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Jerry Cotton - 0593 - Der Tote mit zwei Koepfen

Jerry Cotton - 0593 - Der Tote mit zwei Koepfen

Titel: Jerry Cotton - 0593 - Der Tote mit zwei Koepfen
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wo ich dich absetze.«
    »Ich habe eine Adresse«, sagte der Junge und zog einen Zettel aus der Brusttasche seines Jacketts. »Mein Chef arbeitet mit einer Firma in New York zusammen. Ich dachte, daß die mir vielleicht helfen können. Mit einem Job und so. Bis ich weiß, wo Nancy steckt und wie es weitergeht. Hier: Jackson and Ripers, South Street, Ecke St. Catherine Slip.«
    »Das ist in der Nähe der Brooklyn-Brücke. Da werde ich dich bald absetzen müssen. Du brauchst dann nur noch vier Blocks in östlicher Richtung zu gehen.«
    »Danke. Auch dafür, daß Sie mich so weit mitgenommen haben. Das hat mir mächtig geholfen. Ich habeyja ein paar Dollar bei mir, aber bevor ich nicht weiß, ob ich einen Job kriege, muß ich damit sparsam umgehen.«
    »Sehr vernünftig. Wie heißt du eigentlich, mein Junge?«
    »Timmy Crowley.«
    »Also dann alles Gute, Timmy! Und sieh zu, daß du deine Freundin findest!«
    »Ja, Sir. Ich werde mir Mühe geben. Und nochmals vielen Dank!«
    »Gern geschehen! Halt die Ohren steif!«
    ***
    Timmy Crowley nickte und kletterte aus dem hochgelegenen Führerhaus hinab auf die Straße, wobei er seine Reisetasche hinter sich herzog. Er sah dem schweren Lastzug nach und machte sich dann selbst auf den Weg. Unterwegs traf er einen einsamen Streifenpolizisten und ließ sich noch einmal den genauen Weg beschreiben. Es war abends gegen elf Uhr, als er die Lichter der Piere vom East River unter den Trägern der Hochstraße erblickte, die am Flußufer entlangführte.
    Timmy Crowley spürte, daß seine Müdigkeit verflogen war. Zum erstenmal in seinem Leben befand -er sich in einer so riesigen Stadt. Tausend Eindrücke stürmten auf ihn ein. In den Docks wurde selbst zu dieser späten Stunde gearbeitet, und manchmal trug der Wind ein metallisches Klirren oder einen hallenden Zuruf herüber. Über die Hochstraße rollten pausenlos Fahrzeuge. Im Nordwesten glitzerten die Lichtpünktchen von himmelstürmenden Gebäuden. Das leuchtende Kreuz auf dem Panam-Gebäude hatte er einmal auf einem Reklamekalender gesehen, und jetzt sah er es in Wirklichkeit, weit oben im Norden der Insel, wie es schien. Er wußte noch nicht, daß dieser neue Wolkenkratzer noch im südlichen Drittel von Manhattan steht. Wie alle Fremden, die das erstemal nach New York kommen, machte er sich noch falsche Vorstellungen von den Entfernungen.
    Nachdem er eine Weile das Leben und Treiben beobachtet hatte, setzte er seinen Weg fort. Er fand die gesuchte Straßenecke. Die Firma, die er suchte, mußte mit Gebrauchtwagen, wahrscheinlich auch Autoreparaturen und vielleicht sogar mit einer Tankstelle zu tun haben. Als er sie endlich fand, blieb er enttäuscht stehen. Alles lag im Dunkeln. Nur die Schaufensterfront war beleuchtet und der rotglühende Firmenname.
    Timmy blieb unschlüssig stehen. Er hatte fest damit gerechnet, daß er auch in der Nacht jemand hier antreffen würde. Von einer New Yorker Firma hatte er das einfach erwartet. Und nun stellte sich heraus, daß auch hier nachts geschlafen wurde. Er nagte an der Unterlippe. Wie teuer mochten die Hotels in New York sein? Und wie mußte man sich eigentlich in .einem Hotel benehmen? Er war noch nie in einem Hotel gewesen.
    Die fast verlassene Straße kam ein Wagen herab. Timmy Crowley hatte seine Reisetasche in einen Hauseingang gestellt und sich an die Wand gelehnt. Unbeabsichtigt war er so in den Schatten des Hauseingangs geraten, daß man ihn von der Straße her nicht sehen konnte.
    Der Wagen fuhr langsamer. Die Firma Jackson and Ripers hatte zur Straße hin zwei Flachbauten, von denen der linke ein paar Schaufenster für die Aufstellung von Gebrauchtwagen aufzuweisen hatte. Zwischen den beiden niedrigen Gebäuden versperrte ein Tor aus Maschendraht die Zufahrt zum Hof. Aber genau auf dieses Tor zu rollte der Wagen. Der Fahrer gab viermal ein Signal mit der Lichthupe.
    Timmy wurde aufmerksam. Er reckte den Kopf ein wenig vor. Das Tor schien automatisch geöffnet zu werden, denn die Torflügel schwangen ohne sichtbare Hilfe nach innen. Der Wagen fuhr hindurch, und die Torflügel schwangen wieder zusammen.
    Mann, dachte Timmy. Da sind doch Leute!
    Er konnte dem Scheinwerferpaar des Wagens mit dem Blick folgen, bis das Fahrzeug in eine Halle rollte. Ein großes gelbes Viereck von Licht fiel aus der Tür, bis sie von zwei Männern wieder hinter dem Wagen geschlossen wurde. Merkwürdigerweise sah man jetzt nicht mehr, daß in der Halle Licht brannte. Die Fenster mußten verdunkelt sein, und
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