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Jette

Jette

Titel: Jette
Autoren: Frieda Lamberti
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ohne dich anstellen?«
   »Übe dich in Vorfreude.«

Ich bin noch ganz berauscht, als ich mit meinem Wagen nach Eppendorf fahre. Als ich die Tür zu meiner Wohnung aufschließe, steht Malte im Flur und schenkt mir einen strafenden Blick.
   »Da bist du ja endlich! Gut, dann kann ich aufhören, mir Sorgen zu machen.«
   »Warum hast du dir....«
   »Lass es gut sein, Jette. Ich muss jetzt los.«
Was war denn das? Ich glaube ich muss ihm die Bedeutung von Untermieter noch einmal in einer anderen Sprache erklären. Auf Deutsch hat es bisher nicht geklappt.

Das teure Sonderseminar hätte ich mir sparen können. Nach der Begegnung mit Mirko und dieser wundervollen Nacht konnte ich keinen klaren Gedanken fassen. Er geht mir nicht mehr aus dem Kopf. Es ist erst halb drei, als ich vor seiner Villa vorfahre. Ich brauche nicht klingeln. Das Tor öffnet sich noch bevor ich aus dem Wagen aussteige.
   »Ich bin zu früh«, entschuldige ich mich und gebe ihm einen flüchtigen Kuss. Doch damit gibt er sich nicht zufrieden. Er greift nach meinem Arm und zieht mich so stürmisch an sich, dass ich für einen Moment das Gleichgewicht verliere. Aber er hält mich und drückt mich mit aller Macht gegen Wand. Dicht presst er seinen Körper an meinen und ich kann sein unbändiges Verlangen spüren. Im gleichen Moment durchfährt mich ein intensives Glücksgefühl. Dieser Mann nimmt sich, was er will. Und er will mich. Ich kann es deutlich fühlen. Meine Lust steigert sich von einer Sekunden zur anderen und ich stöhne laut auf. Fast flehend sage ich »Ja« und genieße seine hungrigen Berührungen. Er zieht mich in die Küche und was ich dort erlebe, stellt alles bisher Dagewesene in den Schatten.
   »Was machst du nur mit mir?«
   »Es hat dir auch so gefallen?«
   »Gefallen? Daran könnte ich mich gewöhnen.«
   »Das deckt sich mit meinen Wünschen. Also komm.«
   »Wohin? Was hast du vor?«
   »Lass uns dieses Haus so schnell wie möglich zu unserem Zuhause machen. Sobald wir fertig sind, hole ich meine Kinder. Wir werden zusammen Urlaub machen. Du hast in vier Wochen Semesterferien und dann reisen wir mit ihnen in mein Ferienhaus nach Sardinien. Was sagst du?«
   »Du hast Kinder?«
   »Ja, zwei. Eine Tochter von dreizehn, fast vierzehn, und einen Sohn von elf Jahren. Beide leben seit meiner Scheidung bei ihrer Mutter in der Schweiz. Sie kommen mich nur im Sommer für einige Zeit besuchen.«
   »Mirko, geht das nicht alles ein wenig zu schnell?«
   »Nenne mir einen vernünftigen Grund, weshalb wir warten sollten!«
   »Wir kennen uns doch gar nicht.«
   »Der beste Weg sich kennenzulernen, ist, Zeit miteinander zu verbringen. Und der beste Zeitpunkt dafür ist jetzt.«

Es ist mir schlichtweg unmöglich, mich seinem Charme zu entziehen. Außerdem hat alles Sinn und Verstand, was er sagt. Ich packe also meinen Koffer und ziehe vorrübergehend zu ihm in die Elbsuite. Obwohl ich gebürtige Hamburgerin bin und mein ganzes Leben in der Hansestadt gelebt habe, zeigt Mirko mir Plätze, die mir bisher völlig verborgen waren. Wir essen in den besten Restaurants der Stadt, kaufen in Nobel Boutiquen ein, wobei ich nur aussuche und er bezahlt. Und um mein Haar muss ich mich auch nicht mehr selber kümmern. Es wird täglich von einem Coiffeur im Hotel gewaschen und geföhnt.

Auf einer Skala von 10 – eine glatte 9

Ich habe schon drei Treffen mit meinen Freundinnen abgesagt. Als ich Tine anrufe, um ihr zu sagen, dass ich heute Abend wieder nicht kommen werde, raunzt sie mich an.
   »Was macht der Kerl mit dir? Du vernachlässigst deine engste Freunde und wenn es stimmt, was Malte sagt, dann gehst du auch nicht mehr zur Uni. Was stimmt mit diesem Schmelzer nicht? Hat er ein Holzbein und eine Hasenscharte oder warum willst du ihn uns nicht vorstellen?«
Ich bitte sie, einen Moment zu warten und gehe zu Mirko, um ihn zu fragen, ob er Lust hätte, mich heute Abend zu meinem Weiberplausch zu begleiten. Er stimmt sofort zu und meint, dass es höchste Zeit wird, sich endlich kennenzulernen.

Mit zwei Blumensträußen und einer Flasche Barolo verlassen wir das Hotel und fahren zum Loft.
   »Wieso zwei Sträuße«, frage ich verwundert.«
   »Einen für Tine und der andere ist für...wie heißt sie noch..Frauke?«
   »Franka. Franka gehört zu Knut und Tine zu Ansgar.«
   »Keine Angst, ich werde dich schon nicht blamieren.«
   »Das kannst du gar
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