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James Bomb 5 -James Bomb jagt den Paten

James Bomb 5 -James Bomb jagt den Paten

Titel: James Bomb 5 -James Bomb jagt den Paten
Autoren: Manfred Taut
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Fluchend schlüpfte er in seine Wildlederslipper und stolperte ins Bad, um sich zu kämmen.
    Zehn Minuten später — der heiße Nescafé mit einem Schuß Bourbon hatte ihn aufgemöbelt — betrat er eilig die Tiefgarage des Apartmenthauses, wo sein Ferrari geparkt war. War das ein Tag heute!
    Er war Don! Wie oft hatte er sich das in seinen Träumen ausgemalt und ungeduldig herbeigewünscht, daß es endlich soweit wäre.
    Er würde den ganzen Laden umkrempeln und modernisieren. Er würde als erstes den Consigliere seines Vaters feuern — er brauchte keinen solchen zaudernden Schleimscheißer, er war sein eigener Consigliere.
    Don Rocco wird es euch allen zeigen, er hatte keine solchen dämlichen Ehrbegriffe, wie der alte Schnurrbartpeter sie hatte, dachte er.
    Auch dem dusseligen Engländer würde er Bescheid stoßen, jetzt wo der Alte nicht mehr da war.
    Erst würde er die Pasta-Familie auf Vordermann bringen, und dann würde er den anderen Familien zeigen, was eine Harke war.
    Euphorisch eilte er zu seinem Wagen. Er öffnete die Wagentür und ließ sich in die Polster des Ferrari fallen.
    Aufgekratzt drehte er den Zündschlüssel herum.
    Den Bruchteil einer Sekunde später zerriß die Explosion der unter dem Sitz montierten Bombe Rocco Pappardelle in zahllose Fragmente.
    Sie wurden an das weißverkleidete Dach des F 40 geschleudert, wo sie für eine Millisekunde das rotgesprengelte Muster eines abstrakten Gemäldes bildeten.
    Eine Sekunde später hob sich das Dach vom Wagen, flog zerfetzt an die Betondecke der Garage, von wo es in Bruchstücken wieder herabkrachte.
    Weitere Sekundenbruchteile später verwandelte sich der Trümmerhaufen des 400 000-Dollar-Luxuswagens in ein flammendes Inferno, in dem die Moleküle Roccos verkohlten.
    Der großkotzige, brutale Enkel eines bettelarmen sizilianischen Schafhirten verglühte im wohl teuersten Scheiterhaufen in der Geschichte Neu-Englands.

49

    Als Bomb Viertel vor acht aufwachte, war der Platz im Bett neben ihm leer.
    Er hatte keine Ahnung, wann Elsa gegangen war. Mühsam hob er den Kopf und ließ ihn dann ächzend wieder ins Kissen zurücksinken. Dieses verfluchte Spumantegesöff war ihm gar nicht bekommen. Dann fiel ihm plötzlich ein, daß er quasi verlobt war. Panik ergriff ihn. Verdammt noch mal, wie sollte die Geschichte denn jetzt weitergehen! Er war ratlos.
    Diese Elsa konnte einen ganz schön strapazieren und das, obwohl sie noch Jungfrau war! Drei Tage hatten sie sich jetzt miteinander amüsiert; langsam spürte er es in den Knochen. Dabei hatte das — wie hatte sie gesagt? — das Säbelfechten noch gar nicht begonnen!
    Er war einfach zu alt für solche Aufgaben, wie oft hatte er das M schon klarzumachen versucht... So was war etwas für die jungen Hengste im Dienste Ihrer Majestät... er jedenfalls war wirklich geschafft.
    Bomb versuchte gerade, das drohende Gespenst der Impotenz aus seinen Gedanken zu verscheuchen, als die Tür aufging und Elsa hereintrat.
    Sie trug ein schwarzes, durchbrochenes Spitzennegligé am Leib und ein batteriebetriebenes Kofferadio in der Hand. Sie stellte das Gerät, aus dem leise Schlagermusik dudelte, auf den Nachttisch.
    „Guten Morgen, Darling!“ sagte Elsa fröhlich, beugte sich zu ihrem darniederliegenden Lohengrin und küßte ihn herzhaft. Rein reflektorisch, ohne daß er es wollte, faßte ihr der Agent an die Brust, die sich ihm dabei freizügig zur Schau stellte. Aber Elsa schob seine Hand zur Seite.
    „Brav sein, nicht jetzt!“ sagte sie. „Ich habe heute furchtbar viel zu tun, heute ist nämlich ein ganz besonderer Tag — auch für uns.“
    „Wieso, mein Schatz?“ fragte der Agent, obwohl er ihre Antwort ahnte.
    „Nun, einmal deshalb...“ Sie unterbrach sich, weil die Musik im Kofferradio ausgeblendet wurde, und die Stimme eines Rundfunksprechers ertönte.
    „Pst, horch mal“, forderte Elsa ihren Helden auf.
    „Hier ist Radio MWX auf Kanal 19 mit den New-York-City-News. Die Kette mysteriöser Todesfälle in den Spitzen der New Yorker Unterwelt reißt nicht ab. Wie bereits in den Sechs-Uhr-Nachrichten gemeldet, ist gestern abend Petro Calamaro, genannt ,Die Krake’ — der Don der sogenannten Pesce-Familie, einer der fünf großen New Yorker Mafiafamilien — fünfzehn Meilen östlich von Coney-Island beim Hochseeangeln über Bord seiner Yacht gerissen worden und ums Leben gekommen. Es wird angenommen, daß die Gurte von Don Calamaros Angelsitz, als er einen großen weißen Hai am Haken hatte, nicht
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