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Jerry Cotton - 0572 - Mit 1000 PS ins Jenseits

Jerry Cotton - 0572 - Mit 1000 PS ins Jenseits

Titel: Jerry Cotton - 0572 - Mit 1000 PS ins Jenseits
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fassen, daß Jill für die Gangster arbeitete und mit Yonkers abgehauen ist.«
    »Wie gut kanntest du Jill?«
    »Nicht sonderlich gut«, meinte Bert. »Offen gestanden, ich mochte sie nicht. Ich bewunderte zwar ihre Schönheit, aber ich fühlte instinktiv, daß es hinter der vollkommenen Fassade ziemlich mies aussah.«
    »Hast du jemals Yonkers kennengelernt?«
    »Nein.«
    »Wie bist du dahintergekommen, daß Karupkys Syndikat euer Gegner war?«
    »Du weißt, daß Gangster keine Visitenkarte abzugeben pflegen«, meinte Bert, »aber du weißt auch, daß man aus vielerlei Besuchen, Drohungen und Gesichtern ein Mosaik zusammensetzen kann, das der Wahrheit meistens recht nahe kommt. Ich kannte weder Karupky noch Yonkers, aber ich wußte, daß sie die gegen uns gerichtete Aktion steuerten.«
    »Warum bist du nicht zu mir gekommen? Warum hast du nicht die Polizei verständigt?«
    »Ist das so schwer zu erraten? Viele meiner Freunde hatten sich mit den Gangstern arrangiert, das heißt, sie hatten die Forderungen des Syndikats angenommen. Ich wollte keinen meiner Freunde öffentlich bloßstellen. Statt dessen wollte ich ihnen ein Beispiel geben und zeigen, daß man mit der Unterwelt keine Pakte schließt. Ich war, fürchte ich, ziemlich naiv. Ein einzelner kann gegen ein Syndikat nichts ausrichten.«
    »Wie geht es Gene?«
    »Gut, soviel ich hörte. Er wird sich über deinen Besuch freuen.«
    Ich besuchte auch Gene Marvin. Ich sprach mit ihm fast eine Stunde, aber am Ende der Unterhaltung war ich so schlau wie zuvor. Weder Bert noch Gene hatten mir etwas mitteilen können, was unseren Ermittlungen einen entscheidenden Impuls zu geben vermochte.
    Ich flog zurück nach New York. Als ich gegen Abend im Office eintraf, war Phil noch immer damit beschäftigt, das über Yonkers gesammelte Material zu ordnen.
    »Ich habe das Gefühl, daß ich ihn schon besser kenne als mich selbst«, spottete er. »Trotzdem bin ich nicht wirklich vorangekommen. Ich sehe noch keine echte Möglichkeit zum Einhaken.« Ich setzte mich auf die Schreibtischkante und steckte mir eine Zigarette an. »Wir haben die letzten vierundzwanzig Stunden ziemlich nutzlos verplempert«, stellte ich fest. Phil schaute mich verblüfft an und beobachtete, wie ich ein j paar Rauchringe zur Decke schickte. Er j sagte nichts.
    »Was kümmert uns Yonkers?« fragte ] ich. »Wir pollten uns statt dessen auf Jill konzentrieren. Wo sie ist, ist auch er.«
    »Schon möglich, aber es dürfte nicht weniger schwer sein, ihren Aufenthaltsort zu ermitteln.«
    »Sprechen wir mit Roy Markinson. Er kennt sie am besten.« Ich griff nach dem Telefon und wählte Markinsons Nummer. Niemand meldete sich. Ich warf den Hörer auf die Gabel zurück. »Wir wissen, daß Jill Brothman völlig überstürzt aus Markinsons Bungalow verschwinden mußte. Genau wie Yonkers hatte sie zum Zeitpunkt der Flucht nur das bei sich, was sie auf dem Leib trug.«
    Phil blickte mich aufmerksam an. »Na und? Sie hat eine gute Figur, eine Konfektionsgröße, genau wie Yonkers. Sie kann ihre Garderobe in jedem Kaufhaus ergänzen.«
    »Ja und nein. Jill ist nicht der Typ, der im Kaufhaus kauft. Sie zieht die Modesalons der Fünften Avenue vor, mit Sicherheit aber Läden, die diesen vornehmen Läden in Stil und Preisgestaltung ähneln.«
    »Immer vorausgesetzt, daß sie das Geld für dieses kostspielige Hobby besitzt«, meinte Phil.
    »Stimmt. Aber ich wette, davon hat sie genug. Im Grunde gibt es bis jetzt nur einen finanziellen Nutznießer des Syndikatszusammenbruchs: Yonkers.«
    »Du schlägst also vor, die Modesalons zu überwachen?« fragte Phil.
    »Das könnte nicht schaden. Zumindest sollten wir alle in Frage kommenden Ladeninhaber daraufhin ansprechen. Jill wird natürlich eine Perücke tragen und jetzt dunkel- oder rothaarig sein. Zum Glück gibt es ein paar Merkmale des Girls, die sich nicht verändern lassen — die Figur, die Augen und ihre faszinierende Stimme.«
    »Die kannst du nicht vergessen, was?« fragte Phil spöttisch.
    »Ich freue mich schon darauf, sie vor Gericht wieder hören zu können«, sagte ich.
    ***
    Andy Yonkers rückte nervös an seiner mit Fensterglas bestückten Brille herum. Er hatte keine Angst, aber er fühlte sich in dieser Aufmachung nicht wohl. Es war Jills Idee gewesen, eine Sportkombination der Kleidergröße 56 zu kaufen und ihm eine aufblasbare Schwimmweste unterzuziehen. Jetzt wirkte er dick und behäbig. Die eingefärbten grauen Schläfen paßten ebenso dazu wie seine
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