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Jerry Cotton - 0578 - Sie schossen mit silbernen Kugeln

Jerry Cotton - 0578 - Sie schossen mit silbernen Kugeln

Titel: Jerry Cotton - 0578 - Sie schossen mit silbernen Kugeln
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Feldern fahren konnten. Jetzt gibt es keine Feldwege mehr. Sie sind ausgebaut. Betonstraßen. Das ist eine.«
    Noch einmal zeigte er in die Richtung. Wieder setzte sich Barbie unvermutet in Bewegung. Nach etwa 20 Schritten sahen wir die Betonstraße, die von der Petterson Blanc Road abzweigte. Sie lag zwischen zwei Büschen. Kein Verkehrsschild wies auf sie hin. Sie verlor sich einfach in der Dunkelheit.
    »Wo führt sie hin?« fragte ich.
    Barbie seufzte abgrundtief. »Genau dorthin, wo man sogar mit einem Panzer im Gewühl verschwinden könnte. Auf den Highway Nummer 3, von dort nach Union City und von da auf direktem Wege durch den Lincoln Tunnel nach Manhattan.«
    ***
    »Schluß jetzt!« brüllte David Eisenstone in den Schuppen, in dem sich acht Männer mit Pokern und Würfelspielen die Zeit vertrieben.
    »Was ist los?« fragte einer der Würfelspieler, wobei er zu einem neuen Wurf ansetzte.
    »Schluß habe ich gesagt! Es ist soweit.«
    Im Hof des verlassenen Fabrikgeländes südlich der Jackson Avenue in Long Island City, einem Teil von Queens, dröhnte ein schwerer Motor auf.
    »Mensch«, wunderte sich Stan Fuller, einer der Männer, »die haben das Ding tatsächlich geholt. Das ist ein Ding!«
    »Halt’s Maul! Jetzt haben wir keine Zeit mehr dafür. Wir müssen arbeiten!« gab Eisenstone bekannt. »In spätestens zwei Stunden will der Boß hier nichts mehr von uns sehen, und bis dahin muß der Tankzug so verändert sein, daß wir ihn vor einem Polizeirevier abstellen können, ohne daß ein Cop auf dumme Gedanken käme.«
    »Mensch, was ein Ding!« wunderte sich Fuller noch einmal. Er folgte seinen Kumpanen, die sich durch das Schuppentor auf den dunklen Fabrikhof drängten.
    Der Hof war leer. Alles hatte einwandfrei funktioniert. Der Tankzug war in einer der leerstehenden Werkshallen verschwunden, das Einfahrtstor war schon wieder geschlossen. Nichts mehr deutete darauf hin, daß vor Sekunden hier ein Tankwagen mit 6000 Gallonen Napalm gestanden hatte. Und nichts ließ im Freien erkennen, daß in der baufällig erscheinenden Fabrikhalle der Tankzug im gleißenden Licht einer Batterie von Kinoscheinwerfern stand.
    »Los!« befahl Eisenstone noch einmal.
    »Ihr wißt Bescheid! Waschen, trocknen, umspritzen!«
    Die acht Männer verschwanden durch einen Seiteneingang neben dem Einfahrtstor. Eisenstone wollte ihnen als letzter folgen. Doch als er die Tür erreichte, kamen ihm die zwei Gangster entgegen, die den Tankzug entführt hatten.
    »Alles okay?« fragte Eisenstone.
    »Natürlich, alles in Ordnung«, antwortete Bill Silver. »Du siehst doch, daß der Schlitten hier ist. Wenn etwas nicht okay wäre, könnte er doch nicht hiersein.«
    Eisenstone zog seine Augen zu engen Schlitzen zusammen. Er kannte Bill Silver lange genug, um zu wissen, daß seine umständliche Antwort auf die kurze Frage etwas zu bedeuten haben mußte. »Was ist passiert? Ist euch einer von den beiden entkommen?«
    Ed Shapiro winkte ab. »Sehen wir so aus, als ob uns das passieren könnte?«
    »Was ist schief gegangen?« fragte Eisenstone scharf.
    »Reg dich nicht auf«, brummte Silver. »Wir konnten ja nicht wissen, was los war. Ich meine, daß es ein Unfall war. Es hätte ja sein können, daß es wegen uns war.«
    Eisenstone trat einen schnellen Schritt vorwärts und packte Silver an den Aufschlägen seiner Lederjacke. »Willst du jetzt endlich ausspucken, was los war? Meinst du, ich könnte aus deinem Gestammel etwas ’raushören? Was ist passiert? Los, rede!«
    Mit einer einzigen Handbewegung wischte Silver die Hände Eisenstones von seinen Jackenaufschlägen. »In der Ausfahrt vom Lincoln Tunnel sind zwei Wagen zusammengestoßen. Die linke Spur war dadurch blockiert. Etwa 200 Yard vor der Unfallstelle stand ein Cop. Weißt du, so einer mit einem Motorrad. Er winkte mit einer Kelle. Mit Rotlicht. Wir konnten verdammt nicht wissen, was er von uns wollte, und Ed…«
    Mit einer Kopfbewegung deutete er an, daß nach seiner Ansicht Shapiro weiterreden sollte. Damit war Eisenstone nicht einverstanden.
    »Rede weiter!«
    Silver seufzte, als müsse er sich einer unzumutbaren Prozedur unterziehen. »Ed brüllte mich an, ich sollte ihn über den Haufen fahren, den Cop — na ja, du weißt ja, wie das ist. In zwei, drei Sekunden bist du dran, da bleibt nicht viel Zeit!«
    »Und? Was ist?« fauchte Eisenstone. »Ich habe ihn über den Haufen gefahren. Eigentlich konnte ich nichts mehr daran ändern. Wir waren ziemlich schnell«, sprudelte Silver
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