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Jerry Cotton - 0572 - Mit 1000 PS ins Jenseits

Jerry Cotton - 0572 - Mit 1000 PS ins Jenseits

Titel: Jerry Cotton - 0572 - Mit 1000 PS ins Jenseits
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zusammengefügt. Du hast auf seinem Schreibtisch herumgeschnüffelt. Kurzum: Du wußtest Bescheid!«
    »Ich verstehe noch immer nicht, worauf du hinauswillst.«
    »Du hast Zutty bestohlen. Wie bist du an seine Safeschlüssel herangekommen? Wahrscheinlich hast du gewartet, bis er sie einmal für ein paar Minuten auf dem Schreibtisch liegen ließ. Diese Gelegenheit benutztest du, um dir die Abdrücke zu sichern. Habe ich recht?«
    »Du glaubst, ich hätte euch bestohlen?« fragte Francesi schwitzend. »Das würde ich mir nicht einmal im Traum…«
    Weiter kam er nicht.
    Yonkers Tiefschlag kam praktisch ansatzlos aus der Hüfte. Francesi sackte in die Knie und japste nach Luft. Er war leichenblaß geworden.
    »Du warst schon immer eitel. Ein kleiner Pfau, der sich wie ein Mädchen parfümierte«, höhnte Yonkers. »Ich fand diesen Geruch stets widerlich. Aber als ich ihn vorhin im Safekeller wahrnahm, riß er mich vor Begeisterung fast von den Füßen. Ich wußte nämlich plötzlich, wer vor mir an dem verdammten Geldschrank gewesen war!«
    »Andy, ich…« begann Francesi, aber auch diesen Satz konnte er nicht beenden.
    Yonkers schlug dem Friseur diesmal mit der geballten Faust mitten ins Gesicht. Francesis Lippe platzte auf und begann zu bluten. Er fuhr sich mit dem Handrücken darüber. Seine Augen erhielten einen wässerigen Glanz. Es waren Tränen des Schmerzes und der nackten Angst.
    »Wo ist das Geld?« fragte Yonkers. »Stop! Ehe du antwortest, möchte ich dir ein paar Dinge klarmachen. Ich weiß, wie man einen Menschen zum Singen bringt. Ich rate dir, gleich die Wahrheit auszuspucken. Es könnte sonst passieren, daß du dich nach meiner Spezialbehandlung selber nicht wiedererkennst.«
    Francesis Schultern sackten nach unten. »Ich — ich habe es im Wagen«, gestand er.
    »Was denn, in dem neuen Schlitten?« staunte Yonkers.
    »Im Kofferraum.«
    »Ich wette, das ist nicht das einzige Versteck. Hast du die Piepen nachgezählt?«
    »Es ist zuviel«, sagte Francesi, der jetzt zu schluchzen begann. »Mindestens sieben Millionen — die Steine nicht mitgerechnet.«
    »Sieben Millionen«, flüsterte Yonkers. »Das ist nicht alles. Gib zu, daß es nicht alles ist! Nur ein verdammter Idiot würde die gesamte Beute in seinem Wagen auf bewahren. Was wäre, wenn ihn dir jemand geklaut hätte?«
    »Ich — ich konnte das Geld doch nicht zur Bank bringen«, wimmerte Francesi. »Die hätten gleich gewußt, daß damit etwas faul ist. Ein Friseur mit sieben Millionen! Da habe ich es eben im Wagen gelassen…«
    »Na schön«, sagte Yonkers. »Steh auf! Schenk uns einen Whisky ein, los. Die Übergabe von sieben Millionen verdient es, daß wir darauf anstoßen!«
    Jill öffnete den Hängeschrank im Badezimmer und stellte die Reinigungsund Desinfektionsmittel hinein. Wenn Yonkers tot war, durfte die Mordkommission in dem Apartment von ihr weder einen Fingerabdruck noch andere Spuren entdecken.
    Jill ging zurück ins Wohnzimmer. Sie blickte in den Spiegel und bewunderte sich in ihrem neuen Chanel-Kostüm. Dann trat sie ans Fenster und sah durch die Gardine auf die Straße hinunter.
    Andy blieb lange weg. Zu lange, um nicht allmählich Anlaß zur Sorge zu geben. Jill befeuchtete sich die trocken gewordenen Lippen mit der Zungenspitze.
    Vielleicht will er dich aufs Kreuz legen, ging es ihr durch den Sinn. Andy ist keiner von denen, die gern mit anderen teilen. Was ist, wenn er sich das Geld angelt und damit allein abhaut? Nein, das war wenig wahrscheinlich. Er brauchte sie. Sie mußte ihn versorgen und beköstigen.
    Als sie daran dachte, ging sie zurück in die Küche. Sie öffnete den Kühlschrank und nahm vier Flaschen Ginger Ale heraus. Es war nicht ganz einfach, die Verschlüsse abzuheben, ohne sie zu beschädigen.
    Jill gab in jede Flasche mehr als zwanzig Tropfen des Unkrautvernichtungsmittels, das sie in einem Drugstore gekauft hatte. Sie wußte, daß schon die Hälfte des Giftes genügte, um einen Menschen zu töten.
    Dann drückte sie sorgsam wieder die Verschlußdeckel auf die Flaschen und stellte diese wieder in den Kühlschrank.
    Die Dose mit dem Gift schob sie in den Müllschlucker.
    Jill ging zurück ins Wohnzimmer. Sie schaute auf die Uhr. Erneut beschlich sie Unruhe. Wieso blieb Andy so lange weg? War er verhaftet worden? Hatte er sich so ungeschickt verhalten, daß man seine Maskierung durchschaut hatte?
    Jill trat ans Fenster. Genau in diesem Moment klingelte es zweimal kurz. Andy! Jill eilte in die winzige Diele
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