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Jerry Cotton - 0590 - Handlanger des Todes

Jerry Cotton - 0590 - Handlanger des Todes

Titel: Jerry Cotton - 0590 - Handlanger des Todes
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rechten Arm und zeigte die schlaffe Hand wie einen Beweis für die Wahrheit seiner Worte. »Ich weiß, wo sie liegt.«
    »Na also! Du siehst, G-man, du kommst noch zu deiner Kugel.«
    Lyda Varnot schob sich nach vorn. »Das ist nicht dein Ernst, Dyan!« rief sie. »Du hast gesagt, du würdest ihn bestechen oder ihn auf andere Weise dazu bringen, uns zu schonen.«
    »Ich bringe ihn auf andere Weise dazu — genau das!«
    »Du kannst nicht einen Menschen ermorden?«
    »Warum sollte ich es nicht können, wenn du es gekonnt hast? Du weißt doch selbst, wie leicht es ist, jemanden umzubringen. Halte jetzt den Mund. Verdammt! Wo ist die Kanone?« Die Frage galt Drain.
    Der Gangster hatte sich aufgerichtet. »In der Maschinenhalle.«
    »Du armer Irrer!« sagte ich. »Kapierst du nicht, was er sich ausgedacht hat? Er legt mich mit deinem Schießeisen um und dann dich mit meinem 38er, drückt uns die Kanonen in die Hände, damit es so aussieht, als hätten wir uns gegenseitig umgeblasen, und er faltet die Hände über dem Bauch und freut sich an deinen Dollars.«
    Drain biß sich auf die Unterlippe. »General, wenn das wahr ist, was er sagt, dann bist du der dreckigste Bastard dieser Erde.«
    »Unsinn, Sterling! Der Polizist lügt um sein Leben. Du weißt doch, daß die Schnüffler alle lügen wie gedruckt. Wir schaffen ihn weg. Er weiß zuviel, aber wenn ich ihn mit irgendeiner Waffe umlege, dann finden seine Leute mit ihren technischen Tricks heraus, daß schon wieder ein anderer im Spiel ist. Du hängst ohnedies mit dem Mord an David Massen fest. Es ist besser, sie nehmen an, du hättest auch noch den G-man umgelegt. Du mußt so oder so das Land verlassen. Selbstverständlich gebe ich dir vorher dein Geld, und ich lege auch noch ein paar Dollar zu. Wo ist deine Kanone?«
    »Ich zeige dir die Stelle«, antwortete Drain langsam.
    Wingate blickte von einem zum anderen. »Wir gehen alle!« entschied er. »Das Büro ist als Sterbezimmer für den G-man nicht der richtige Platz.«
    »Du wirst ihn nicht erschießen!« schrie Lyda Varnot. Sie trat auf mich zu. »Jerry, Sie werden uns nicht verraten. Dyan wird Ihnen Geld geben. Sie werden schweigen. Im Grunde hat Dyan keine schweren Verbrechen…«
    »Halt endlich deinen Mund, oder ich werde ihn dir stopfen!« schrie Wingate. »Glaubst du wirklich, du könntest einen G-man überreden, eine Mörderin laufenzulassen? Genau das ist sie, Cotton — eine echte, hinterhältige Mörderin.«
    Lyda Varnot zuckte unter seinen Worten zusammen wie unter Peitschenhieben.
    Der Anwalt wandte sich an Drain. »Steh auf, mein Junge!«
    Drain stemmte sich von dem Stuhl hoch. Er taumelte, aber ich hatte den Eindruck, als schauspielerte er seine Schwäche nur.
    Wingate sah die Jacke, die ich dem Gangster ausgezogen hatte. Sie lag neben dem Stuhl. Ich war völlig überzeugt, daß Wingate Drain und mich jeweils mit der Waffe des anderen töten wollte, und natürlich wäre Drains Jacke einige Dutzend Yard vom Tatort entfernt ein mächtiger Schönheitsfehler in dem gestellten Bild gewesen.
    »Zieh die Jacke an, Sterling!« befahl er.
    Drain bückte sich danach, aber er hantierte ungeschickt mit seiner gesunden Hand und legte die Jacke nur über die Schulter. Wingate war damit nicht zufrieden. »Nein, zieh sie richtig an!«
    Ich sah das Aufflackern in den Augen des Gangsters, und ich wußte, daß in den nächsten Sekunden etwas geschehen würde. Ich drückte die linke Hand von außen gegen die Jacke, ertastete durch den Stoff den Knopf und drückte ihn ein.
    »Hilf ihm!« schrie Wingate das Mädchen an.
    Lyda gehorchte und trat an Drain heran. Dann geschah alles blitzschnell. Drain riß Lyda herum, schlug den Arm um ihren Hals und preßte sie an sich. Sein Unterarm drückte ihren Kehlkopf zusammen, seine Hand umklammerte ihre rechte Schulter.
    »Wenn du schießt, triffst du sie!« heulte Drain und zerrte das Mädchen rückwärts zur offenen Verbindungstür zwischen Büroraum und Halle.
    Dyan Wingate schoß. Er nahm nicht die MP hoch, sondern er hob die linke Hand und verfeuerte drei Kugeln aus meinem 38er. Lyda schrie gellend auf.
    Ich sprang. In einem verzweifelten Satz hechtete ich gegen den Mann. Ich warf beide Arme vor, um ihn zu treffen und ihn aus dem Stand zu werfen. Ich traf ihn, aber er stürzte nicht, sondern fiel nur gegen die Wand.
    Ich knallte auf den Boden. Er ließ in derselben Sekunde den 38er fallen und packte den Magazingriff der Maschinenpistole. Ich schlug einen Salto rückwärts und
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