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Jerry Cotton - 0597 - Einstimmig fuer meinen Tod

Jerry Cotton - 0597 - Einstimmig fuer meinen Tod

Titel: Jerry Cotton - 0597 - Einstimmig fuer meinen Tod
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einmal fragte sich Hopkins, wie der unbekannte Bezirksboß in sein Office gelangen konnte. Durch Fenster, die sich nicht öffnen ließen? Durch eine Tür, vor der sie doch alle saßen? Durch holzgetäfelte Wände, in denen keine Tür sein konnte, weil die umliegenden Räume eine solche Möglichkeit gar nicht gestatteten? Hopkins hatte heimlich alle angrenzenden Räume untersucht. Es gab einfach keine Möglichkeit, daß von dort her jemand hätte in sein Arbeitszimmer gelangen können. Es gab keine. Und dennoch tauchte der Bezirksboß, wann auch immer er wollte, in Hopkins’ abgeschlossenem Arbeitszimmer auf, leitete über die Sprechfunkanlage ihre Konferenzen und verschwand dann ebenso geheimnisvoll wieder.
    Ihr übliches Spiel begann, der Bezirksboß rief ihre Namen auf, und sie antworteten.
    Die leise Stimme begann die Konferenz mit den Worten: »Sie werden vielleicht gelesen haben, daß Cotton nach Los Angeles versetzt worden ist. Ich glaube, es ist das erstemal, daß sich das FBI zwingen ließ, einen Mann zu versetzen. Trotzdem werden wir unseren Beschluß durchführen. Cotton wird ausgeschaltet. Das wurde beschlossen, und das wird gemacht.«
    Myers fühlte sich ein wenig unbehaglich. Schließlich war er es mit seiner Sektion, der solche Aufträge zu erledigen hatte. Und seine Leute hatten noch nie in Los Angeles gearbeitet.
    »Dafür werden wir etwas Zeit brauchen«, sagte er vorsichtig. »In einer fremden Stadt ist das nicht so leicht.«
    »Das ist mir auch klar«, sagte die Lautsprecherstimme ungeduldig. »Nehmen Sie Verbindungen mit Los Angeles auf. Die Sache wird ausgeführt, aber ich bitte mir zwei Dinge aus: Erstens wird nicht wieder so verdammt stümperhaft vorgegangen wie mit dem Mann im Jaguar! Zweitens muß das Risiko kleingehalten werden. Wir haben schon genug Ärger.«
    »Ja, Sir«, sagte Myers erleichtert. Jetzt konnte er sich wenigstens Zeit lassen und brauchte nichts zu überstürzen.
    »Dann wollen wir jetzt die Sache mit der Frau erörtern. Ich fasse zusammen: Eine gewisse Linda Benson hat unser Geldgeschäft beim FBI angezeigt. Daraufhin wurde beschlossen, die Frau zu bestrafen. Wir mußten ein abschreckendes Beispiel liefern, sonst wären womöglich noch andere zum FBI gerannt. Leider ist auch dieser Auftrag sehr stümperhaft ausgeführt worden, denn es kam die falsche Frau ums Leben. Immerhin hat Myers die echte inzwischen aufgetrieben. Wo steckt die Frau jetzt, Myers?«
    »Ich habe sie zunächst einmal in meine Jagdhütte bringen lassen. Sie wird natürlich bewacht.«
    »Gut. Die Frage ist, was jetzt mit ihr geschehen soll.«
    »Ich bin dagegen, daß sie umgebracht wird«, sagte Pruster. »Mit jedem Mord wirbeln wir nur noch mehr Staub auf.«
    »Wir können sie auch nicht einfach wieder nach Hause schicken!« warf Hopkins ein. »Außerdem gilt immer noch eins: Wenn die Leute merken, daß sie mit einer Anzeige durchkommen, haben wir morgen womöglich zwanzig Leute, die sich dem FBI als Zeugen zur Verfügung stellen. Dann ist das Geldgeschäft geplatzt.«
    »Ist denn diese verdammte Pumperei überhaupt den Ärger wert?« fragte Hank Rockton ein bißchen voreilig. Er glaubte, daß seine Rauschgiftgeschäfte gar nicht zu überbieten seien.
    »Hopkins!« kam scharf die Lautsprecherstimme.
    »Ja, Sir?«
    »Was ist im letzten Jahr durch das Leihgeschäft eingenommen worden?«
    »Wir haben fast eine Million Dollar Reingewinn gehabt«, sagte Hopkins voller Stolz.
    »Erledigt das Ihre Frage, Rockton?« tönte es aus dem Lautsprecher.
    »Verdammt, ja. Das wußte ich nicht.«
    »Also! Das Geldgeschäft muß weitergehen. Vorschläge?«
    Rockton wollte wieder gut Wetter machen. Er beugte sich vor und versicherte: »Unter diesen Umständen ist klar, daß die Frau als warnendes Beispiel umgelegt werden muß.«
    »Dann möchte ich bloß wissen, wie man die Warnung klarmachen will«, murrte Pruster. »Wollt ihr sie umlegen und einen Zettel anheften: Sie hat bei uns Geld gepumpt, uns verpfiffen, und dafür haben wir sie umgebracht?«
    »Sie sind und bleiben ein Kindskopf, Pruster«, war aus der Sprechanlage zu vernehmen. »In den Zeitungen stand, daß zwei Wäschereifahrer in die Falle des FBI gegangen sind, die Linda Benson durch ihre Anzeige ermöglichte. Jeder, der von uns Geld leiht, weiß doch, daß er es von den Wäschereifahrern bekommt. Wenn jetzt die Frau ermordet wird, die zwei solche Fahrer ans Messer lieferte, weiß auch jeder Betroffene, welche Organisation da zugeschlagen hat. Oder ist das zu
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