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Jagd auf eine Bestie 2. Teil: Thriller (German Edition)

Jagd auf eine Bestie 2. Teil: Thriller (German Edition)

Titel: Jagd auf eine Bestie 2. Teil: Thriller (German Edition)
Autoren: Oliver Lierss
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halte?« Bei den letzten Worten blickte die Contessa Kerner direkt in die Augen. Kerner erwiderte den Blick. »Warum findest Du es nicht einfach heraus, Bice?« Sie gab keine Antwort auf die Frage. Stattdessen wandte sich Bice um und sah nach vorne. Plötzlich streckte sie ihre Hand nach Kerner aus. »Komm mit zum Bug, Victor. Ich möchte Dir etwas zeigen.« Kerner nahm ihre Hand, und sie lief mit ihm über das Deck zum Bug des Schiffes. Ramon, der sich an Deck mit ein paar Aufräumarbeiten beschäftigt hatte, beobachtete die beiden missmutig und folgte dann in einigem Abstand. Am Bug angelangt, bot sich Kerner ein unvergleichliches Bild. Sie steuerten Bellagio an. Der Ort, an dem sich auch das Anwesen der Vigianis befand. Sie fuhren vorbei an Villen, die aussahen wie Märchenschlösser. Links von ihnen kam die Uferpromenade von Bellagio in Sicht. Überall dort tummelten sich Menschen, die hier und da einen bewundernden Blick in Richtung der Jacht warfen. Kerner sah, wie einige Touristen Fotos von ihnen schossen. Ein Mann saß dort, der von einem der kleinen Cafés aus das Panorama zu genießen schien. Zwischen den vielen Menschen fiel er niemandem auf. Durch ein Fernglas beobachtete er die Jacht. Er war groß gewachsen, mit mächtigen Schultern und einer Hakennase. Dort saß Siegfried von Löwenberg, der Grabritter.
     
    Nunzio, der andere der beiden Bodyguards aus der Gemäldeausstellung, der jetzt am Ruder der Jacht stand, steuerte auf eine Anlegemauer an der gegenüberliegenden Seite zu. Bice drehte sich zu Kerner um. »Magst Du die Berge, Victor?« Verdutzt sah Kerner sie an. »Ja schon, warum fragst Du?« Bice lief hinüber zum Ruderhaus. Kerner beobachtete, wie sie einen Moment lang mit Nunzio und Ramon debattierte. Die Bice änderte plötzlich ihren Kurs und fuhr jetzt weiter den See hinauf. Strahlend kehrte die Contessa zurück zu Kerner. Fragend streckte er die Arme zur Seite aus. »Wohin fahren wir?« Bice lehnte sich über die Reling. »Ich möchte Dir einen Ort zeigen, an dem wir als Kinder oft mit meinem Vater waren. Lass‘ dich einfach überraschen.« Die Jacht legte jetzt ordentlich an Fahrt zu. Die Landschaft links und rechts des Sees flog förmlich an ihnen vorbei. Nach einer knappen halben Stunde erreichten sie Domaso, einen kleinen Ort am oberen Ende des Comer Sees. Ein Stück weit vom Ufer entfernt gingen sie vor Anker.
     
    Mit sorgenvollem Gesicht kam Ramon auf Bice zu. »Muss das sein, Contessa? Es ist gefährlich dort oben, das wissen Sie doch ganz genau. Wenn Ihr Vater davon erfährt, gibt es bestimmt Ärger.« Bice hakte den Arm bei Ramon ein und drückte ihm einen Kuss auf die Wange. »Ich werd's ihm nicht verraten, Ramon.« Die Augen des Bodyguards warfen Blitze in Kerners Richtung. Dann seufzte er tief. »Also schön Contessa, aber ich komme mit.« Als er noch einen Kuss bekommen hatte, zeigte sich auf Ramons Gesicht sogar ein kleines Lächeln. Nachdem er jedoch Kerners Schmunzeln bemerkte, verschwand es sogleich wieder. Kerner hatte in diesen Sekunden etwas begriffen. Sollte sich irgendwann irgendjemand gegen die Contessa stellen, so hätte er wohl einen Todfeind. Kein Haar könnte man ihr krümmen. Es sei denn über Ramons Leiche.
    Bice nahm Kerner mit unter Deck in eine der Kabinen. Sie kramte in ein paar Schubladen und warf ihm etwas zu. »Hier für Dich. Dort, wo wir hinwollen, ist es nicht gerade warm. Die Sachen sind von meinem Vater. Die Hose könnte ein wenig kurz sein, aber ansonsten müsste es gehen. Zieh dich um, ich gehe schon mal nach oben.« Es dauerte eine ganze Weile, bis Kerner zurück an Deck kam. Dort warteten Bice und Ramon schon auf ihn. Während Ramon nur verständnislos den Kopf schüttelte, konnte Bice sich ein Lachen nicht verkneifen. Die Hose war mindestens zehn Zentimeter zu kurz, und der Pullover drohte aus allen Nähten zu platzen. Geduldig ließ Kerner den Spott über sich ergehen und stieg dann mit den beiden in das kleine Sportboot. An einem Anlegesteg machten sie es fest und gingen an Land.
     
    In der Nähe des Ufers war ein kleiner Fischgrill. Bice verspürte mit einem Mal Heißhunger und bestellte drei Portionen Scampi. Während sie zusammen mit Kerner noch an einem Tisch saß und aß, verschwand Ramon. Kurz darauf kam er mit einem Einheimischen wieder zurück. Bice begrüßte den Mann auf Italienisch und Ramon erklärte ihm, was man von ihm wollte. Schnell war er mit dem Mann einig. »Pepe holt seinen Wagen«, verkündete Ramon. »In zehn Minuten
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