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Jeder Kuss ein Treffer

Jeder Kuss ein Treffer

Titel: Jeder Kuss ein Treffer
Autoren: Janet Evanovich
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ins Wohnzimmer. Da ist es leise, da kann ich mich besser konzentrieren. Vielleicht fällt mir ja etwas ein.«
    Annie reichte ihr das Juwelierkästchen. »Viel Glück!«
    Kurz darauf stolperte Erdle durch die Hintertür herein, gefolgt von Lovelle.
    »Er ist natürlich wieder betrunken«, sagte sie.
    Annie stieß einen enorm verärgerten Seufzer aus. »Gibt‘s sonst nichts Neues?« Sie sah ihn an. Seine Klamotten waren zerknittert, das Haar stand ihm in Büscheln vom Kopf ab. Lovelle hatte ihn offenbar geweckt. In der Hand hielt er einen Schraubenschlüssel. Als er die Tabletts mit dem Essen auf der Arbeitsplatte und dem Küchentisch stehen sah, riss er die Augen auf. »Wow!« Er rülpste. »Hab noch nie so viel Essen auf einmal gesehen!« Annie hatte den Schrank unter der Küchenspüle bereits ausgeräumt. »Hat Lovelle dir gesagt, dass mein Ring mir vielleicht vom Finger gerutscht ist und jetzt im Abfluss steckt?«, fragte sie.
    Erdle kratzte sich am Kopf und blinzelte mehrmals. »Kann schon sein.« Wieder schaute er zu den Platten hinüber. »Was ist das alles?«
    »Gefüllte Weinblätter, Weintrauben mit Roquefort, Hochzeitskekse …« Annie hielt inne und überlegte, warum sie sich überhaupt die Mühe machte, ihm zu antworten. »Ich habe dafür keine Zeit.«
    »Wer will denn so was wie Weinblätter essen?«, fragte Erdle.
    »Erdle, würdest du bitte …«
    »Kann ich nicht ein paar von diesen Keksen haben? Ich habe schon ewig nichts mehr gegessen.«
    Annie seufzte. »Gut, aber beeil dich bitte.«
    Erdle studierte sorgfältig die Tabletts mit den Keksen. »Eene meene miste …«
    »Oh, zum Kuckuck noch mal!«, rief Theenie. »Jetzt nehmen Sie sich einen, und dann ist es gut!«
    »Annie hat gesagt, ich darf zwei haben.«
    Annie lehnte sich gegen den Küchentresen und drückte sich die Finger an die Schläfen. Sie merkte, dass sie Kopfschmerzen bekam, wollte aber auf keinen Fall die Geduld verlieren.
    Erdle wählte ein Plätzchen von jedem Tablett und steckte sich das erste in den Mund. »Hm, das schmeckt gut!«
    Es klingelte an der Tür. »Das ist bestimmt Jamie«, sagte Annie. »Sie bringt das Hochzeitskleid vorbei.«
    »Ich nehme es ihr ab«, sagte Theenie und eilte nach draußen.
    Erdle ging zur Spüle. Dabei steckte er sich den zweiten Keks in den Mund und biss zu. »Autsch! Verflucht!«, rief er und drückte die Hand an den Kiefer.
    »Haben Sie da einen Stein reingebacken?« Annie runzelte die Stirn. »Hm?«
    »Ich glaube, ich hab mir gerade was vom Zahn abgebrochen.« Erdle wies auf seinen offenen Mund.
    Annie seufzte. Nahm dieser Wahnsinn denn niemals ein Ende? Sie schaute in Erdles Mund. »Mach mal weiter auf!«, befahl sie ihm. Er gab einen unverständlichen Laut von sich und sperrte den Mund noch ein wenig weiter auf. Annie sah etwas goldgelb blitzen. »Mein Ring!«, rief sie so laut, dass Lovelle zusammenzuckte. Peaches sprang vom Stuhl und versteckte sich hinter einer Pflanze. »Nicht schlucken!«
    Vor Schreck tat Erdle genau das, und der Ring saß ihm in der Kehle fest. Er umklammerte den Hals mit beiden Händen. »Argh!«, stöhnte er.
    »Hast du ihn verschluckt?«, schrie Annie. Sie wusste nicht, dass Theenie, Destiny, Jamie und Vera mit Flohsack im Schlepptau in der Tür standen. Peaches fauchte und machte einen Buckel, dann stürzte sie mit ausgefahrenen Krallen hinter der Pflanze hervor. Flohsack jaulte auf, als Peaches ihm mit der Pfote quer übers Gesicht schlug. Der heulende Hund raste aus der Küche, Peaches blieb ihm auf den Fersen.
    Keuchend versuchte Erdle, Luft zu bekommen.
    »Der erstickt!«, rief Lovelle.
    Annie umfasste ihn von hinten und versuchte, den Heimlich-Griff anzuwenden. Lovelle nahm ein Glas Orangensaft von der Theke und drückte es ihm in die Hand.
    »Nicht trinken!«, herrschte Annie ihn an.
    Völlig in Panik, missachtete Erdle ihre Anweisung, hob das Glas an die Lippen und ließ die Flüssigkeit hinuntergluckern. Er schluckte und rülpste laut.
    »Du hast ihn verschluckt!«, schrie Annie.
    »Hä?« Verständnislos blickte Erdle sie an.
    Sie packte ihn am Hemd und schüttelte ihn, fast hätte er das Saftglas fallen lassen. »Du hast meinen Verlobungsring verschluckt!«
    Theenie und Lovelle schauten fassungslos zu.
    »Spuck ihn aus!«, befahl Annie und hörte nicht auf, Erdle zu schütteln.
    »Miss Annie, hören Sie auf!«, flehte er.
    »Was ist denn hier los?«, fragte Jamie laut, um bei all der Aufregung verstanden zu werden.
    Theenie erklärte es ihr. »Wes hat Annie
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