gefühl, diese Frau schon einmal gesehen zu haben. Aber ehe er noch weiter darüber nachdenken konnte, sprach sie ihn erneut an.
    „Wie geht es Ihnen?“
    Ihre sanfte, ein wenig raue Stimme ging ihm durch und durch. Der angenehme Klang war Balsam für seine angespannten Nerven, und tatsächlich verspürte er zum ersten Mal, seit er in dem Ambulanzwagen das Bewusstsein wiedererlangt hatte, keine Angst.
    „Weiß nicht so recht“, krächzte er mühsam. Sein Mund war völlig ausgetrocknet. Der Schwester musste es aufgefallen sein, denn sie füllte ein Glas mit Wasser, hob seinen Kopf ein wenig an und hielt ihm das Glas an die Lippen.
    „Hier, trinken Sie.“
    Marco schluckte gierig und verzog das Gesicht, als die Schwester das Glas viel zu schnell wieder wegnahm. „Langsam. Wenn Sie zu viel auf einmal trinken, kann Ihnen übel werden“, erklärte sie mit einem mitfühlenden Lächeln.
    Als sie seinen Kopf sanft zurück auf das Kissen sinken ließ, spürte Marco eine seltsame Enttäuschung, die nichts damit zu tun hatte, dass sie ihn nicht mehr trinken ließ. Warum fühlte sich ihre Berührung nur so gut an?
    Er beobachtete sie, als sie das Glas auf dem Nachttisch abstellte, betrachtete den sanften Schwung ihrer Wangen, die langen Wimpern, die kleine, schmale Nase. Sie war sehr hübsch, auf eine englische Art mit ihrem feinen, blassen Teint und den edlen Gesichtszügen. Alles an ihr wirkte kultiviert und sehr feminin, und das gefiel ihm außerordentlich. Verblüfft stellte er fest, dass er sich zu ihr hingezogen fühlte, obwohl sie ein völlig anderer Typ war als Francesca.
    Die Erinnerung an seine Frau überfiel ihn ohne Vorwarnung. Er wusste wieder, wer Francesca war, wie sie ausgesehen hatte … alles ! Trauer und Schmerz wallten in ihm hoch. Er schloss die Augen und fragte sich, ob er es ertragen könnte, alles noch einmal zu durchleben. Wenn es so wehtat, das Gedächtnis zurückzugewinnen, dann wollte er lieber vergessen.
    Verwundert sah Gina auf
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