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Jerry Cotton - 0512 - 40 Cent fuer Garrys Leiche

Jerry Cotton - 0512 - 40 Cent fuer Garrys Leiche

Titel: Jerry Cotton - 0512 - 40 Cent fuer Garrys Leiche
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gehörte diesem Mädchen?«
    »Ja. Muß er doch, wo sie jedesmal am Steuer saß.«
    »Haben Sie sich das Kennzeichen gemerkt?«
    »Nein.«
    »War es ein auffälliges Kennzeichen? Vielleicht ein ausländisches?«
    »Bestimmt nicht. Dann hätte ich es mir vielleicht gemerkt. No, Sir. Es muß ein ganz gewöhnliches Kennzeichen von uns gewesen sein.«
    »Okay. Und vor einem halben Jahr ungefähr hörten die Besuche der Dame auf?«
    »Ja. Sie kam einfach nicht mehr. Vielleicht ist sie dahintergekommen, was für ein nichtsnutziger Faulpelz dieser Mac Garry — oh, Verzeihung. Jetzt, wo er tot ist…«
    »Ja, ja, schon gut«, brummte Schulz. »Ich komme später noch einmal zu Ihnen. Wenn Ihnen inzwischen noch irgend etwas im Zusammenhang mit der jungen Dame einfällt, geben Sie sich Mühe, es nicht wieder zu vergessen. Noch etwas, Lieutenant?«
    Easton schüttelte den Kopf.
    »Kümmern Sie sich gleich um den Volkswagen, Ed. Rufen Sie die Zulassungsbehörde an. Die Burschen haben ein Elektronengehirn. Sie sollen es der Abwechslung halber mal mit der hübschen Aufgabe speisen: Wenn es ein Volkswagen ist, wenn die Besitzerin mit Vornamen Jean heißt und wenn der Wagen jetzt noch zugelassen ist — auf wie viele Anschriften in New York treffen dann diese Merkmale zu? Dabei können eigentlich nicht viele Adressen herauskommen.«
    »Ich werde gleich mal mit denen telefonieren«, versprach Ed Schulz und schob seine hünenhafte Gestalt zur Tür hinaus.
    »Jetzt mal zu etwas anderem«, murmelte Easton und trat ganz dicht an das Männchen heran. Er sah ihm scharf in die Stecknadelkopf großen Pupillen. »Sie bekamen Ihr Morphium von MacGarry, nicht wahr?«
    ***
    Jean Leffield hatte gerade das Büro betreten, als eine der jüngeren Stenotypistinnen ihr schon zurief:
    »Telefon, Jean! Das Gespräch liegt auf Ihrem Apparat!«
    »Danke!« rief Jean zurück und lief mit klappernden Absätzen in ihr Zimmer. Sie ließ sich in ihren Drehstuhl fallen und griff nach dem Hörer. Ein wenig atemlos sagte sie ihren Namen.
    »Hallo, Miß«, tönte eine ihr fremde Männerstimme aus dem Hörer. »Ich rufe wegen MacGarry an, Brian MacGarry. Sie kennen ihn doch, nicht wahr?« Über Jeans Gesicht huschte ein Schatten.
    »Ich kannte ihn, ja«, sagte sie kühl.
    »Er hat einen Unfall gehabt, Miß. Es sieht ziemlich ernst aus, um ehrlich zu sein. Jetzt verlangt er nach Ihnen. Wir kommen aus dem Krankenhaus und wollten Sie gleich hinbringen. Wir haben es ihm versprochen.«
    »Er verlangt nach mir?« wiederholte Jean ungläubig. Nach den Erfahrungen, die sie mit Brian MacGarry gemacht hatte, schien es ihr nicht sehr wahrscheinlich, daß dieser eingefleischte Egoist jemals irgendeinen Menschen brauchen könnte.
    »Ja. Sie sind doch das Girl mit dem roten Volkswagen — oder nicht?«
    »Doch, ja«, gab Jean zu und überlegte. Sie hatte sich von MacGarry getrennt, als ihr klargeworden war, daß er ein Mann mit mehr als fragwürdigen Ansichten und Moralmaßstäben war. Und sie hatte weiß Gott nicht die Absicht gehabt, sich je wieder bei ihm sehen zu lassen. »Steht es schlimm um ihn?« fragte sie unschlüssig.
    »Ich will Sie ja nicht erschrecken, Miß, aber ich glaube nicht, daß er wieder auf die Beine kommen wird. Die Ärzte sagten, man sollte ihm jeden Wunsch erfüllen, den er noch hätte. Das wäre so ziemlich das einzige, was man noch für ihn tun könnte. Deshalb haben wir Sie ja angerufen. Er will Sie unbedingt sehen.«
    »Oh«, sagte Jean leise. »Ich — eh — ich komme herunter.«
    Sie legte den Hörer auf. Wenn Brian im Sterben lag, war es sinnlos, vergangene Geschichten aufzuwärmen. Er mochte ein Halunke sein, ein skrupelloser Egoist — wenn er im Sterben lag, war es nicht die Zeit, ihm Vorwürfe zu machen. Sie lief zurück ins Vorzimmer.
    »Ist Mr. Cranston schon zurück?« fragte sie.
    »Nein. Der kommt bestimmt nicht vor drei Uhr.«
    »Wenn er früher kommen sollte, sagen Sie ihm bitte, ich wäre noch einmal weggegangen. Ein Bekannter von mir hatte einen Unfall. Es scheint sehr ernst zu sein. Natürlich beeile ich mich, so gut ich kann.«
    Sie wartete gar nicht erst eine Antwort ab, sondern lief hinaus und sprang in den nächsten Fahrstuhl, der die Etage passierte. Unterwegs fielen ihr die beiden Männer wieder ein, die Tim während des Essens beobachtet hatte. Einer von ihnen mußte derjenige sein, der sie gerade angerufen hatte. Jetzt erinnerte sie sich auch wieder, woher sie ihr bekannt vorgekommen waren. Sie hatte sie ein- oder zweimal in
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