Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jinx und der magische Urwald (German Edition)

Jinx und der magische Urwald (German Edition)

Titel: Jinx und der magische Urwald (German Edition)
Autoren: Sage Blackwood
Vom Netzwerk:
Südflügel und zog die Tür hinter sich zu.
    Eine weitere Katze begrüßte ihn und strich ihm um die Beine. Aha, die Katzen durften also hier rein. Nur er nicht.
    Der Flur, in dem er sich befand, war etwa zehn Schritte lang und endete an einer kahlen Steinwand. Links und rechts waren zwei gewölbte Türöffnungen. Hinter der rechten Tür verbarg sich eine Wendeltreppe, die nach oben führte. Vermutlich zu Simons Schlafzimmer.
    Jinx öffnete die linke Tür. Fasziniert schaute er in das Zimmer. Er hatte richtig vermutet – hier war Simons Zauberwerkstatt.
    Das Zimmer war groß, durch ein hohes Fenster fiel schwaches Licht herein. Es herrschte ein gewaltiges Durcheinander. Würde Jinx die Küche jemals so zurücklassen, wäre Simon stocksauer. Auf einer Werkbank lagen aufgeschlagene Bücher, Kräutersträuße und so etwas wie eine kleine Mumie. Überall war Flüssigkeit verschüttet, rot wie Blut.
    Auf dem Boden lagen stapelweise Bücher herum. Zwischen zwei Stapeln spann eine Spinne emsig ihr Netz. Auf dem einen stand ein Totenkopf – unwillkürlich nickte Jinx ihm höflich zu.
    Staunend schaute er sich um. Über der Werkbank befanden sich Regale mit Krügen, Flaschen und Kästen. Dazwischen waren noch mehr Bücher gestapelt – die meisten in Leder gebunden, einige schuppig. Vielleicht war ihr Einband aus Drachenhaut. Es sah genauso aus, wie es in der Werkstatt eines Zauberers auszusehen hatte, und Jinx spürte Magie aus allen Ecken strömen.
    Eine Katze sprang auf die Bank, lief durch die rote Pfütze und hinterließ rote Pfotenabdrücke auf den offenen Seiten eines Buchs.
    Jinx blätterte um, damit man die Abdrücke nicht mehr sah.
    Doch plötzlich fingen die Seiten an zu glühen, und Flammen züngelten an den Rändern. Jinx versuchte sie mit den Händen zu löschen und verbrannte sich. Das Buch blätterte jetzt von selbst die Seiten um, und alle fingen Feuer.
    Jinx klappte das Buch zu. Das löschte das Feuer, doch Rauchfahnen kringelten sich nach oben, und man sah immer noch, dass das Buch gebrannt hatte. Jinx schaute sich nach einem guten Versteck um.
    Er hob den Totenkopf an und legte das Buch zuoberst auf den Stapel. Der Totenkopf zwinkerte ihm mit einer Augenhöhle zu.
    Jinx hätte jetzt eigentlich gehen müssen. Unbedingt sogar. Bevor Simon zurückkam. Aber er hatte noch nicht alles gesehen. All die Sachen in den Regalen zum Beispiel.
    Da stand eine Flasche, die geformt war wie der Kopf eines Kobolds. Jinx wollte die Flasche nehmen, aber sie klebte am Regal fest.
    Darunter stand ein Holzkasten, der mit einer Schnitzerei verziert war. Sie zeigte Menschen, die auf einem riesigen Tier ritten. Jinx versuchte den Kasten zu öffnen, aber der Deckel ließ sich nicht anheben. Er suchte nach einem Schloss. Nichts – der Kasten wurde wohl von einem Zauber verschlossen gehalten. Zu dumm – bestimmt verbarg sich darin etwas ganz Wichtiges. Widerstrebend stellte Jinx den Kasten zurück ins Regal.
    Da hörte er Schritte im Flur.
    Er erstarrte. Noch mehr Schritte.
    »Ich wusste gar nicht, dass du hier bist«, sagte Simon.
    Seine Stimme klang unerwartet freundlich, keine Spur von der orange gezackten Wut. Simon meinte nicht Jinx, so viel war klar.
    »Die Prüfungen waren früher zu Ende, da dachte ich mir, ich komme vorbei«, sagte Sophie. Sie standen beide im Flur, direkt vor der Tür zur Werkstatt.
    Jetzt wurde nicht mehr geredet – ekliges Silbersüß. Verzweifelt schaute Jinx sich um. Die beiden waren im Flur zwischen Werkstatt und Küche. Jinx konnte nicht ungesehen raus. In der Werkstatt roch es immer noch nach Rauch von dem verbrannten Buch. Das würden sie merken. Sehen konnte er sie von dort, wo er stand, nicht – und sie ihn auch nicht. Noch nicht. Sie brauchten bloß zu der halb geöffneten Tür hereinzuschauen.
    Jinx machte sich klein und kroch, so leise er konnte, unter die Werkbank. Es war kein sehr gutes Versteck, aber ein anderes hatte das Zimmer nicht zu bieten. Wenn Simon ihn hier drin fand, würde er platzen vor Wut. Jinx schaute zum Fenster. Ob es sich öffnen ließ? Aber selbst wenn, das würden sie hören.
    Jetzt waren wieder Schritte im Flur zu hören. Aber – wie merkwürdig – die beiden gingen weder in die Küche noch zum Turm. Sie schienen bis zum Ende des Flurs zu gehen, wo die Wand aus Stein war. Und dann noch ein Stück weiter. Jinx hörte Stimmen aus dem Zimmer dahinter. Aber dahinter war doch gar kein Zimmer. Es schien so, als wären Simon und Sophie soeben durch die Wand am
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher