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Jerry Cotton - 0582 - Der Millionenbluff

Jerry Cotton - 0582 - Der Millionenbluff

Titel: Jerry Cotton - 0582 - Der Millionenbluff
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Duncan. Es war sehr entgegenkommend von Ihnen.«
    »Ist doch selbstverständlich, Gentleman«, sagte er und tippte sich an die Mütze. »Schade, daß Sie schon gehen. Man hat selten einen so interessanten Besuch an Bord.«
    »Vielleicht kommen wir wieder«, deutete ich an.
    »Sie sind jederzeit willkommen«, bellte, er.
    »Ich komme auf Ihr Angebot zurück«, versprach ich. »Wissen Sie schon, wann Sie auslaufen werden?«
    »Klar«, sagte er grinsend, »in einer Viertelstunde!«
    »Gute Fahrt!« sagte ich.
    Phil wollte auch noch etwas sagen, aber ich ließ ihm keine Gelegenheit dazu, weil ich mit schnellen Schritten zum Steg eilte. Er folgte mir im gleichen Tempo.
    »Bist du verrückt, Jerry?« fragte Phil leise, als wir aus der Hörweite der Besatzung waren. »Hier an Bord ist doch etwas faul! Merkst du das nicht?«
    »Duncan hat sich praktisch schon mit dem ersten Wort verraten! Woher wußte er, daß wir G-men sind?«
    »Es gibt nur eine Möglichkeit«, sagte Phil.
    »Ja. Nur eine Möglichkeit. Er hat auf unseren Besuch gewartet, weil er schon einen G-man an Bord hat!«
    »Und trotzdem gehen wir?«
    »Trotzdem gehen wir, Phil. Und wir werden die ,Flying Bird‘ nicht einmal daran hindern, heute abend auszulaufen. Wir werden lediglich die Formalitäten etwas hinauszögern. Der Frachter darf erst auslaufen, wenn es stockfinster ist.«
    »Mit uns an Bord?« fragte Phil lauernd.
    »Nein. Ich glaube nicht, daß du besondere Lust auf eine Seereise verspürst. Du wirst dich dem Luftverkehr widmen.«
    ***
    »Auf dem Schiff haben Umbauarbeiten stattgefunden«, berichtete ich dem Chef. »Schwerpunkt der Arbeiten war das Ladedeck. Dort, also zwischen dem Aufbau mittschiffs und dem Heck der ,Flying Bird‘, befindet sich jetzt eine ebene Fläche. Ein idealer Hubschrauberlandeplatz.«
    Mr. High nickte nachdenklich, ohne allerdings etwas zu sagen.
    »Jerry hat recht, das Ladedeck könnte natürlich für einen solchen Zweck geeignet sein. Doch nach den Auskünften auf unsere Anfragen in London gibt es einfach noch keinen Anhaltspunkt dafür, daß der von uns zusammenkombinierte Coup durchgeführt werden soll. Dieser Mr. Mansfield, der den Stein für 1,6 Millionen Dollar kaufte, befindet sich nach wie vor in seinem Hotel in London. Er hat keinen Flug in die Staaten gebucht, und die Flüge, die uns interessieren, sind für die nächsten drei Tage besetzt.«
    Phil hatte natürlich recht. Was er wußte, hatte uns Scotland Yard amtlich mitgeteilt. Außerdem lag noch die Mitteilung darüber vor, daß der Stein bei Lloyds in London in seinem vollen und nachweisbaren Kauf wert von 1,6 Millionen Dollar versichert war. Es handelte sich um eine Risikoversicherung, die auch einen Lufttransport unter gewissen Auflagen einschloß.
    Einzelheiten über die Auflagen und überhaupt über die Versicherung lagen uns nicht vor. Niemand war verpflichtet, der britischen Polizei oder uns eine entsprechende Auskunft zu geben.
    Noch eine Frage war ungeklärt. Ich richtete sie an Phil: »Wo befindet sich der Stein? Wir wissen, daß der Mann, der ihn — vermutlich in fremdem Auftrag — kaufte, in seinem Londoner Hotel wohnt. Aber wo ist der Stein?«
    Phil machte eine Bewegung, die ausdrückte, daß er die Antwort nicht wußte. »Vielleicht weiß es die Versicherung. 1,6 Millionen Dollar sind immerhin eine Menge Geld, und die Versicherung…«
    Mr. High bremste ihn mit einer Handbewegung. »Phil, für uns und selbst für einen reichen Privatmann sind 1,6 Millionen Dollar eine große Menge Geld. Für Lloyds in London hingegen ist es ein kleiner Fisch. Jeder schäbige Dampfer, der auf den Weltmeeren herumkurvt, ist so hoch versichert, auch wenn man ihm kaum zutraut, daß er den nächsten Sturm überstehen wird. Und Marlene Dietrich hat dort ihre Beine versichert, die sie jeden Tag völlig ungeschützt spazierenträgt.«
    Phil überlegte noch einen Moment. »Okay«, sagte er schließlich, »ich lasse mich überzeugen.«
    Mr. High lächelte. »Ich kann Ihre Skepsis verstehen, Phil. Wenn Jerrys Theorie nicht stimmt, vergeuden wir wertvolle Zeit. Außerdem handeln wir uns wahrscheinlich eine Menge Schwierigkeiten ein.«
    »Ich überlasse Ihnen natürlich die letzte Entscheidung, Chef«, warf ich schnell ein.
    »Die Entscheidung ist bereits gefallen. Ich übernehme die Verantwortung dafür, und ich erteile Ihnen alle Vollmachten, die für diese Aktion notwendig sind.«
    Es war wie ein Stichwort. Über das Telefon erfuhren wir in diesem Moment, daß die
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