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Jerry Cotton - 2917 - Heisse Ware und kaltes Blei

Jerry Cotton - 2917 - Heisse Ware und kaltes Blei

Titel: Jerry Cotton - 2917 - Heisse Ware und kaltes Blei
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und schlüpften im Laufen in die Winterjacken. Die Fahrt bis zur Fulton Street würde lange genug dauern, um während dieser Zeit über jede denkbare Theorie zu reden. Während ich fünf Minuten später den Jaguar über die teilweise vereisten Straßen von Manhattan steuerte, telefonierte mein Partner mit einem Kollegen aus dem Observationsteam.
    »Haltet auf jeden Fall die Augen offen. Sollten Barlow und Ferdinand mit einer dritten Person aus der Werkstatt kommen, benötigen wir unbedingt einige Bilder«, wies Phil ihn an.
    Solange es keinen stichhaltigen Grund zum Eingreifen gab, konnten unsere Kollegen lediglich beobachten. Barlow und Ferdinand konnten schließlich zu jeder Werkstatt fahren, die ihnen zusagte. Und wenn jemand sie anschließend begleitete, musste deutlich erkennbar Gewalt angewandt werden, um einen Zugriff zu legitimieren.
    »Vielleicht werden wir gerade Zeugen, wie eine neue Kooperation entsteht«, sagte Phil.
    So verführerisch dieser Gedanke auch war, hielt ich ihn für zu abwegig.
    »Gotchev ahnt doch, dass wir ihn und Barlow beobachten. Wenn es zu solchen Verhandlungen käme, würde er sicherlich nicht einen Mann wie Ferdinand mit den Vorbereitungen beauftragen«, entgegnete ich.
    »Spielverderber«, erwiderte Phil.
    Als wir hinter dem Pontiac der Kollegen anhielten, befanden sich Barlow und Ferdinand immer noch in der Werkstatt. Phil und ich unterhielten uns kurz mit den Agents des Observationsteams.
    »Da war nichts Auffälliges zu sehen, Jerry. Vielleicht handelt es sich doch nur um die Werkstatt ihres Vertrauens«, spekulierte der Kollege.
    »Dann finden Phil und ich es jetzt heraus«, sagte ich.
    ***
    Wir wollten der Sache auf den Grund gehen, und sei es nur, um Barlow und Ferdinand zu irritieren. Der Zusammenhang mit den im Hotelsafe gefundenen Diamanten und der ungewöhnlichen Kooperation erschien uns zu auffällig, um an einen Zufall zu glauben. Das Rolltor war wegen der eisigen Kälte geschlossen, sodass ich die Tür daneben öffnete und in die Werkstatt trat.
    »Wo ist der Boss?«, rief ich.
    Ein Mechaniker wandte uns die Rückenansicht seines verdreckten Overalls zu. Er reagierte erst auf den zweiten Anruf, weil er am laufenden Motor arbeitete und gleichzeitig aus einer Lautsprecherbox Rockmusik hämmerte.
    »Tony muss im Büro sein. Dort drüben«, antwortete er.
    Sein misstrauischer Blick blieb an uns hängen, während wir zu der Tür im Hintergrund gingen. Es fiel mir auf, denn ich konnte den Seitenspiegel eines anderen Fahrzeugs benutzen, um den Mechaniker im Blick zu behalten. Da er uns aber nur beobachtete und sonst nichts weiter unternahm, war es nicht weiter bedrohlich.
    Das Büro erwies sich als kleiner Verschlag, in dem man mit viel Mühe den Schreibtisch sowie zwei halbhohe Stahlschränke untergebracht hatte. Der massige Mann saß hinter dem Schreibtisch und schaute ungeniert auf extrem leicht bekleidete Frauen, die sich in eindeutiger Pose auf dem Monitor seines Computers rekelten.
    »Sind Sie Tony?«, fragte Phil.
    »Yeah. Wenn Ihr Wagen nicht anspringt, kann ich Ihnen aber auch nicht helfen. Höchstens mit einer neuen Batterie«, antwortete Tony.
    Er schaute dabei nicht einmal zu uns auf. Der Anblick der fast nackten Frauenkörper hielt ihn in seinem Bann.
    »Wo sind Barlow und Ferdinand?«, fragte ich.
    Diese Namen sorgten dafür, dass Tony uns nun doch mehr Aufmerksamkeit schenkte. Er starrte uns verblüfft an und schluckte schwer.
    »Wer?«
    Es war ein sehr schlechter Versuch, den Ahnungslosen zu mimen. Tony stand urplötzlich Schweiß auf der Stirn und seine kräftigen Finger umklammerten die Seitenlehnen seines Stuhles.
    »Raus mit der Sprache, Tony. Unser Sinn für Humor ist äußerst begrenzt«, mahnte ich.
    Er kämpfte um eine Einschätzung seiner Situation. Unser Auftreten verunsicherte den Werkstattbesitzer. Ich war schon bereit, die Dienstmarke aufblitzen zu lassen, doch da gab Tony endlich nach.
    »Geht durch die Tür neben dem Lager«, sagte er.
    Ich wollte den Bluff nicht auffliegen lassen, daher nickte ich nur und verließ das Büro. Dabei ging ich das Risiko ein, dass Tony die Gangster im Hinterzimmer warnte.
    »Wir sollten uns auf einen unfreundlichen Empfang einstellen«, sagte ich.
    Phil überprüfte den Sitz seiner SIG und wirkte sehr viel wacher als noch im Büro. Seine Müdigkeit war verflogen.
    »Stören wir?«, fragte ich.
    Die Tür neben dem Lagerraum war leicht zu finden gewesen, und kaum hatte ich sie geöffnet, erblickte ich Stan Barlow
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