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Jerry Cotton - 0569 - Perlen Mord und heisse Traenen

Jerry Cotton - 0569 - Perlen Mord und heisse Traenen

Titel: Jerry Cotton - 0569 - Perlen Mord und heisse Traenen
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diesem Moment hörte ich vor der Tür streitende Stimmen, und dann kam Phil herein, der einen sich heftig wehrenden Chinesen hinter sich herzog.
    Yu Kon sprang auf und fiel ihm mit einem Aufschrei um den Hals.
    Ich konnte nicht verstehen, was sie ihm sagte, denn sie sprach chinesisch. Aber daß dieser Mann Wan Sin sein mußte, war mir sofort klar.
    »Ich habe ihn erwischt, als er gerade heimlich davonschleichen wollte«, sagte Phil. »Er trug einen Dolch bei sich und diese Schlinge.« Phil hielt mir eine Seidenschnur vors Gesicht, über deren Verwendungszweck kein Zweifel bestand.
    Als Yu Kon die Schnur sah, wich sie angstvoll vor Wan Sin zurück.
    Er wollte ihr nach, aber sie stieß ihn mit beiden Fäusten von sich.
    »Was wolltest du mit dieser Schnur?« fragte ich ihn.
    Der Chinese sah mich an, als ob er mich nicht verstände.
    »Setz dich«, befahl ich.
    Gehorsam ließ er sich auf der Polsterbank nieder.
    »Warum wolltest du davonlaufen? Weißt du, daß Yu Kon beinahe umgebracht worden wäre?«
    Plötzlich kam Leben in sein bis dahin unbewegtes Gesicht.
    »Wer war es?« stieß er hervor.
    »Der Mann, den Yu Kon anstelle von Madam Tu erwarten sollte. Du wärest mitschuldig an ihrem Tod geworden, denn du warst es doch, der Yu Kon zu dieser Verwechslungskomödie angestiftet hat.«
    »Sie ist schuld!« zischte er. »Sie hat mich belogen!«
    »Wer?«
    Wie ein Sturzbach sprudelte es aus ihm heraus: »Madam Li Kan Tu!,Sie ist nicht nach Chicago geflogen! Ich habe alles mit angesehen!«
    Ich warf Phil einen Blick zu. Vielleicht brachte uns der Chinese auf die Spur von Li Kan Tu. Gespannt warteten wir auf Wan Sins weiteren Bericht.
    »Sie is,t in die andere Maschine gestiegen, in die nach Mexiko. Ich — ich werde Sie finden. Sie soll dafür bezahlen, daß sie mich betrogen hat.«
    Ich bot dem Chinesen eine Zigarette an, die er sich hastig ansteckte. Dann setzte ich mich ihm gegenüber.
    »Nun hör mal zu, Wan Sin«, versuchte ich ihn zu beruhigen. »Du bist der einzige, der uns jetzt helfen kann, Madam Li Kan Tu zu finden. Du mußt uns alles sagen, was du weißt, jede Kleinigkeit, auch wenn sie dir noch so unwichtig erscheint.«
    »Die Maschine ist kurz nach Mitternacht abgeflogen«, berichtete er. »Und Madam Li Kan Tu sah anders aus als sonst…«
    »Wie anders?« unterbrach ich ihn. »Madam Kan Tu wollte nicht erkannt werden, als sie das Golden Gate verließ. Deshalb habe ich ihr geholfen, ihr Äußeres zu verändern.«
    Daß Li Kan Tu auf diese Weise entkommen konnte — daran hatte niemand von uns gedacht. Mit gemischten Gefühlen erinnerte ich mich an das Versprechen, daß ich Lieutenant Gibson gegeben hatte. Ich bürgte für die Sicherheit von Li Kan Tu.
    Während ich mir von Wan Sin die Verkleidung von Madam Kan Tu genau beschreiben ließ, telefonierte Phil mit Mr. High.
    Die Beschreibung der Chinesin ging sofort an alle Grenzstationen, Häfen und Flugplätze. Es war eine Routinemaßnahme, denn das Flugzeug hatte zu diesem Zeitpunkt die mexikanische Grenze bereits überflogen.
    Der Chef tat alles, um uns im Bereich seiner Möglichkeiten zu unterstützen. Nur als Phil ein Sonderflugzeug anforderte, wurde es eine Weile still im Hörer.
    »Mir wäre es lieber, wenn ihr die planmäßige Maschine nehmen würdet«, sagte er.
    Phil blickte mich fragend an, denn ich hatte mitgehört.
    Ich nickte.
    »Okay, Chef«, sagte Phil. »Wann geht die nächste Maschine?«
    Wieder war es einen Augenblick still. Dann hörte ich Mr. Highs ruhige Stimme: »In fünf Stunden. Ich lasse zwei Plätze buchen.«
    ***
    Gegen 15 Uhr landeten wir, ausgestattet mit allen Vollmachten und Empfehlungen für etwaige Amtshilfe, auf dem Flugplatz in Mexico City. Ohne große Zollformalitäten konnten wir das Flughafengebäude verlassen, denn Mr. High hatte uns bereits bei der mexikanischen Kriminalpolizei angekündigt.
    Zwei Herren in Zivil, die sich als Lieutenant Dortana und Lieutenant Spenoza vorstellten, erwarteten uns bereits mit einem Wagen neben der Zollschranke. Die Begrüßung war kurz, aber überaus höflich.
    »Wir haben bereits versucht, Ihre Chinesin ausfindig zu machen«, berichtete Lieutenant Dortana. Er war sehr elegant gekleidet und wirkte neben dem gröberen Spenoza wie aus einem Modejournal herausgeschnitten.
    »Es wird sehr schwer sein, die gesuchte Person zu finden«, schaltete sich Spenoza ein. »Wir haben zur Zeit eine Handelsmesse in Mexico City, zu der besonders viele Ausländer kommen, auch Chinesen.«
    Phil machte ein
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