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Jerry Cotton - 0547 - Der Wuerger aus der Todeszelle

Jerry Cotton - 0547 - Der Wuerger aus der Todeszelle

Titel: Jerry Cotton - 0547 - Der Wuerger aus der Todeszelle
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befürchten.«
    »Und was ist, wenn der Kerl simuliert?« fragte der Posten.
    »Was würde ihm das schon nützen?« fragte Hopkins dagegen und richtete sich auf. »Aus diesem Gebäude kommt er doch nicht lebend heraus!«
    »Ich will versuchen, ob ich aus der Wachstube telefonieren kann«, sagte der Posten. »Wenn er irgendwelche Mätzchen versucht, müssen Sie die Zelle sofort verlassen und bei meinem vor der Tür stehenden Kollegen Schutz suchen.«
    »Jaja, gehen Sie endlich!« drängte Hopkins ungeduldig. »Sie sehen doch, daß Eile not tut!«
    Der Posten bewegte sich, noch immer zögernd, auf die Tür zu. »Ich rufe meinen Kollegen herein«, entschied er. »Da kann nichts passieren.«
    Henry Hopkins schloß die Augen und nickte wie betäubt. Das Unternehmen war also gescheitert, noch ehe es richtig begonnen hatte. Der Posten verließ die Zelle. Monelli wandte den Kopf und blickte entgeistert Hopkins an. Der zuckte nur mit den Schultern und schwieg.
    »Monelli ist umgekippt«, sagte der Posten zu seinem Kollegen vor der Tür. »Das Telefon ist kaputt, ich muß rasch den Arzt holen. Geh solange rein, und sorge dafür, daß Monelli keine Tricks abspult!«
    »Sorry, Jack - aber mein Platz ist vor der Tür. Du kennst die Vorschriften. Solange ein Besucher in der Zelle ist, darf ich mich nicht vom Fleck rühren.«
    Der Posten jagte den Korridor hinab. Er mußte zwei Gittertore auf und wieder hinter sich abschließen lassen, ehe er das Wachzimmer erreichte, in dem ein Sergeant gerade damit beschäftigt war, ein Sandwich zu verzehren.
    »He, Kinley!« stieß der Sergeant verblüfft aus, als er den Posten sah. »Was, zum Teufel, treiben Sie denn hier?« Kinley salutierte. »Monelli ist in der Besucherzelle zusammengeklappt, . Sergeant - eine Herzattacke oder etwas Ähnliches, nehme ich an!«
    »Warum haben Sie nicht den Arzt gerufen? Wozu haben wir denn das Telefon in der Besucherzelle?« donnerte der Sergeant wütend.
    »Es funktioniert nicht.«
    Der Sergeant warf das Sandwich aus der Hand und griff nach dem Telefonhörer. »Die Leitung ist tot!« stellte er verblüfft fest. Er blickte Kinley an. »Da stimmt etwas nicht. Monelli fällt um, und plötzlich ist es unmöglich, im Todestrakt die Telefone zu benutzen! Ich wette, dahinter verbirgt sich ein organisierter Anschlag. Ich weiß nicht, was Monelli da ausgebrütet hat, aber er wird uns nicht aufs Kreuz legen. Kinley, gehen Sie sofort zurück in die Besucherzelle! Rühren Sie sich dort nicht mehr vom Fleck, egal, was mit Monelli geschieht!«
    »Was ist, wenn er stirbt?«
    »Sie brechen mir das Herz!« spottete der Sergeant und wies auf die Tür. »Los, hauen Sie ab, Mann! Ich hole den Arzt. Mir gefällt das Ganze nicht.«
    Kinley machte kehrt. Er beeilte sich, die Aufforderung seines Vorgesetzten auszuführen. Er stoppte, als er den Posten vor der Besucherzelle erreichte, und fragte außer Atem: »Alles okay da drinnen?«
    Kinleys Kollege nickte. »Ich denke schon. Sie haben nur ein paar Worte miteinander gewechselt, aber verstehen konnte ich nichts.«
    Kinley zog ein grimmiges Gesicht. »Ehe wir Monelli in seine Zelle zurückbringen, werden wir ihn besonders gründlich filzen. Es könnte immerhin sein, daß der Anwalt versucht hat, ihm etwas zuzustecken.«
    Kinley öffnete die Tür und betrat die , Besucherzell'e. Er fühlte sich erleichtert, als er den Gefangenen mit hängendem Kopf auf seinem Stuhl sitzen sah.
    »Der Ärmste ist völlig fertig, ich habe ihn auf den Stuhl gesetzt. Das Schlimmste ist wohl vorüber!« murmelte der vermeintliche Anwalt kurzatmig.
    Monelli hatte sich so rasch wie nie zuvor in seinem Leben umgezogen. Er war dabei etwas außer Puste geraten und hoffte nur, daß seine Perücke richtig saß. Er blinzelte. Es war ungewohnt für ihn, keine Brille zu tragen. Auf seiner Nase waren die beiden kleinen Einkerbungen zu sehen, die der Brillenrand verursacht hatte. Würde Kinley sie bemerken?
    Außerdem war Monelli keine Zeit geblieben, das Oberhemd über der Gefangenenkluft zuzuknöpfen. Es war schon schwierig genug gewesen, den Schlipsknoten zu binden. Bestimmt saß das Ding jetzt schrecklich schief.
    »Ihre Stimme klingt verändert, Sir!« meinte Kinley lauernd.
    »Mir ist der Schreck in die Glieder gefahren, das dürfen Sie mir glauben!« behauptete Monelli mit schwacher Stimme. »Was ist mit dem Arzt?« fragte er.
    »Der Sergeant holt ihn schon. Was war denn los mit Ihnen, Monelli?«
    Hopkins, der mit gesenktem Kopf in dem Stuhl saß, hob die
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