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Jerry Cotton - 2922 - Der lange Arm der Rache

Jerry Cotton - 2922 - Der lange Arm der Rache

Titel: Jerry Cotton - 2922 - Der lange Arm der Rache
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für ihn«, sagte ich.
    Aber noch war nicht sicher, ob Apalacho kooperieren würde.
    ***
    Apalacho wurde unter Bewachung in ein Verhörzimmer gesetzt. Dort ließen wir ihn schmoren.
    »Wird nicht lange dauern, bis er verlangt, mit seinem Anwalt zu sprechen«, meinte Phil.
    »Der soll ruhig kommen«, sagte ich entspannt. »Wir haben Hekers Aussage, dass Apalacho ihn mit den Morden beauftragt hat. Mit etwas Glück finden wir in dem Loft weitere Beweise. Aber wie auch immer, da wird er sich nicht herauswinden können. Und solange die Familie keinen Richter besticht oder erpresst, sehe ich keine Chance, dass er auf freien Fuß kommt. Doch bevor wir seinen Anwalt informieren, sollten wir noch warten. Mit etwas Glück hat die Familie noch nichts von seiner Verhaftung mitbekommen und kann darauf auch nicht reagieren.«
    »Glaubst du, dass er gegen die Quantiniano-Familie aussagen wird?«, fragte Phil skeptisch.
    »Das werden wir sehen«, erwiderte ich.
    Wir betraten das Verhörzimmer, in dem sich Apalacho befand.
    »Na endlich, ich dachte schon, ich müsste ewig auf den Zimmerservice warten«, spottete er.
    »Wenn Sie lebenslange Haft bestellt haben, dann können wir Ihnen das gleich liefern«, erwiderte Phil bissig.
    »Zum Glück ist das in meinem Alter nicht mehr allzu lang«, sagte er.
    »Na ja, zwanzig Jahre sind schon noch drin«, meinte Phil. »Bei guter Führung vielleicht auch dreißig. Und all die Jahre können Sie hinter Gittern verbringen, eingesperrt wie ein wildes Tier, der Gnade der bewaffneten Wärter und der Ihrer Mithäftlinge ausgesetzt. Ich könnte mir was Schöneres für meinen Lebensabend vorstellen.«
    »So? Könnten Sie?«, fauchte Apalacho. »Aber wenn Sie so weitermachen und mich nicht bald freilassen, wird daraus wohl nichts werden.«
    Phil setzte sich ihm gegenüber hin und schaute ihm direkt in die Augen. »Sollte das etwa eine Drohung sein?«
    Apalacho schoss mit seinem Kopf nach vorne, in Phils Richtung, um ihn zu provozieren. Aber Phil reagierte nicht, zuckte nicht einmal mit den Augenlidern.
    »Das haben schon andere versucht, die mehr Mann waren als Sie«, sagte Phil unbeeindruckt.
    Apalacho schaute ihn zornig an.
    Ich setzte mich ebenfalls. »Vielleicht sollten wir unsere Unterhaltung in eine etwas produktivere Richtung lenken«, sagte ich. »Wir wissen, dass Sie Tom Heker beauftragt haben, eine Serie von Morden zu begehen, und zwar an Geschworenen und anderen Beteiligten des Prozesses von Ronaldo Quantiniano. Es sieht also nicht gut für Sie aus. Vielleicht können wir Ihnen beim Strafmaß entgegenkommen, wenn Sie uns sagen, von wem Sie den Auftrag dazu bekommen haben.«
    Er schaute mich an und setzte eine unschuldige Miene auf. »Mordaufträge? Ich weiß nicht, wovon Sie reden. Ich bin ein ehrbarer Geschäftsmann, der heute Morgen völlig ohne Grund die Härte der Staatsgewalt hat spüren müssen. Was glauben Sie, wie sich das in der Presse anhört und wie man sich auf das FBI stürzen wird, weil es unbescholtene Bürger aus dem Schlaf reißt.«
    »Das ist natürlich auch eine Möglichkeit, die Situation zu sehen«, sagte ich ruhig. »Wobei mir bei einer solchen Aussage Zweifel an Ihrer Zurechnungsfähigkeit kommen. Mir ist natürlich klar, dass Sie nicht mit uns reden wollen, von wegen Omerta – dem Gesetz des Schweigens, das ihr Mafia-Leute kultiviert. Aber wir sind hier nicht auf Sizilien, und die Tage der Mafia und auch der Cosa Nostra sind längst gezählt. Sie und Ihre Leute sind nur das verkümmerte Überbleibsel einer einst mächtigen Verbrecherorganisation. Ich an Ihrer Stelle würde mir mehr Gedanken um meine eigene Zukunft machen und kooperieren.«
    »Kooperieren?«, sagte er ruhig. »Na gut, ich kooperiere und gebe zu, meine Steuererklärung im letzten Jahr zu spät eingereicht zu haben. Okay, verhaften Sie mich dafür. Das ist alles, was ich Ihnen sagen werde.«
    Ich rückte näher an ihn heran. »Heute Morgen, als wir auf dem Dach Ihres Lofts standen und Sie sich entscheiden mussten, zu leben oder zu sterben, da haben Sie sich entschlossen zu leben. Das habe ich in Ihre Augen gesehen. Also versuchen Sie nicht, mir weiszumachen, dass Ihnen Ihre Zukunft egal wäre.«
    Apalachos Augenlider zuckten leicht. Auch wenn er versuchte, sich nichts anmerken zu lassen, wusste ich, dass ich einen Nerv getroffen hatte. Ja, er wollte leben. Aber würde das auch bedeuten, dass er mit uns kooperieren würde?
    Zuerst sagte er nichts. Ich wertete das als gutes Zeichen, denn er dachte
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