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Ja, Liebling

Ja, Liebling

Titel: Ja, Liebling
Autoren: Mary Scott
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ist.«
    Sie sah ihn erschrocken an. »Aber wir können uns doch nicht verloben! Denk an die Mädchen.«
    »Warum soll ich an die denken? Denen werde ich wahrscheinlich ohnehin nicht gefallen, aber wir brauchen doch schließlich nicht ihre Genehmigung. Sie sind verheiratet, haben eigene Familien und sind völlig unabhängig. Vielleicht willst du auch noch Annette und David um Rat fragen.«
    »David nicht, der gehört nicht zur Familie, aber die beiden werden sich freuen. Sie sind auch ineinander verliebt.«
    »Sehr gut, dann stimmt ja alles.«
    »Weißt du, ich habe in letzter Zeit viel über sie nachgedacht und wollte eigentlich schon mit meinem Rechtsanwalt sprechen. Annette sollte eigentlich die Hälfte dieser Farm haben. Wenn mein Vater etwas von ihr gewußt hätte, dann würde sie ihren Anteil bekommen haben. Sie werden hier glücklich sein, denn David liebt Farmen und könnte sich darum kümmern und gleichzeitig schreiben. Ich möchte das irgendwie regeln. Und wenn ich einmal tot bin...«
    »Dann wird er wahrscheinlich schon ziemlich alt sein. Worauf willst du denn noch warten? Warum denn? Schenk ihnen doch die Hälfte oder die ganze Farm, sobald wir verheiratet sind.«
    »Verheiratet? Aber Alan, das geht alles so schnell. Dabei bin ich Witwe und Großtante.«
    Er lachte. »Außerdem bist du einunddreißig. Genau das richtige Alter für einen achtunddreißigjährigen Dickschädel wie mich.«
    »Cecily wird einen Schock bekommen, wenn jemand den Platz ihres Vaters einnimmt.«
    Es gelang ihm gerade noch, einen Fluch zu unterdrücken. Statt dessen sagte er: »Der Platz ihres Vaters ist seit Jahren leer. Und als er es nicht war, warst du da immer glücklich?«
    Sie sah traurig aus und sagte langsam: »Es war keine gute Ehe. Ein Mädchen, das ohne Mutter aufgewachsen ist und so lange ohne Mutter ist, sollte nicht mit neunzehn heiraten. Jedenfalls nicht ein Mädchen wie ich. Es war ein Fehler, von Anfang an. Aber Hervey hat es immer gut gemeint. Er konnte ja nichts dafür, daß er eben — eben Hervey war. Ich war so ungeschickt und dumm, und die Mädchen waren so klug.«
    Das war für lange Zeit alles, was über ihre Ehe mit Hervey Neville geredet wurde.
    Er konnte sie trotzdem nicht dazu überreden, es den Mädchen sofort mitzuteilen.
    »Nein, lieber noch nicht. Bewahren wir uns noch ein paar friedliche Tage. Weißt du, ich bin nicht sehr tapfer. Es ist besser, wenn du das gleich weißt. Ich habe nicht viel Geist, und du wirst von mir enttäuscht sein.«
    Darauf sagte er nur: »Mir genügst du schon.« Doch dann wurde er wieder ernst und fuhr fort. »Dieses eine Mal mußt du tapfer sein, Margaret. Für den Rest deines Lebens kannst du alles mir überlassen, aber das mußt du selbst in Ordnung bringen. Ich kann es ihnen sagen, aber von dir muß ich verlangen, daß du dann fest bleibst.«
    »Das kann ich so schlecht.«
    »Du hast dich einfach in die Gewohnheit drängen lassen, zu allem, was die Mädchen wollen, immer nur >Ja, Liebling< zu sagen.«
    Sie lachte. »Das werde ich bestimmt auch zu dir sagen, wenn du anfängst, mich herumzukommandieren.«
    »Ich habe gar nicht diese Absicht«, begann er, aber sie unterbrach ihn vieldeutig:
    »Natürlich wirst du es, du tust es ja jetzt schon. Du siehst, es ist mein eigener Fehler. Ich bin einfach zum Untertanen geboren.«
    Untertan? Über dieses Wort mußten sie nun doch beide lachen. Dann fuhr sie fort: »Aber bei dir macht es mir nichts aus. Gegenüber den Mädchen bin ich ein solcher Feigling, wie soll ich es ihnen nur sagen?«
    »Du bist ja nicht allein. Ich werde neben dir stehen und dir Rückendeckung geben. Wenn das erst einmal ausgestanden ist, dann will ich deine Sorgen für dich tragen und nicht den gestrengen Chef spielen.«
    Er fragte sie, ob es ihr nichts ausmache, das geliebte Haus und den Garten zu verlassen. »Du hast hier schon soviel geändert und noch so viele Pläne. Wird mein Haus dir das alles ersetzen können?«
    »Ja, denn wir werden dort ja zusammen sein.«
    »Du kannst es umändern und einrichten wie du willst, es ist nicht sehr modern.«
    »Darüber bin ich heilfroh. Mein Wohnzimmer hier ist schon moderner als ich ertragen kann. Ich brenne darauf, die Frau mit dem grünen Gesicht von der Wand zu nehmen und sie Elinor zu schenken.«
    Zwei Tage lang waren sie sehr glücklich. Mrs. Thornton kam mit einem Riesenstrauß von Narzissen zu ihr und berichtete zu Hause dann aufgeregt. »Wir werden sie sehr vermissen, unsere liebe kleine Mrs. Neville, aber
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