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Jerry Cotton - 0572 - Mit 1000 PS ins Jenseits

Jerry Cotton - 0572 - Mit 1000 PS ins Jenseits

Titel: Jerry Cotton - 0572 - Mit 1000 PS ins Jenseits
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die Schwere seiner Verletzungen konnte ich nicht bekommen. Der Arzt, der Erste Hilfe geleistet hatte, war mit zum Hospital gefahren.
    Es war unmöglich, während des Rennens ein freies Taxi zu bekommen. Ich fuhr mit dem Bus zum Hospital. Ich mußte eine halbe Stunde warten, ehe ich von der Oberschwester eine präzise Auskunft erhielt.
    »Schädelbasisbruch und schwere Verbrennungen«, sagte sie bekümmert. »Es besteht Lebensgefahr.«
    Ich mußte plötzlich an Gene Marvins Worte denken. Der Rennbetreuer einer Reifenfirma, mit dem ich im Rennlokal an einem Tisch gesessen hatte, hatte gemeint: »Den sehen Sie nicht wieder.«
    Ich mußte in diesen Teufelskreis einbrechen. Es gab ein paar Dinge, die nicht zufällig sein konnten. Da war Berts Versuch gewesen, mich wegzuschicken. Dann der Gorilla, der sich mir in den Weg gestellt hatte; schließlich Hutchinson und May Svensson, und dann der Unfall selber.
    Ich hatte gesehen, wie unnatürlich und falsch Bert in die Kurve gegangen war, und ich glaubte mich deutlich daran zu erinnern, daß der Wagen schon vor dem Anprall gegen die Leitplanke gebrannt hatte.
    Sabotage? Ein Verbrechen?
    Ich dachte an Hutchinson. Was hatte er in dem Hotel zu mir gesagt? »Ich könnte Ihnen sagen, was geschehen wird, aber das würde Ihnen wenig gefallen. Es gefällt keinem. Und doch muß es sein.«
    Für mich stand es jetzt fest, daß sich diese Worte auf Berts Unfall bezogen hatten. Es war kein gewöhnlicher Unfall gewesen. Aber wie konnte ich das beweisen?
    Ich hängte mich an die Strippe und rief die Kriminalpolizei an. Ein Lieutenant meldete sich. Seine Stimme klang sauer. Ich konnte ihn verstehen. Es machte keinen Spaß, Dienst zu schieben, wenn die Stadt ihren großen Renntag hatte.
    »Jerry Cotton vom FBI in New York«, sagte ich. »Haben Sie gehört, daß Bert Steeple in der Westkurve mit seinem Wagen verunglückte?«
    »Sicher«, meinte er. »Neben mir steht ein Transistorradio. Augenblicklich liegt ein Howmet TX in Führung, aber Kid Heflin klebt dem Turbinenfritzen förmlich am Hinterrad.«
    »Sorgen Sie bitte dafür, daß Steeples Wagen von der Polizei sichergestellt wird«, sagte ich. »Lassen Sie niemand heran. Es besteht Grund zu der Annahme, daß Sabotage vorliegt.«
    »Jerry Cotton vom FBI!« grunzte er übellaunig. »Wollen Sie mich auf den Arm nehmen? Sind Sie einer von denen, die sauer sind, weil sie keine Karte für das Rennen bekommen haben? Telefonische Anzeigen dieser Art sind nutzlos, Mister. Davon bekommen wir täglich zwei Dutzend. Wir haben es satt, uns von Witzbolden und Denunzianten an der Nase herumführen zu lassen. Wenn Sie wirklich ein G-man sind, müssen Sie schon herkommen und Ihre Wünsche persönlich vortragen.«
    Ich tat ihm den Gefallen. Eine halbe Stunde später war alles erledigt.
    Alles? Nein, jetzt ging die Arbeit erst richtig los. Mir würde freilich nichts anderes übrigbleiben, als den Fortgang der Ermittlungen von New York aus zu verfolgen.
    Danach rief ich meine Dienststelle in New York an. Phil hatte Sonntajgsdienst. Deshalb war er daheim geblieben. Ich erklärte ihm kürz, worum es mir ging.
    »Sieh doch bitte einmal nach, ob wir einen Hutchinson in unserer Kartei haben, auf den meine Beschreibung paßt«, bat ich. »Ruf mich später im Hotel an, bitte.«
    »Warum kannst du nicht einmal ein Wochenende dazu benutzen, wirklich auszuspannen?« fragte mich Phil. »Mußt du denn immer und überall demonstrieren, daß du ein G-man bist?«
    »Ich wünschte, ich hätte darauf verzichten können, aber es geht nicht«, sagte ich. »Es ginge nicht einmal, wenn Bert Steeple nicht zufällig mein Freund wäre.«
    Dann rief ich das Hospital an. Ich fragte, ob eine junge Dame namens May Svensson sich nach Bert Steeples Befinden erkundigt hätte.
    »Davon ist mir nichts bekannt, Sir«, teilte mir die Schwester mit.
    Ich telefonierte dann mit dem Hotel »White Lightning«.
    »Miß Svensson ist in ihrem Zimmer«, erfuhr ich. »Soll ich Sie mit ihr verbinden?«
    »Danke, nein«, sagte ich und legte auf. Warum war May nicht an das Krankenbett ihres Verlobten geeilt? Hatte sie gewußt, was ihm zustoßen würde? Hatte sie deshalb darauf verzichtet, das Rennen zu besuchen?
    Eine Stunde später betrat ich die Halle des »White Lightning«. Jetzt war sie wie leergefegt. Der Portier am Empfangstresen verfolgte das Renngeschehen mit zwei Boys an einem tragbaren Fernseher, der neben dem Telefonschaltpult stand. Niemand achtete auf mich, als ich mit dem Lift in die dritte
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