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Julia Aerzte zum Verlieben Band 61

Julia Aerzte zum Verlieben Band 61

Titel: Julia Aerzte zum Verlieben Band 61
Autoren: Alison Roberts , Meredith Webber , Amy Andrews
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er ungestört war, jedoch jederzeit im Blick hatte, wer OP drei verließ oder betrat.
    Es ist meine Schuld, haderte er mit sich. Wenn Rebecca starb, trug er die Verantwortung. Warum hatte er zugelassen, dass sie sich seit Wochen weigerte, ihn zu sehen oder mit ihm zu sprechen? Es ginge ihr gut, war das Einzige gewesen, das er von ihr erfuhr. Ihr Hausarzt kümmere sich um sie.
    Trotzdem hätte er zu ihr fahren, sich mit eigenen Augen davon überzeugen sollen, dass alles in Ordnung war.
    Heute Morgen erst hatte er noch daran gedacht, vor der Arbeit bei ihr zu klingeln. Aber dann … Er scheute davor zurück, seinen Tag damit zu beginnen, das alte Haus zu betreten, die Frau zu sehen, die er einmal geliebt hatte, aber nie hätte heiraten dürfen.
    Nur … war das, was er für Megan empfand, nicht der Grund dafür gewesen, dass er Rebecca geheiratet hatte?
    Wie verworren sein Leben geworden war! Josh hatte das Gefühl, in einem unentwirrbaren Knäuel von Schicksalsfäden gefesselt zu sein. Angefangen mit seiner Kindheit, als er zusehen musste, wie seine Mutter unter der Untreue seines Vaters litt, wie sie immer wieder enttäuscht wurde, weil ihre Liebe mit Füßen getreten wurde. Wenn lieben nur leiden bedeutet, so hatte er sich damals geschworen, dann wollte er damit nichts zu tun haben.
    Trotzdem verliebte er sich, in Megan, in jener ersten gemeinsamen Nacht, und es hatte ihm höllische Angst gemacht.
    Also wandte er sich von Megan ab und von allem, was aus dieser Liebe entstehen konnte.
    Später heiratete er Rebecca, weil er einsam war. Er mochte sie, respektierte sie, und er liebte sie wie eine gute Freundin. Von dieser Liebe ging keine Gefahr aus, sein Herz, sein Stolz, sein Selbstrespekt waren in Sicherheit.
    Jetzt war ihr Leben in Gefahr und das seiner ungeborenen Kinder.
    Und Megan, die einzige Frau, die er wirklich geliebt hatte? Die du immer noch liebst … Der Gedanke schlich sich in sein Bewusstsein, quälte ihn. Weil es zu spät war.
    Er hatte Megan verloren. Schon vor Monaten.
    Josh unterdrückte ein Stöhnen. Er wusste, wie hart es sie ankommen musste, seine Kinder zu retten, Kinder, die er mit einer anderen Frau gezeugt hatte – in einem unbedachten Augenblick, als die Ehe längst nur noch auf dem Papier bestand und Megan sich wieder Hoffnungen machte. Auch wenn sie ihm nie Kinder schenken konnte seit jener schicksalhaften Nacht, als er sich entscheiden musste zwischen ihrem und dem Leben ihres gemeinsamen Sohnes.
    Blicklos starrte er vor sich hin. Er war ein intelligenter Mann, leitete die Notaufnahme des St. Piran Hospitals. Warum traf er dann immer wieder fatale Entscheidungen, wenn es um Beziehungen zu Frauen ging?
    Er war brillant in seinem Job, er rettete Leben.
    Aber er besaß ein mindestens genauso ausgeprägtes Talent, Herzen zu brechen.
    Es war sein Fehler, dass Rebecca nicht rechtzeitig medizinische Hilfe bekommen hatte, um diese Katastrophe zu verhindern.
    Seine Schuld, dass Megan damals schwanger geworden war.
    Seine Schuld, dass sie das Baby verloren hatte und nie wieder Kinder bekommen konnte.
    Kein Wunder, dass Megan ihn auf der Hochzeit seiner Schwester Tasha geschnitten hatte. Er hatte ihr nicht nur ein, sondern zwei Mal wehgetan.
    Immer, wenn er in seinem Leben an einen Punkt kam, an dem er die Kontrolle zu verlieren und verletzlich zu werden drohte, dann erstarrte er innerlich zu Eis. Seine Liebe zu Megan hatte ihm Angst gemacht, weil sie Macht über ihn besaß. Die Macht, ihn zu zerbrechen. Also wich er zurück, hielt sich an das, was ihn sicher machte.
    Er war ein emotionaler Feigling.
    Oder ein Kontrollfreak?
    Bei seiner Karriere hatte es ihm geholfen, hatte ihn angetrieben, Schritt für Schritt höher die Leiter hinauf. Professionell konnte er mit jedem umgehen, aber sobald es um Gefühle ging, benahm er sich wie ein Elefant im Porzellanladen.
    Wie sollte er da ein guter Vater werden?
    Vielleicht endete er wie sein eigener Vater. Nutzlos, von den eigenen Kindern zutiefst verachtet.
    Vielleicht ließ er auch alle seine Kinder im Stich, sodass sie erst gar keine Lebenschance hatten.
    Nein!
    Fast hätte er das Wort hinausgebrüllt.
    Diese Babys würden nicht sterben.
    Megan würde es niemals zulassen.
    Leblos lag das Baby da.
    Die Schwester hatte es zu Megan gebracht, ihr einen besorgten Blick zugeworfen und war wieder an den OP-Tisch zurückgeeilt. Das zweite Baby musste noch geholt werden.
    Megan hätte die Wiederbelebungsmaßnahmen im Schlaf herunterbeten können: Atemwege
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