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Jerry Cotton - Folge 2860 - Cotton, J: Jerry Cotton - Folge 2860

Jerry Cotton - Folge 2860 - Cotton, J: Jerry Cotton - Folge 2860

Titel: Jerry Cotton - Folge 2860 - Cotton, J: Jerry Cotton - Folge 2860
Autoren: Jerry Cotton
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Ding mit ihm drehen wollte. Doch als er auftauchte, glotzte er gleich in die Mündung meines Revolvers. Einauge war total geschockt, glaube ich. Dann lotste ich ihn in das Abbruchhaus, das Sie schon kennen. Ich hatte alles vorbereitet. Die Videokamera hatte ich schon auf einem Stativ befestigt, und ich hatte auch an ein Akkordeon gedacht. Einauge hatte doch immer so damit geprahlt, dass er mit so einem Instrument gut umgehen könnte. Da gab ich ihm die Chance, es zu beweisen.«
    Der Killer grinste selbstverliebt. Vermutlich war er auch noch stolz auf seine feige und gemeine Tat. Trevor ging mir zunehmend auf die Nerven. Aber wir waren ja schließlich hier, um die ganze Wahrheit zu erfahren. Und die ist leider selten angenehm, jedenfalls in unserem Job.
    »Warum haben Sie Keith Garland nicht einfach erschossen, Trevor? Wozu sollte dieser Zirkus mit dem Video und dem Akkordeon gut sein?«
    Der Mörder verzog das Gesicht. Offenbar konnte er nicht verstehen, dass er von uns keinen Applaus für seine Schurkereien bekam.
    »Wieso Zirkus, Agent Cotton? Das war meine ganz persönliche Abrechnung mit Einauge. Können Sie das nicht verstehen? Ich musste in Rikers einfahren, für eine Tat, die Einauge und ich gemeinsam begangen hatten. Dieser Widerling hat mich nicht ein einziges Mal im Knast besucht. Da wollte ich es ihm heimzahlen, und zwar mit einem ganz besonderen Abgang, einem Ende mit Paukenschlag sozusagen.«
    Eigentlich hatte Trevor uns mit seinem Video ja einen Gefallen getan, denn letztlich waren wir dadurch auf seine Spur gekommen. Aber das musste ich dem Killer nicht auf die Nase binden. Ich fragte: »Und wieso haben Sie die Leiche ausgerechnet an der 28th Street in Astoria abgelegt? Es gibt doch auch in Brooklyn unzählige verschwiegene Orte, wo man einen Körper verschwinden lassen kann.«
    »Ich wusste, dass Einauge Kontakt zu dieser Maklerschnepfe Emily O’Connor hat. Ich habe ihn nämlich beschattet, bevor ich mich mit ihm getroffen habe. Da habe ich gesehen, dass er mit Emily O’Connor redete. Es war nicht schwer zu erraten, was für einen Job sie hatte. Nach der Verabredung mit Einauge stieg sie nämlich in einen Dienstwagen mit einer Werbung ihrer Maklerfirma auf den Türen. Ich musste nur noch herausfinden, für welche Häuser Emily O’Connor verantwortlich war. Das war ein Kinderspiel, das kann jeder im Internet nachschauen.«
    Ich nickte. In dieser Hinsicht hatte Trevor sehr überlegt gehandelt, während seine Aktion mit dem Musikvideo seines Opfers ein Rohrkrepierer gewesen war. Ich erinnerte mich an die Worte unserer Profilerin Laura Darro. Sie hatte den Mörder von Einauge als geltungssüchtig bezeichnet. Nun, dieser Begriff traf auf Trevor voll und ganz zu. Mir fiel noch ein weiteres Detail ein.
    »Was haben Sie eigentlich mit Einauges Handy gemacht?«
    »Das liegt im East River. Es war keine Kunst, es auf dem Weg nach Astoria einfach fortzuwerfen.«
    »Wussten Sie, dass das FBI mit Hochdruck nach Einauge gefahndet hat?«
    »Nein, aber ich habe es mir gedacht. Diese Geschichte mit dem Geldtransporter war ja auch im Lokal-TV zu sehen. Und Einauges Foto wurde auch veröffentlicht. Ich musste mich beeilen, bevor ein braver Bürger Einauge irgendwo erkannte und die Cops rief.«
    »Können Sie uns sagen, warum Garland überhaupt in New York blieb? Die Gefahr, erwischt zu werden, war hier doch viel größer als anderswo.«
    »Soweit ich weiß, wollte er noch ein letztes großes Ding drehen. Aber Einzelheiten kann ich Ihnen nicht nennen.«
    »Okay, zurück zur Mordnacht. – Dann haben Sie Ihr Opfer also an der 28th Street deponiert, um unsere Nachforschungen in Richtung Emily O’Connor zu lenken?«
    »Sie merken aber auch alles, Agent Cotton. Wollen Sie vielleicht behaupten, Sie hätten diese Tante nicht im Verdacht gehabt?«
    »Wissen Sie, was ich nicht verstehe?«, fragte Phil ärgerlich zurück. »Einerseits geben Sie sich viel Mühe damit, falsche Spuren zu legen. Andererseits laden Sie Ihr dämliches Video hoch und sonnen sich in der Aufmerksamkeit, die dem Filmchen in der Internet-Welt geschenkt wird. Ich finde, Sie sind ziemlich selbstverliebt.«
    »Was ist daran so schwer zu kapieren, Agent Decker? Das FBI geht doch auch mit seinen Fahndungserfolgen an die Öffentlichkeit, oder?«
    »Das ist ein dämlicher Vergleich«, stellte ich fest. »Aber ich will noch einmal auf den zweiten Mord zurückkommen. Sie behaupten also, der Schuss auf Julie Warden war eine reine Verdeckungstat?«
    »Genau,
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