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Jane Blond 02 - Jane Blond sucht Zoff

Jane Blond 02 - Jane Blond sucht Zoff

Titel: Jane Blond 02 - Jane Blond sucht Zoff
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ihrem SPIV. »Big Rosie!«, brüllte sie in das Gerät hinein. »Bist du noch immer im SPIomat gefangen?«
    Der Bildschirm des SPIV knisterte, als Big Rosies blasses Gesicht langsam erschien und schärfer wurde. Ihr SPIT wackelte mit ihrem Kopf hin und her und summte nervös. »Ääähm, neeeein. Aber ich hab einen kleinen Rap für dich ...
     
    Uns bleibt jetzt nur noch zu bangen,
    im Schuppen sind alle gefangen, selbst die kleine Katze,
    rundherum die Ratten. Aua! Weg mit dir!«
     
    Janey hörte noch ein paar Geräusche aus dem Hintergrund, dann riss die Verbindung ab.
    Fünf menschliche Gehirne. Janey wusste genau, wer die fünf waren: Big Rosie, Claire Halliday, Alex, ihre Mutter ... und Janey selbst, wenn sie ihnen zur Rettung eilte. Der Sonnenkönig glaubte tatsächlich Janeys frei erfundene Hirntransplanationstheorie, und nun war Janey schuld, dass ihre besten Freunde und liebsten Verwandten als Organspender missbraucht wurden. Was sollte sie nur tun?
    »... lassen Sie sie gehen«, sagte Abe Rownigan langsam. »Jane Blond hat gelogen. Es gibt keine Transplantationstheorie. Ich verrate Ihnen den wirklichen Rückverwandlungsvorgang, allerdings nur, wenn Sie diese Leute hier freilassen.«
    »Nein!«, schrie Janey entsetzt. Ihr Vater wollte doch nicht wirklich sein Geheimnis verraten ...!?
    Sie musste zu ihm, bevor er das tat. Schließlich war er immer noch die wertvollste Geisel des Sonnenkönigs. Solange er ihn hatte, hatte er auch das Geheimnis. Ohne ihn waren sie gar nichts. Aber WO war er?
    Sie lehnte sich dichter an den SPI-Pod. »Los, komm schon«, flüsterte sie. »Gib mir einen Hinweis.« Paulette versuchte nun, Abe Rownigan alias Solomon Brown zu überzeugen, wieder dem Team von Kopernikus beizutreten. Also hatte dieses ehemalige Regierungsmitglied, das früher schon versucht hatte, die SPI-Organisation zu zerstören, auch diese Mission wieder angezettelt.
    »Solomon Brown wird Kopernikus nie wieder vertrauen, Paulette«, sagte Abe. »Das ist absolut indiskutabel.«
    »Aber Sie können doch für sich selber denken und eigene Entscheidungen treffen, nicht wahr? Nein, Claude, nicht jetzt, bitte!«
    Janey formte mit den Lippen das Wort Claude. Wer im Himmel war Claude? Ha! Alex hatte den Namen falsch ausgesprochen. Es war nicht Clod, der Koch, sondern Claude, der französische Küchenchef. Abe war bei Paulette zu Hause!
    Das Haus befand sich nur ein paar Blocks weiter an der Quarrystraße, deshalb vertraute Janey auf ihre SPIon- Sohlen und düste den Schotterweg hoch bis zur Hauptstraße. Der Asphalt flog nur so dahin unter ihren Füßen, bis sie schließlich vor der großen Hecke angekommen war, die das Grundstück der Soleils umzäunte.
    Janey ahnte, wo Abe gefangen gehalten wurde, und deshalb kroch sie ohne Umwege durch die Büsche bis zum Schwimmbecken im Garten. Links davon stand ein Kran, der eine große Betonscheibe mehrere Meter hochhielt. Die gebückte, dunkle Silhouette eines Mannes versperrte Janey die Sicht auf das Wasser, doch auf der anderen Seite des Beckenrands erkannte sie Paulette, die ihre Füße im Wasser baumeln ließ. Sie zog einen Fuß kurz heraus, tauchte ihn wieder ein und spritzte dann, so weit sie konnte.
    »Hör auf damit, Paulette«, bellte der Mann. Es war der Sonnenkönig. Er baute sich bedrohlich vor seiner Tochter auf. »Konzentrier dich auf deine Aufgabe.«
    Die Wasseroberfläche reflektierte das Licht so stark, dass das Wasser wie Milch erschien. Janey konnte nicht viel erkennen, doch das, was sie sah, verursachte einen riesigen Klumpen in ihrem Hals.
    Abe Rownigan. Solomon Brown. Boz Brilliance Brown. Ihr Vater lag auf dem Rücken ausgestreckt wie ein Seestern auf der Wasseroberfläche. An seinen Handgelenken und Knöcheln waren Seile geknotet. Nur sein Gesicht ragte aus dem Wasser.
    »Also, Abe Rownigan«, sagte der Sonnenkönig und lehnte sich über das Schwimmbad. »Wir werden den Umkehrprozess fortführen, den die kleine dumme Jane Blond uns verraten hat. Vielleicht bluffen Sie ja wieder. Sie haben uns auf jeden Fall hingehalten, aber jetzt läuft Ihre Zeit langsam ab, mein Freund. Vielleicht müssen wir Jane Blond einfach ... na, sagen wir, überzeugen , uns noch mehr zu verraten.«
    »Nein! Ich sage euch alles«, rief Abe, »wenn ihr im Gegenzug Solomons Familie und Freunde gehen lasst.«
    Paulette legte nachdenklich einen Finger an ihr Kinn, als wenn sie den Vorschlag ernsthaft in Erwägung ziehen würde. »Äh, non. Wir glauben, dass Sie derjenige sind, der nicht
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