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John Puller 01 - Zero Day

John Puller 01 - Zero Day

Titel: John Puller 01 - Zero Day
Autoren: David Baldacci
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dienstlichen Aufenthalte in der Wüste genauso wenig zu reden wie über seinen Vater.
    »Da die Tat außerhalb unserer militärischen Einrichtungen geschehen ist, leitet die örtliche Polizei die Ermittlungen«, fuhr White fort. »Es ist eine ländliche Gegend. Wenn ich es recht verstanden habe, gibt es dort keine Mordkommission. Stattdessen werden die Ermittlungen von uniformierten Beamten geführt. Deshalb ist Feingefühl gefragt. Wir haben keinen gerechtfertigten Grund für einen größeren Einsatz, solange nicht feststeht, dass der Mörder ein Angehöriger des Militärs ist. Aber wegen Reynolds’ Position will ich, dass wir bei der Ermittlungstätigkeit zumindest mitwirken. Um uns diese Möglichkeit zu sichern, müssen wir uns gegenüber den Einheimischen diplomatisch verhalten.«
    »Gibt es in der Umgebung irgendeine bewachte Einrichtung, wo ich Beweismaterial deponieren kann?«
    »Etwa fünfzig Kilometer entfernt unterhält das Ministerium für Innere Sicherheit eine Außenstelle. Ein dort stationierter Beamter überwacht als Zeuge das Öffnen und Schließen des Tresors. Ich habe Ihnen eine Genehmigung besorgt.«
    »Ich gehe davon aus, Sir, dass ich auf die Unterstützung des KTU -Labors in Fort Gillem zurückgreifen darf?«
    »Dürfen Sie. Außerdem haben wir schnell in West Virginia angerufen. Man hat keine Einwände, dass die CID dort aktiv wird. Die Army-Anwälte können den Papierkram später abwickeln.«
    »In Papierkram sind Anwälte gut, Sir.«
    White musterte ihn. »Aber wir alle sind die Armee, darum wird es gelegentlich erforderlich sein, nicht nur diplomatisches Geschick zu zeigen, sondern den Hammer zu schwingen. Und soviel ich weiß, können Sie beides gleich gut.«
    Puller schwieg. Während seiner militärischen Laufbahn hatte er ständig mit Offizieren zu tun gehabt. Manche waren tüchtig, andere waren Trottel. Über diesen Offizier hatte Puller sich noch keine endgültige Meinung gebildet. »Ich sitze erst seit einem Monat hier«, sagte White. »Im Zug der Verlegung der Dienststelle von Fort Belvoir nach Quantico bin ich versetzt worden. Noch arbeite ich mich ein. Sie sind schon seit fünf Jahren dabei.«
    »Im sechsten Jahr.«
    »Sämtliche maßgeblichen Leute sind sich darin einig, dass Sie der beste Mann sind, über den wir verfügen, allerdings ein wenig unorthodox.« White lehnte sich nach vorn und stützte die Ellbogen auf den Tisch. »Bestimmt brauche ich nicht erst ausdrücklich darauf hinzuweisen, dass dieser Fall die Aufmerksamkeit höchster Stellen auf sich zieht, Puller. Das Interesse geht weit über das Armee-Oberkommando hinaus bis in höchste politische Kreise.«
    »Verstehe. Aber ich habe schon in Fällen ermittelt, die auch den Militärischen Geheimdienst betrafen, und trotzdem wurden sie innerhalb der normalen Parameter bearbeitet. Wenn der Vorgang in höchsten Kreisen solches Interesse erregt, muss Oberst Reynolds auf seinem Posten im Pentagon doch mit entschieden bedeutenderen Angelegenheiten befasst gewesen sein.« Puller schwieg kurz. »Oder er hatte gehörig Dreck am Stecken.«
    White schmunzelte. »Kann sein, dass Sie so gut sind, wie behauptet wird.«
    Puller betrachtete ihn. Und es kann sein, überlegte er, ich gebe einen hervorragenden Sündenbock ab, falls aus der Angelegenheit ein Debakel wird.
    »Sie sind also seit fast sechs Jahren dabei«, sagte White.
    Puller schwieg. Er glaubte zu wissen, in welche Richtung das Gespräch nun verlief, denn er hatte zuvor schon ähnliche Unterhaltungen erlebt. Whites nächste Worte bestätigten seinen Verdacht.
    »Sie haben eine College-Ausbildung absolviert, sprechen Deutsch und Französisch und einigermaßen passabel auch Italienisch. Ihr Vater und Ihr Bruder sind Offiziere.«
    »Sie waren Offiziere«, berichtigte Puller. »Und der einzige Grund, wieso ich diese Sprachkenntnisse habe, ist der Umstand, dass mein Vater während meiner gesamten Kindheit in Europa stationiert war.«
    White schien gar nicht zuzuhören. »Ich weiß, dass man während Ihrer Ausbildung an der USAMPS einen aufgehenden Stern in Ihnen gesehen hat«, schwadronierte er. Damit meinte er die Militärpolizeischule der US-Armee in Fort Leonard Wood in Missouri. »Als MP haben Sie auf der gesamten Erdkugel Armee-Saufbrüdern was auf die Zwölf gegeben. Nahezu überall, wo die Armee Fußspuren hinterlassen hat, haben Sie Kriminalfälle gelöst. Ihre Sicherheitseinstufung erlaubt Ihnen Zugang zu Top-Secret-Akten.« Einen Moment lang schwieg White. »Auch wenn
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