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Jerry Cotton - 0565 - Ein Teenager soll sterben

Jerry Cotton - 0565 - Ein Teenager soll sterben

Titel: Jerry Cotton - 0565 - Ein Teenager soll sterben
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Mädchenstimme.
    »Danke«, erwiderte Suzy knapp. Sie warf einige Münzen in den Schlitz für Ferngespräche. »So!« sagte sie leise, als sie die Nummer zu wählen begann. »Das sollte reichen, um dir das Genick zu brechen, du mieser kleiner Killer du!«
    ***
    Die Zentrale legte das Gespräch auf meinen Anschluß. »Cotton«, meldete ich mich. Ich hörte das gepreßte Atmen eines Menschen am anderen Leitungsende.
    »Es ist wegen Mandy«, sprudelte plötzlich eine weibliche Stimme hervor. »Er fliegt heute abend nach New York, mit dem Flug B-746.«
    »Wer spricht dort?« fragte ich.
    »Mein Name tut nichts zur Sache. Mandy Rowles ist ein Killer. Er buchstabiert sich R… o… w… l… e… s… Haben Sie das? Ich weiß, daß er für J. F. T. arbeitet. Lassen Sie um Himmels willen niemand wissen, daß ich Sie angerufen habe. Das wäre mein Ende.«
    »Langsam, langsam«, sagte ich. »Wir wollen erst mal…«
    Weiter kam ich nicht. Das Girl hatte aufgelegt.
    Ich warf den Hörer auf die Gabel und kritzelte den Namen auf meinen Notizblock. Mein Kollege und Freund Phil Decker saß mir in unserem Büro im New Yorker FBI-Distriktgebäude gegenüber. Er hatte die Füße auf den Schreibtisch gelegt und studierte einen Laborbericht. Aus meinem Blickwinkel gesehen, wurde Phils Gesicht von seinen ausgetretenen Schuhen eingerahmt.
    »Wichtig?« fragte er und blickte mich an.
    Ich wählte die Nummer des Distriktgebäudes von Chicago. »Wichtig ist, daß du deine Schuhe besohlen läßt oder dir ein Paar neue leistest«, sagte ich grinsend. »Im linken ist ein daumennagelgroßes Loch.«
    »Das ist gut für die Fußbelüftung«, meinte Phil. »Es war ein hartes Stück Arbeit, das Loch hineinzulaufen.«
    »Apparat 47«, bat ich, nachdem die Verbindung zustande gekommen war.
    »Byrnes«, meldete sich eine sonore Männerstimme.
    »Hallo, Jack«, sagte ich. »Hier spricht Jerry Cotton aus New York. Kennst du einen gewissen Mandy Rowles? Er ist angeblich einer von John F. Trabers Torpedos.«
    »Stimmt«, erwiderte mein Kollege. »Jedenfalls deutet manches darauf hin. Wir lassen ihn lose überwachen. Bis jetzt ist aber dabei nichts herausgekommen. Der Bursche ist clever. Er ist siebenunddreißig und arbeitet offiziell als Versicherungsvertreter. Tatsächlich macht er genügend Abschlüsse, um davon leben zu können.«
    »Ich brauche sein Foto«, sagte ich. »Schnellstens, per Bildfunk, mit allen Daten. Rowles kommt heute abend nach New York.«
    »An einem Montag?« fragte Byrnes gedehnt. »Es ist nicht anzunehmen, daß er das zu seinem Vergnügen tut.«
    »Warum sollte er?« fragte ich, ehe ich auflegte. »Ich hole ihn ja auch nicht zu meinem Vergnügen ab!«
    ***
    Als Mandy Rowles die Maschine verließ, wirkte sein schmales, ernstes Gesicht nachdenklich, fast verbittert. Er trug eine karierte Reisetasche in der Hand. Sie paßte zu ihm. Rowles’ Aufmachung signalisierte den jungen erfolgreichen Geschäftsmann, der sein Ziel kennt, aber nicht liebt.
    Es war gut, daß wir Rowles’ Foto gesehen hatten. Er wirkte so unauffällig und seriös, daß es schwerfiel, ihn von den anderen männlichen Fluggästen zu unterscheiden.
    Phil und ich folgten Rowles bis vor das Abfertigungsgebäude. Er winkte ein Taxi heran und kletterte hinein. Phil und ich sprinteten zu meinem Jaguar. Eine Minute später hatten wir das Taxi mit Rowles eingeholt. Ich achtete darauf, daß zwei oder drei Wagen zwischen dem Taxi und uns blieben. Rowles sollte nicht das Gefühl bekommen, daß er verfolgt wurde.
    »Er sieht nicht wie ein Killer aus«, meinte Phil.
    »Für uns kommt es darauf an, ob er wie einer handelt«, sagte ich.
    »Welche Interessen hat J. F. T. in New York?« wollte Phil wissen.
    »Traber ist ein Spitzenmann der Mafia«, antwortete ich. »Obwohl sein Arbeitsgebiet Chicago ist, unterhält er einige große Firmen in New York. Es sind legal geleitete Unternehmen mit großen Umsätzen.«
    Rowles ließ sich nach Manhattan bringen. Vor einem guten Hotel in der 23. Straße stieg er aus. Er entlohnte den Fahrer unter der gelben, mit dem Hotelnamen Lennox beschrifteten Markise.
    Die Schüsse fielen, als Rowles an dem Portier vorbei das Hotel betreten wollte.
    Im ersten Moment hielten Phil und ich die Knallerei für die Fehlzündung eines Wagens. Dann sahen wir, was passiert war.
    Rowles’ Kopf ruckte so jäh nach hinten, daß er seinen grauen Hut verlor. Ich trat auf die Bremse und hörte, wie hinter mir ein Wagen kreischend stoppte, nur wenige Inches von der
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