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Jerry Cotton - 0569 - Perlen Mord und heisse Traenen

Jerry Cotton - 0569 - Perlen Mord und heisse Traenen

Titel: Jerry Cotton - 0569 - Perlen Mord und heisse Traenen
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machen, nicht, um Tee mit dir zu trinken. Hast du das Geld bereit?«
    »Ich habe alles vorbereitet, wie du gewünscht hast«, antwortete Yu Kon mit sanftem Tonfall. »Du sollst alles bekommen, wie es vereinbart wurde.« Über das Gesicht des Chinesen glitt ein kaum merkliches Lächeln. »Na also«, sagte er. »Ich wußte gleich, daß wir uns einig werden. Nur muß ich dir leider mitteilen, daß ich nicht mehr auf das Schiff zurückkehren kann. Weißt du auch, warum, Li Kan?«
    »Ich weiß es«, sagte sie leise.
    Das Lächeln des Chinesen wurde vertraulicher. »Wir sitzen also im gleichen Boot«, sagte er. »Du hast deinen Partner beseitigt, und ich die meinen, die mir im Weg waren.«
    Er ging auf sie zu und streckte die Arme aus, als ob er sie an sich ziehen wollte.
    Yu Kon wich zurück bis an die Wand. Der Chinese folgte ihr. Doch mitten in der Bewegung erstarrte er. Durch einen Schlitz des Vorhangs fiel ein schmaler Lichtschein auf Yu Kon.
    In diesem Augenblick erkannte der Mann, daß er betrogen worden war.
    »Wer bist du?« zischte er und griff nach Yu Kons Schulter.
    Die Chinesin zitterte, öffnete den Mund, als ob sie schreien wollte. Aber da preßte sich die Hand des Mannes auf ihren Mund und bog ihren Kopf nach hinten, so daß sich ihm ihr Hals wie eine gespannte Sehne entgegenstreckte.
    »Wer bist du?« wiederholte er. »Sprich, oder ich werde die Luft aus dir herauspressen. Wo ist Li Kan Tu? Wo ist sie? Rede!«
    Yu Kon wollte schreien, wollte sich wehren, als seine Hand ihren Mund freigab, aber die Angst machte sie völlig hilflos.
    Langsam griff der Chinese in die Tasche und zog eine dünne Seidenschnur heraus, die er vor ihren entsetzten Augen hin und her schwang.
    »Kennst du sie?« fragte er leise. »Es ist die Schnur des Vergessens! Wenn ich sie um deinen Hals lege, wirst du alles vergessen, was vorher war. Du wirst dich nicht mehr erinnern können, denn das Leben wird von dir gehen!«
    Wie hypnotisiert starrte Yu Kon auf die Schlinge. Wo war Wan Sin? Warum kam er nicht, um sie zu beschützen? Warum ließ er sie allein mit diesem Mörder?
    In den Augen des Chinesen flackerte es. Mit einer einzigen blitzschnellen Bewegung legte er die Schnur um den Hals der Frau.
    »Wo ist Li Kan Tu?«
    Yu Kon bewegte die Lippen. Sie versuchte Worte zu formen, aber es wurde nur ein Röcheln daraus.
    ***
    Ich gab Phil das verabredete Zeichen.
    Der Chinese merkte nicht, daß wir bereits hinter ihm standen.
    Phil holte aus und schmetterte dem Chinesen von links seine flache Hand gegen das Gesicht, während ich auf der anderen Seite die Chinesin in meinen Armen auffing.
    Der Mann ging zu Boden. Doch Phil war sofort über ihm und riß ihn wieder hoch.
    Vor uns stand Wang Ho, der Küchenmaat der »Arizona«.
    »Ihr Spiel ist aus«, sagte ich. »Wir haben das ganze Gespräch mit angehört. Ich verhafte Sie, Wang Ho, wegen Mordes an Lieutenant Templer und Obermaat Denning.«
    Der Chinese lächelte so unergründlich, wie nur Asiaten lächeln können. »Ich hätte Sie doch heute nacht umbringen sollen«, sagte er zu mir. »Ich stand vor Ihrer Tür, als die Feuersirenen heulten.«
    »Warum haben Sie es nicht getan?« Wang Ho zuckte die Schultern. »Es war so, also ist es.«
    Phil beugte sich über die Chinesin, die in diesem Augenblick die Augen aufschlug.
    »Verdammt, Jerry«, fluchte Phil. »Das Frauenzimmer hat uns ’reingelegt. Das hier ist nicht Li Kan Tu!«
    Wang Ho lächelte höhnisch. »Ich bin auch auf ihre Doppelgängerin hereingefallen. Sie werden sich beeilen müssen, wenn Sie das Vögelchen noch erwischen wollen. Ich würde mich darüber freuen, denn sie hat meine Perlen mitgenommen.«
    »Irrtum«, schaltete sich Phil ein, »die Murmeln habe ich ihr abgenommen, die liegen bei uns im Tresor!«
    ***
    Yu Kon war von dem Erlebnis mit Wang Ho völlig erschöpft.
    Während Phil dafür sorgte, daß Wang Ho unter strenger Bewachung abtransportiert wurde, verhörte ich die Chinesin behutsam.
    »Ich weiß nichts, Sir, wirklich, ich weiß nichts«, sagte sie immer wieder. »Madam Tu wollte nur eine kurze Reise machen. Wan Sin hat ihr Gepäck zum Flugplatz gebracht.«
    »Wer ist Wan Sin?« fragte ich, denn ich hatte diesen Namen noch nie gehört.
    Yu Kon lächelte zaghaft. »Er ist im Haus beschäftigt wie ich. Wir wollen heiraten.«
    »Und wo ist Wan Sin jetzt?«
    Die Chinesin ließ den Kopf hängen. »Ich weiß es nicht«, sagte sie leise. »Ich verstehe das alles nicht. Wan Sin hat mich noch nie im Stich gelassen.«
    In
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