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Jerry Cotton - 0595 - Ich gegen John den Irren

Jerry Cotton - 0595 - Ich gegen John den Irren

Titel: Jerry Cotton - 0595 - Ich gegen John den Irren
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auf und nahm das Steuer in beide Hände. Fries griff nach dem Kind, und Barney streckte beide Hände nach seinem Vater aus. Für zwei Sekunden berührten sich ihre Hände. Fries beugte sich in den Wagen hinein. Fast gelang es Barney, die Arme um den Hals des Mannes zu legen.
    Winslow gab Gas. Er nahm den Fuß so hart von der Kupplung, daß der Transporter mit einem halben Satz anfuhr. Fries wurde mitgerissen. Er versuchte zu laufen, verlor den Halt und stürzte. Barneys Arme glitten von ihm ab. Der Selbsterhaltungstrieb zwang den Mann, sich zurückzuwerfen. Er fiel zwischen Fahrbahn und Bürgersteig auf die Straße. Nur eine Handbreit rutschten die Hinterräder des Wagens an seinen Beinen vorbei.
    Als er sich aufrichtete, sah er die Rücklichter schon in mehr als 50 Metern Entfernung.
    ***
    Mary Heeds Kleid war schmutzig und blutverschmiert. Niemand konnte ihr mehr helfen.
    Ich kniete neben Corrado nieder und untersuchte seine Verletzungen. Er hatte einen Durchschuß in der Schulter und eine zweite Wunde Über dem linken Hüftknochen. Vermutlich waren beide Verletzungen nicht lebensgefährlich, aber er hatte eine Menge Blut verloren.
    »Wen hast du hier getroffen?«
    »Die Frau, Parish und Deysher!«
    »Niemand sonst?« Er schüttelte schwach den Kopf.
    »Hast du den Fries-Boy nicht gesehen?«
    »Nein, ich war bewußtlos, als sie mich runterbrachten.«
    »Und John Winslow?«
    »Nein«, antwortete er gequält. »Als ich auf wachte, lag ich hier in der Dunkelheit. Hilf mir doch! Ich brauche einen Arzt!« Ich dachte nach. Der Bau, in dem ich mich befand, hatte früher als Kraftzentrale gedient. Es mußte also eine Verbindung zu den anderen Gebäuden bestehen. Ich ging in den Hauptraum zurück.
    Hinter den beiden Heizkesseln fand ich den Rohrleitungskanal in der Mauer. Von den Kesseln führten armdicke, ummantelte Rohrleitungen hinein, die den Kanal praktisch ausfüllten. Ich zwängte mich zwischen zwei Rohren hindurch. Zollweise schob ich mich vorwärts. Ungefähr eine Körperlänge konnte ich in den Kanal eindringen. Dann stoppte mich Schutt und heruntergebrochenes Mauerwerk. Fluchend machte ich mich daran, das Hindernis aus dem Weg zu räumen.
    Es war eine höllische Arbeit, und ich erkannte, daß ich vielleicht Stunden brauchen würde, den Weg freizumachen — falls es überhaupt gelang.
    ***
    David Deysher ergriff den Koffer mit beiden Händen. Als Winslow ruckartig anfuhr, verlor er den Halt und prallte gegen die Seitenwand des Transporters, aber er ließ den Koffer nicht aus den Fingern.
    Er ließ sich in die Ecke zwischen Seiten- und Trennwand gleiten, in der er auch während der Begegnung mit Fries gehockt hatte. Atemlos vor Erregung drückte er die Schnappschlösser des Koffers und öffnete den Deckel.
    Ein breites, triumphales Grinsen verzog Deyshers Gesicht. Er hatte den großen Fischzug gelandet. Eine halbe Million Dollar, und alle Welt mußte glauben, daß dieses Geld sich in den Händen des Verrückten hinter dem Steuer befand! Nur ein paar Kleinigkeiten blieben noch zu tun.
    Deysher klappte den Deckel zu und ließ die Schlösser einschnappen. Den Boy? Nun, das mußte Parish erledigen.
    Er richtete sich auf. Der Transporter schoß mit nahezu Höchstgeschwindigkeit, mit rund 60 Meilen, über den Highway.
    »Nicht so schnell, John!« rief Deysher. Winslow reagierte nicht. Der Gangster sah sich um. Durch das Fenster in der Ladetür sah er die Lichter eines Wagens, der ihnen folgte. Es mußte sich um den Station Wagon handeln.
    »Nicht so schnell, John!« Er legte eine Hand auf Winslows Schulter. »Wir müssen die nächste Abfahrt benutzen! Nimm das Gas weg!«
    Winslow drehte sich halb um. Deysher blickte in ein verzerrtes, entgleistes Gesicht. Der Irre führte einen Schlag gegen ihn. Deysher wurde nicht sehr hart getroffen, aber da der Wagen gleichzeitig schleuderte und der Gangster die Hände nicht frei hatte, stürzte er auf den Boden und rutschte bis an das Ende des Laderaums.
    Er richtete sich auf. Der Transporter raste an der Abfahrt vorbei. Deysher griff nach der Derringer-Pistole, aber er behielt auch den Koffer in der Hand. »Stopp den Wagen, du Idiot!« brüllte er.
    Er kämpfte sich in dem Laderaum nach vorn. Winslow sah ihn im Rückspiegel kommen, riß das Steuer herum und ließ den Transporter von rechts nach links über die drei Fahrbahnen des Highways schießen. Deysher wurde im Laderaum herumgewirbelt wie im Inneren einer Zentrifuge. Er knallte hart mit dem Kopf gegen die Seitenwand und
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