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Julia Ärzte zum Verlieben Band 53

Julia Ärzte zum Verlieben Band 53

Titel: Julia Ärzte zum Verlieben Band 53
Autoren: Lucy Clark Sarah Morgan Alison Roberts
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bringen.“
    „Das wäre wunderbar.“
    „Ich muss nur erst Emma zu Ende füttern.“
    „Kein Problem.“ Teo folgte ihr ins Wohnzimmer.
    Sie hatte nur ein Sofa. Zoe setzte sich und spürte, wie das Polster einsank, als er sich ans andere Ende setzte. Er war wirklich groß und breit, sodass sie praktisch nebeneinandersaßen, und sie war sich seiner Nähe deutlich bewusst. Zoe verdrängte das verwirrende Gefühl. Sie legte sich Emma in den Arm und wollte ihr das Fläschchen geben.
    Ihre Tochter sträubte sich. Sie fing an zu schreien, ihr kleines Gesicht lief rot an, und sie drehte den Kopf heftig hin und her.
    „Wenn Sie möchten, versuche ich es mal. Schließlich ist es meine Schuld, dass sie beim Abendessen gestört wurde.“
    Er bot ihr wieder seine Hilfe an. Warum? Weil sie ein Bild des Jammers abgab?
    „Dann könnten Sie Kaffee machen.“ Ein humorvoller Ausdruck blitzte in seinen dunklen Augen auf. „Meinen letzten habe ich heute Morgen um neun getrunken. Glauben Sie mir, ich leide ernsthaft unter Koffeinentzug.“
    Es hörte sich an, als würde sie ihm einen Gefallen tun, und nicht umgekehrt. Außerdem, war es nicht egal, was er dachte? Heute Morgen hatte er bewiesen, dass er Emma beruhigen konnte. Wenn ihre Tochter jetzt ihre Milch trank und zufrieden einschlief, war sie morgen bestimmt besser gelaunt. Zoe selbst würde auch gut schlafen können. Sie sagte sich, dass sie niemandem etwas beweisen musste, und schluckte ihren Stolz hinunter.
    „Gut“, sagte sie und reichte ihm Baby und Fläschchen. „Wie trinken Sie Ihren Kaffee?“
    „Etwas Milch und zwei Stück Zucker.“
    Zoe schmunzelte. „Schön, zu sehen, wie ein Arzt mit gutem Beispiel vorangeht.“
    „Meine Tanten haben Angst, ich könnte abmagern. Sechs Stück sind bei ihnen Minimum. Ich habe mich einem Entzugsprogramm verschrieben, um von der Sucht loszukommen.“ Die Lachfältchen in seinen Augenwinkeln vertieften sich. „Hallo, mein Name ist Teo Tuala, und ich bin Zuckerholic.“
    Sie lachte auf, und Emma wandte den Kopf. Sichtlich abgelenkt, vergaß sie anscheinend, warum sie weinte. Teo schob ihr den Sauger ins offene Mündchen, und sie wandte sich ihm wieder zu, nuckelte kräftig und griff mit beiden Händen nach der Flasche.
    „So ist’s richtig, kleine Emma“, lobte Teo.
    Als Zoe mit zwei dampfenden Bechern ins Wohnzimmer zurückkehrte, hatte ihre Tochter ihre Milch getrunken und lag aufrecht an Teos Schulter. Er rieb ihr den Rücken, und Sekunden später ertönte ein kräftiges Bäuerchen.
    Zoe konnte es kaum fassen. Bei ihm sah alles so leicht aus. „Wieso können Sie so gut mit Babys umgehen?“, entfuhr es ihr.
    „Ich bin Kinderarzt.“ Teo lächelte breit. „Wenn ich mich recht erinnere, habe ich ein, zwei Kurse für Säuglingspflege mitgemacht. Und mal ein Buch gelesen.“
    „Und ich bin Mutter.“ Ihr war nicht nach Lächeln zumute. „Ich habe zig Bücher gelesen. Trotzdem komme ich lange nicht so gut zurecht wie Sie.“
    „Ich bin Samoaner“, antwortete er, als würde das alles erklären.
    Vielleicht lag das Geheimnis wirklich in seiner Kultur, wurde von Generation zu Generation weitergereicht. Zoe hätte viel darum gegeben, es zu erfahren. Dann wären alle ihre Probleme schlagartig gelöst. Sie suchte in seinem Gesicht nach einer Antwort, bis sie plötzlich merkte, dass sie ihn schon viel zu lange angestarrt hatte. Das Blut stieg ihr prompt ins Gesicht, und sie setzte sich hastig.
    Teo sah, wie ihre hellen Wangen sich röteten. Sie hält sich als Mutter für einen hoffnungslosen Fall, dachte er. Und so verzweifelt, wie sie ihn angesehen hatte, erwartete sie Hilfe von ihm.
    „Ich bin erst mit acht Jahren nach Australien gekommen“, erzählte er. „Auf unseren Inseln sorgen Kinder schon früh für die Kleineren. Sobald sie alt genug sind, tragen sie Babys herum, füttern sie und spielen mit ihnen. Jeder hat haufenweise Brüder und Schwestern oder, in meinem Fall, unzählige Cousins und Cousinen. Die Familie ist alles bei uns.“
    Dass eine junge Mutter sich in ihrem Beruf in Gefahr brachte, so wie er es bei Zoe erlebt hatte, war undenkbar. Im Grunde ging es ihn nichts an, aber vielleicht konnte er ihr zeigen, dass es andere Möglichkeiten gab, sein Selbstvertrauen zurückzugewinnen.
    Schließlich hatte er erfahren müssen, wie schlimm es für ein Kind war, seine Mutter zu verlieren.
    „Ich glaube, das Geheimnis liegt darin, entspannt zu sein. Vertrauen Sie darauf, dass Sie das Richtige tun werden, weil Sie Ihr
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