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Jedi-Akademie 02 - Der Geist des Dunklen Lords

Jedi-Akademie 02 - Der Geist des Dunklen Lords

Titel: Jedi-Akademie 02 - Der Geist des Dunklen Lords
Autoren: Kevin J. Anderson
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Junge bei ihm geblieben. Die unverschuldete imperiale Gefangenschaft hatte Kyp die besten Jahre seines Lebens gekostet. Han hatte geschworen, es wiedergutzumachen.
    »Komm jetzt, Kleiner«, sagte er, beugte sich vor und startete die Motoren seiner Turboskier. Mit den dicken Handschuhen griff er nach den Deflektorstöcken und schaltete sie ein. Er spürte, wie ihre Spitzen das Repulsorfeldkissen erzeugten und die Stöcke in der Luft tanzten, um sein Gleichgewicht zu halten.
    »In Ordnung«, sagte Kyp und startete seine eigenen Skier. »Aber nicht die Kinderpiste.« Er wandte sich von dem breiten Eishang ab und deutete statt dessen auf eine Nebenpiste, die über mehrere gefährliche Riffe, das trügerische Eis eines schmelzenden Gletschers und schließlich über einen gefrorenen Wasserfall zum Ziel führte. Blinkende rote Laserbojen markierten deutlich die riskante Bahn.
    »Auf keinen Fall, Kyp! Das ist viel zu…« Aber Kyp stieß sich ab und schoß den Hang hinunter.
    »He!« rief Han. Er spürte, wie sich sein Magen zusammenzog, überzeugt, daß er Kyps zerschmetterten Körper irgendwo auf der Piste auflesen mußte. Aber jetzt blieb ihm keine andere Wahl, als dem Jungen zu folgen. »Kleiner, du machst da garantiert eine Dummheit.«
    Kristalle aus Pulverschnee wirbelten hinter Kyps Turboskiern auf, als er sich nach vorn beugte und hin und wieder den Boden mit seinen Deflektorstöcken berührte. Er hielt sein Gleichgewicht wie ein Profi, schien intuitiv zu wissen, wie er reagieren mußte. Schon nach der ersten Sekunde der rasenden Abfahrt wurde Han klar, daß Kyp die Fahrt wahrscheinlich eher überleben würde als er.
    Während Han die Piste hinunterdonnerte, zischten der Schnee und das Eis unter ihm wie komprimierte Luft. Han traf einen gefrorenen Vorsprung, verlor den Boden unter den Füßen und flog saltoschlagend und wild mit den Deflektorstöcken rudernd durch die Luft. Stabilisatordüsen an seinem Gürtel richteten ihn rechtzeitig genug auf, daß er auf den Füßen landete, als er den Schnee wieder berührte. Er raste weiter den Hang hinunter, schnell wie ein durchgehender Bantha.
    Er blinzelte hinter seiner Schneebrille und konzentrierte sich mit aller Macht, um sich aufrecht zu halten. Er nahm die Landschaft mit überdeutlicher Schärfe wahr – jede rasierklingendünne Schneeverwehung, die glitzernde, eingeebnete Eisfläche –, als könnte jede kleine Einzelheit seine letzte sein.
    Kyp stieß einen lauten Freudenschrei aus, als er auf der gefährlichen, abschüssigen Turboskipiste nach links ausscherte. Der Schrei hallte dreifach von den scharfkantigen Klippen wider.
    Han verfluchte den Leichtsinn des jungen Mannes, aber dann spürte er eine plötzliche innere Wärme, als er erkannte, daß er von Kyp nichts anderes erwartet hatte. Um das Beste daraus zu machen, stieß Han ebenfalls einen Schrei aus und setzte Kyp nach.
    Rote Laserbojen leuchteten warnend und wiesen den törichten Turboskiläufern den Weg. Der gewellte Boden flüsterte unter den weichen Feldkissen seiner Turboskier.
    Die eisige Straße vor ihm schien sich perspektivisch zu verkürzen und schräg zur Seite abzufallen. Han erkannte die Gefahr einen Augenblick, bevor er den Abgrund erreichte. »Klippe!«
    Kyp beugte sich so tief nach unten, daß er mit seinen Turboskiern zu verschmelzen schien. Er preßte die Deflektorstöcke an seine Seiten und zündete dann die hinteren Düsen seiner Skier. Er schoß raketengleich über den Rand der Klippe und flog in einem langen, eleganten Bogen der Piste entgegen, die sich tief unter ihm fortsetzte.
    Gerade noch rechtzeitig aktivierte Han seine eigenen Düsen und flog hinaus ins Nichts. Sein Herz sank ihm noch schneller in die Hose, als ihn die Schwerkraft nach unten ziehen konnte. Der Wind zerrte an den Säumen seiner Parkakapuze.
    Weit vor ihm landete Kyp weich und ohne den geringsten Stoß und raste weiter die Piste hinunter.
    Han blieb nur Zeit für einen einzigen keuchenden Atemzug, dann prallten seine Turboskier mit einem lauten Krachen auf dem Eisplateau auf. Er umklammerte seine Deflektorstöcke in dem verzweifelten Bemühen, sein Gleichgewicht zu wahren.
    Ein puderiges Band aus verwehtem Schnee schlängelte sich über ihren Weg. Kyp stieß sich mit seinen Deflektorstöcken ab, schnellte hoch in die Luft und übersprang mühelos die Verwehung – aber Han pflügte direkt hindurch.
    Schnee spritzte gegen seine Brille und blendete ihn. Er schwankte und steuerte mit den Stöcken gegen. Es gelang ihm,
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