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Jedes Kind kann richtig essen

Jedes Kind kann richtig essen

Titel: Jedes Kind kann richtig essen
Autoren: Gräfe und Unzer , Hartmut Morgenroth
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beim Essen instinktiv richten.
    Vertrauen Sie darauf, dass Ihr Kind das kann. Sie können ihm zeigen:
    »So wie du bist, bist du genau richtig.« Damit stärken Sie seine innere Stimme – und sein Selbstvertrauen.
Zu dick oder zu dünn: Was sagt die Wachstumskurve?
    ES GIBT EINE EINFACHE MÖGLICHKEIT, Gewicht und Wachstum Ihres Kindes zu beobachten: Gehen Sie mit ihm regelmäßig zu den Vorsorgeuntersuchungen in die Kinderarztpraxis.
    Bei jeder Untersuchung wird Ihr Kind gewogen und gemessen. Der Kinderarzt oder die Kinderärztin tragen Gewicht und Größe in die Wachstumskurven im Untersuchungsheft ein.
    97,5 Prozent der Kinder sind größer als Alexandra. Da sie aber genauso gleichmäßig wächst wie die anderen Kinder, ist alles in Ordnung.
→ Zu klein – zu groß?
    An der Kurve in der Abbildung rechts können Sie erkennen, ob Ihr Kind eher groß oder vergleichsweise klein für sein Alter ist. In unserem Beispiel sehen Sie die Wachstumskurve der vierjährigen Alexandra. Sie ist mit 96 Zentimetern eher klein: 97 von 100 Kindern in ihrem Alter sind größer.
    Sie wächst aber stetig und gleichmäßig. Ihre Eltern sind beide nicht groß.
    Alexandras Größe entspricht ihren Erbanlagen. Es ist alles in Ordnung.
    Solange Ihr Kind wie Alexandra gleichmäßig wächst, spielt die Größe keine Rolle. Wie groß Ihr Kind einmal wird, ist durch Vererbung ganz stark vorgegeben. Sollte es aber plötzlich aufhören zu wachsen, wird der Kinderarzt Ihr Kind genau untersuchen. Denn so ein Wachstumsstopp kann ein Zeichen für eine ernsthafte Erkrankung sein.
    Kann ein Kind »zu groß« sein? Es gibt natürlich Kinder, die aus dem Rahmen fallen und ihre gleichaltrigen Spielgefährten um einen ganzen Kopf überragen. Diese Kinder haben es manchmal nicht ganz leicht, weil sie auf den ersten Blick älter wirken und man von ihnen schon viel mehr erwartet als von durchschnittlich großen Gleichaltrigen.
    Wenn Ihr Kind schnell wächst und sehr groß wird, ist das kein Anzeichen für eine Erkrankung. Ihr Kind wächst einfach gemäß seiner Veranlagung.
    Wenn die Wachstumskurve nicht mehr gleichmäßig verläuft, sondern nach oben »ausbricht«, gehen Sie mit Ihrem Kind vorsichtshalber zum Kinderarzt. Er sagt Ihnen, ob alles noch »im grünen Bereich« ist. Nur in ganz seltenen Ausnahmefällen ist eine Hormonbehandlung notwendig, welche die Pubertät vorzeitig auslöst und das Wachstum beendet.
    Kein Kind ist wie das andere. Solange Ihr Kind gleichmäßig und stetig zunimmt, isst es richtig.
→ Zu leicht – zu schwer?
    Besonders interessant ist die zweite Kurve. An ihr können Sie ablesen, ob Größe und Gewicht bei Ihrem Kind zusammenpassen. Und Sie können ablesen, wie Ihr Kind zunimmt. Vergleichen Sie: Liegen die Werte Ihres Kindes genau in der Mitte, am oberen oder unteren Rand oder ganz außerhalb der Kurve? Zeigt die Kurve bei Ihrem Kind sehr steil nach oben, oder fällt sie irgendwann nach unten ab? Gibt es Knicke in der Kurve, oder ist die Kurve sehr gleichmäßig?
    Was ist normal, was ist Alarmzeichen, was ist Anlass zu berechtigter Sorge?
    In der Abbildung rechts sehen Sie den vorgegebenen Verlauf aus dem Untersuchungsheft für die ersten vier Lebensjahre. Wir haben die Werte von drei Kindern eingetragen: Sie sehen die Kurven von Andrea, Alexandra und Sebastian. Alle Kinder sind vier Jahre alt: Andrea, die »Normale«, Alexandra, die »Leichte«, Sebastian, der »Schwere«. Ihre Größe und ihr Gewicht haben sich ganz unterschiedlich entwickelt.
    Alexandra ist 96 Zentimeter groß und wiegt nur 12 Kilogramm. Sebastian wiegt mit 20 Kilo fast doppelt so viel, ist allerdings auch 10 Zentimeter größer. Andrea liegt mit 100 Zentimetern und 16 Kilogramm in der Mitte.
    Was haben die unterschiedlichen Linien der Kinder zu bedeuten?
    Andrea: die »Normale«
    Die vorgedruckte Kurve hat – wie im Untersuchungsheft – oben und unten eine Begrenzungslinie. Bei den meisten Kindern liegen die Werte in der Nähe der Mitte. In unserer Abbildung ist das bei Andreas Linie der Fall. Von Geburt an hatte sie ein durchschnittliches Gewicht für ihre Größe. Während ihrer vier Lebensjahre hat Andrea immer gleichmäßig und stetig zugenommen. Kein Zweifel: Ihre Kurve ist genau richtig. Also isst sie auch richtig.
    Trotzdem war die Mutter von Andrea überzeugt, ihre Tochter esse zu wenig. Bei jeder Vorsorgeuntersuchung zählte sie die geringen Mengen auf und beklagte sich: »Das kann doch nicht zum Leben reichen!« Immer wieder legten
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