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Jerry Cotton - 0580 - Toedliche Wetten

Jerry Cotton - 0580 - Toedliche Wetten

Titel: Jerry Cotton - 0580 - Toedliche Wetten
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nichts dabei, was eine Erklärung für seinen mysteriösen Tod angeboten hätte.
    Ich ging nachdenklich den Weg hinab zur Straße. Als ich aus der Hecke heraustrat auf den Gehsteig, sah ich mich plötzlich zwei stämmigen Männern gegenüber. Der eine trug einen ausgebeulten blauen Anzug, der andere einen ausgebeulten braunen. Sie hatten abgegriffene Filzhüte auf den Köpfen und ausdruckslose, primitive Gesichter darunter. Älter als dreißig waren sie nicht.
    »Hör mal«, sagte der Braune.
    »Bleib stehen«, brummte der Blaue.
    Ich tat ihnen den Gefallen. Ich hatte längst bemerkt, worauf der Kerl im braunen Anzug jetzt noch extra hinwies: »Was da meine Jackentasche so aufstülpt, ist der Lauf von einer Kanone. Und den Finger habe ich am Drücker. Kapiert, Freundchen?«
    Ich sagte nichts. Der andere deutete mit dem Daumen auf den gelben Mercury, den sie inzwischen herangefahren hatten, während ich im Hause gewesen war. Die hintere Tür stand bereits offen.
    »Steig ein! Oder wäre es dir lieber, wenn wir dich hineinschieben?«
    Ich sah sie einen Augenblick stumm an. Dann stieg ich ein.
    ***
    Phil hatte als Max William Fox den ersten Vormittag hinter sich gebracht. Zufrieden mit sich selbst, hörte er, daß man bereits Witze über seine Trotteligkeit erzählte. Gut, dachte er. Kein Mensch nimmt einen Trottel ernst. Vielleicht werden es die richtigen Leute auch nicht tun.
    Die Pension Vollmer lag nur ein paar Minuten Fußweg vom Ministerium entfernt. In der Mittagspause machte sich Phil deshalb auf den Weg, um sein Essen dort einzunehmen und gleichzeitig unsere Verabredung einzuhalten.
    Aber die beiden Zimmer waren leer. Phil fand keinen Zettel, und auf seine Rückfrage hin erfuhr er von der Telefonvermittlung, daß auch niemand für ihn angerufen hatte. Phil kehrte auf sein Zimmer zurück, steckte sich eine Zigarette an und nahm schließlich den Telefonhörer in die Hand, um NA 8282 anzurufen.
    »Hier ist Fox«, sagte er.
    »Ja, Mr. Fox?« fragte eine unpersönliche Männerstimme.
    »Ich mache mir Sorgen um Hopkins.«
    »Warum?«
    »Wir hatten vereinbart, daß wir uns jeweils zum Mittagessen und zum Abendessen hier in der Pension treffen wollten. Wenn einer verhindert sei, sollte er telefonisch oder schriftlich eine Nachricht hinterlassen. Weder das eine noch das andere ist der Fall.«
    »Warten Sie, bitte, einen Augenblick.«
    Aus dem Augenblick wurden fast fünf Minuten. Dann war die fremde Männerstimme wieder in der Leitung.
    »Wir haben ebenfalls keine Informationen darüber, wo sich Mr. Hopkins jetzt auf halten könnte. Ihre Besorgnis ist nicht von der Hand zu weisen. Trotzdem wollen wir nicht überstürzt unsere Karten aufdecken. Uns liegen die ersten mündlichen Berichte über den Erfolg Ihrer Rolle vor. Wir sind sehr zufrieden. Spielen Sie weiter vertrottelt und ängstlich, Mr. Fox. Ihrer Rolle entsprechend, könnte es wohl nicht schaden, wenn Sie jetzt die Stadtpolizei wegen Mr. Hopkins anrufen. Wir bemühen uns natürlich ebenfalls. Sobald wir etwas erfahren, bekommen Sie Bescheid.«
    »Danke«, knurrte Phil. Damit konnte er nun wirklich nicht viel anfangen. Er suchte im Telefonverzeichnis die Rufnummer der Stadtpolizei. Als sich das Hauptquartier meldete, fiel Phil schon fast unwillkürlich in die Rolle zurück, die er den ganzen Vormittag über gespielt hatte. »Hier ist Fox — äh«, sagte er. »Es ist… Also ich mache mir Sorgen um meinen Freund. Wir hatten uns nämlich ganz fest zum Mittagessen verabredet, aber er ist nicht gekommen. Wenn ihm nun etwas passiert ist…«
    »Ich verbinde mit unserer Vermißtenabteilung«, sagte die Telefonistin kühl. Phil wiederholte seine Geschichte. »Wie heißt Ihr Freund?«
    »Hopkins«, sagte Phil. »Soll ich ihn beschreiben?«
    »Ja, bitte, tun Sie das.«
    Phil mußte sich Mühe geben, damit seine Beschreibung nicht allzu sehr den Fachmann in solchen Dingen verriet. Als er endlich fertig war, mußte er warten. Nach fast zehn Minuten bekam er die Auskunft: »Tut mir leid, Mr. Fox. Nach unseren Informationen ist ein Mann, auf den diese Beschreibung passen würde, seit heute früh weder in ein Krankenhaus eingeliefert, noch irgendwie in eine Sache mit der Polizei verwickelt worden. Aber Sie machen sich bestimmt überflüssige Sorgen, Mr. Fox. Es kommt immer wieder vor, daß Leute verhindert werden, Verabredungen einzuhalten. Sicher werden Sie in ein paar Stunden schon Nachricht von Ihrem Freund haben. Wenn nicht, können Sie natürlich immer noch bei uns eine
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