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Jerry Cotton - 0501 - Hochzeitsnacht mit einem Moerder

Jerry Cotton - 0501 - Hochzeitsnacht mit einem Moerder

Titel: Jerry Cotton - 0501 - Hochzeitsnacht mit einem Moerder
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hinein. Noch unter Wasser riß ich mir die Jacke von den Schultern, trat mir selbst die Schuhe von den Füßen und schoß hoch.
    In diesem Moment stürzte Diana Dewick ins Wasser, Patricia weinte laut. Gleich darauf schlug das Boot um.
    By Jove, ich hätte Jonny Weißmüller als Tarzan geschlagen, als ich jetzt loskraulte. Trotzdem wüßte ich nicht, ob ich nicht zu spät kommen würde. Ich sah Patricias roten Schopf wie einen kleinen Ball neben dem umgeschlagenen Boot auf den Wellen tanzen. Ich schoß darauf wie ein Torpedo. Diana schlug plötzlich wie wild um sich. Ein Männerarm, in schwarzes Gummi gehüllt, legte sich wie der Fangarm eines Kraken um ihren Nacken, zerrte sie unter die Wasseroberfläche. Sie kam noch einmal hoch und schrie.
    Kurz darauf erreichte ich Patricia, faßte das Kind mit beiden Händen, drückte es aus dem Wasser hoch. Vier, fünf Beinschläge brachten mich an das umgeschlagene Boot. »Halt dich am Steuer fest!« brüllte ich. Ihre kleinen Hände krampften sich um das aus dem Wasser ragende Ruderblatt. Vermutlich konnte Pat sich so einige Minuten halten.
    Nachdem ich mich herumgeworfen hatte, sah ich, wie Diana Dewick in zwanzig Yard Abstand im Wasser verschwand. Deutlich erkannte ich die Umrisse der dunklen Gestalt, von der sie in die Tiefe gezogen wurde.
    Ich tauchte sofort, fürchtete aber, daß ich den Burschen nicht fassen konnte. Er war perfekt fürs Tauchen ausgerüstet, mich hingegen hinderten die nassen Kleiderreste.
    Er hielt Diana Dewick fest. Sie wehrte sich verzweifelt. Er mußte zugleich den Auftrieb ihres Körpers überwinden.
    Beim Tauchen sah ich ihn und die Frau unter Wasser nur in Umrissen. Ich prallte gegen ihn und schlug zu. Das Wasser bremste den Schlag ab. Er fuhr herum, ließ Diana los, krümmte den Rücken zusammen und trat nach mir. Die Flossen an seinen Füßen machten den Tritt wirkungslos. Er erkannte sofort, daß seine Chance in einer anderen Kampfweise lag. Da er eine Taucherbrille trug, sah er mich deutlich.
    In diesem kritischen Augenblick war ich nicht scharf darauf, ihn eigenhändig und allein auszuknocken, Gern hätte ich mich damit begnügt, die Frau und das Kind in Sicherheit zu bringen. Phil war in der Nähe, der Polizist stand oben auf den Felsen. Wir hätten nötigenfalls den ganzen Iron-See absperren können.
    Ich löste mich von dem Mann und schoß nach oben. Dort pumpte ich mir die Lungen voll Luft. Pat hing noch am Ruderblatt. Ihre Mutter lag auf dem Wasser, ohne sich zu bewegen. Ich wollte sie anschwimmen.
    Unmittelbar vor mir tauchte der Gangster auf. Für die Dauer eines Herzschlages sah ich seine Augen hinter dem Glas der Taucherbrille. Er warf den Arm hoch und schmetterte mir seine Faust ins Gesicht. Dann warf er sich über mich und drückte mich unter Wasser.
    Trotz meiner Gegenwehr gelang es ihm, einen Arm um meinen Hals zu legen. Ich konnte mich nicht losreißen und erkannte, daß ich mit der Luft auskommen mußte, die ich noch in den Lungen hatte.
    Darum verzichtete ich auf jeden Befreiungsversuch, hielt die Luft an und ließ mich tiefer und tiefer hinunterdrücken. Zielstrebig tastete ich nach dem Verbindungsschlauch zwischen den Preßluftflaschen auf seinem Rücken und dem Atemventil in seinem Mund. Als ich den Schjauch in den Händen fühlte, riß ich ihm das Mundstück aus den Zähnen. Eine Fontäne von Luftblasen sprudelte hoch. Erschrocken ließ er mich los und versuchte, den Atemschlauch wieder einzufangen.
    Jetzt standen die Chancen mindestens fünfzig zu fünfzig. Ich ließ den Atemschlauch nicht los. Er begann um sich zu schlagen. Der Luftmangel nahm ihm die Kontrolle über seine Bewegungen. Plötzlich gab er den Kampf auf und strebte heftig nach oben. Ich ging mit hoch. Gleichzeitig und auf Armlänge stießen unsere Köpfe aus dem Wasser.
    Noch im Atemholen schlug ich zu. Mein Hieb fegte die Taucherbrille von seiner Nase. Bis zu dieser Sekunde hatte ich die unbekannte Visage eines gedungenen Killers erwartet. Überrascht starrte ich in das Gesicht James Harwoods! Des Witwers der Mrs. Ethel Harwood, die unter sehr ähnlichen Umständen ertiunken war!
    Er wollte sich losreißen, doch da war plötzlich mein Freund Phil schon ganz nahe. Sein Ruderboot schnitt in Armlänge an uns vorbei. Phil ließ das Ruder los, beugte sich weit vor und schlug Harwood den Lauf der 38er über den Schädel.
    Der Mann verdrehte die Augen. Ich mußte ihn halten, damit er nicht in das nasse Grab wegsackte, in das er Diana Dewick, ihre Tochter Pat und
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