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Jerry Cotton - 0512 - 40 Cent fuer Garrys Leiche

Jerry Cotton - 0512 - 40 Cent fuer Garrys Leiche

Titel: Jerry Cotton - 0512 - 40 Cent fuer Garrys Leiche
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folgt die eigentliche vierstellige Rufnummer. Das heißt, daß es zu jeder Kennziffer 9999 Möglichkeiten gibt. Theoretisch. Praktisch aber nur 9998.«
    »Das ist ja ungeheuer tröstlich«, stöhnte ich. »Wieso denn eine weniger? Nicht, daß es mir etwas ausmachte, aber man möchte halt gern einmal wissen, welche tiefschürfenden Gedanken euch zu solchen Ergebnissen bringen.«
    »Na, die Nummer, die du mir durchgegeben hast, können wir doch wohl auslassen. Bist du nicht meiner Meinung?«
    »Ich werde mich hüten, einem Experten zu widersprechen.«
    »Insgesamt gibt es also zu vier Kennziffern je 9998 Möglichkeiten. Jedesmal die von dir angegebene Nummer ausgenommen. Alle Nummern zwischen 0001 und 9999. Außer 2194, das war die Nummer, die du…«
    »Okay«, unterbrach ich. »Wenn du mit mir eine Rechenstunde abhalten willst, Abe, dann lege ich den Hörer auf.«
    »Daß ihr Jungs vom Außendienst immer so ungeduldig seid.«
    »Hast du was Vernünftiges anzubieten oder nicht?«
    »Jetzt hör mal zu, ohne mich zu unterbrechen. Während des Krieges bekamen Agenten eine bestimmte fünfstellige Kennzahl. Gab man ihnen einen verschlüsselten Text durch, so mußten sie von jeder Fünfergruppe erst ihre Kennzahl abziehen. Die Zahlen, die sie dann erhielten, konnten sie mit ihrem Code entschlüsseln. Wer diese fünfstellige Zahl des Agenten nicht kannte, konnte mit seinem Codetext zunächst gar nichts anfangen. Hast du das begriffen?«
    »Ich habe, aber es nützt mir nichts.«
    »Wart’s ab. Was für ein Bursche war das, der die Telefonnummer in seine Armbanduhr eingekratzt hatte? Ein gewiefter Kerl?«
    »Bestimmt kein Agent. Ein kleiner mittelmäßiger Rauschgiftschieber.«
    »Dann halte ich es für unwahrscheinlich, daß er die Zahl raffiniert verändert hat. Er wird sie verändert haben, ja, sonst müßte es ja die Nummer geben, aber er muß sie auf eine höchst simple Weise verändert haben.«
    »Zum Beispiel?« fragte ich.
    »Zum Beispiel könnte er einfach zu jeder Originalziffer drei dazugezählt haben.«
    »Ja«, sagte ich nachdenklich, »das ist ein simpler Trick, den selbst ein kleiner Gauner wie MacGarry ausgeknobelt haben könnte. Gibt es noch ähnlich simple Tricks?«
    »Er kann genausogut zu jeder Zahl eine Vier dazugezählt haben.«
    »Oder zu jeder eine Eins oder eine Zwei oder…«
    »Irrtum!« fiel mir Forster ins Wort. »Bei ihm kommt hinter den Buchstaben Mu die Acht. Es kann aber nur' 2, 3, 4 oder 5 sein. Also muß die Zahl, die er dazugezählt hat, wenn wir sie wieder abziehen, auf eine 2, 3, 4 oder 5 zurückführen. Dadurch scheiden einige aus. Acht weniger eins, acht weniger zwei — beides unmöglich, denn es käme mehr als fünf heraus. Und schließlich gibt es hoch einen simplen Trick, der auch recht häufig von Laien im Codewesen angewandt wird.«
    »Nämlich?«
    »Statt der Originalzahl schreiben sie sich Zahlen auf, die jede ihrer einzelnen Ziffern auf eine volle Zehn ergänzen würde. Deine Nummer war MU 8-2194. Jetzt ergänze jede einzelne Ziffer zur Zehn, ohne die Dezimalstelle vorzutragen. Dann kämst du auf die Nummer MU 2-8916.«
    Ich schloß die Augen, bis mir dämmerte, was er meinte.
    »Na schön«, sagte ich nicht sehr begeistert. »Schreib doch mal alle Zahlen auf, die herauskämen, wenn du das anwendest, was du die simplen Tricks nennst, dann ruf die Telefongesellschaft an, und laß dir alle Namen und Adressen durchgeben. Okay?«
    »Gern. Erstens werde ich für derlei Arbeiten bezahlt, und zweitens interessiert es mich zu erfahren, welchen Trick er angewendet hat. Wie alt ist er?«
    »Knapp über zwanzig, glaube ich.«
    »Dann hat er die volle Zehn gewählt«, sagte Forster. »Junge Leute neigen dazu, das weiß ich aus Erfahrung. Ältere Leute neigen mehr dazu, überall eine Drei hinzuzuzählen oder eine Vier oder was sie eben für ihre besondere Glückszahl halten.« ‘ - »Gib mir die Zentrale wieder, Abe«, seufzte ich. »Du bist mir entschieden zu anstrengend.«
    »Gern, Jerry. Du bist mir zu ungeduldig.«
    Eine Minute später war in der Leitung der Teufel los.
    »Wo stecken Sie, Jerry?« fragte die Telefonistin Myrna Sanders. »Mr. High möchte mit Ihnen sprechen, Steve Dillaggio hat etwas für Sie, der Fahndungsleiter will etwas, der Einsatzleiter — lieber Himmel, ich glaube, das ganze Distriktgebäude schreit nach euch beiden.« .
    »Da sieht man’s mal wieder«, sagte ich geschmeichelt. »Ohne uns beiden wäre der ganze Laden aufgeschmissen. Na schön, mit wem fangen
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