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Invasion 03: Der Gegenschlag

Invasion 03: Der Gegenschlag

Titel: Invasion 03: Der Gegenschlag
Autoren: John Ringo
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schießen und nicht, verzeihen Sie, diesen beschissenen ›logistischen Schwanz‹, Sir.«
    Homers Lächeln wurde noch breiter, ein sicheres Zeichen seiner Verärgerung, und Cutprice schnaubte.
    »Daran arbeiten wir. General Gramns ist vor zwanzig Minuten auf meine Anweisung seines Kommandos enthoben worden. Im Augenblick ist der Artilleriekoordinator der Zehntausend dort und versucht die Jungs davon zu überzeugen, dass eine Pontonbrücke ein besseres Ziel als eine ›Aufmarschzone‹ ist.«
    »Mit einem Platoon meiner MPs«, fügte Cutprice nach einer kurzen Pause hinzu. »Und zwei Untertassen. Ich hab ihm gesagt, wenn ihm einer von diesen verdammten Festungskommandanten Ärger macht, soll er ihn in aller Öffentlichkeit abknallen. Mit einer Plasmakanone.« Der Colonel sagte das mit so völlig ausdrucksloser Miene, dass keiner erkennen konnte, ob er das ernst meinte.
    »Ja, was immer nötig ist, um die Jungs aufzuwecken«, seufzte Horner. »Vielleicht braucht es wirklich eine standrechtliche Erschießung. Ich würde ja Ihnen den Befehl über das Korps geben, Robert, aber ich kann Sie nicht entbehren. Und beides gleichzeitig schaffen Sie nicht.«
    »Am Ende würde ich jedenfalls sämtliche Etappenhengste umlegen, die die haben«, brummte der Colonel. »Und anschließend die Arschlöcher von der regulären Armee, die es nicht schaffen, ihre Divisionen in den Kampf zu schicken.«
    »Die 24th New York und die 18th Illinois sammeln sich in der Nähe von North Chili neu«, sagte Horner. »Aber ich will die nicht einfach in die Lücke schicken. Sobald wir die Gäule hier rausgeworfen haben, möchte ich, dass Sie Brücken bauen und zum Gegenangriff übergehen. Ich habe Bailey-Brückenkompanien kommen lassen und möchte, dass Sie die auch einsetzen. Machen Sie diesen verdammten Gäulen die Hölle heiß! Treiben Sie sie so weit nach Osten, wie es geht. Ich garantiere Ihnen, dass Sie Infanterie hinter sich haben, wenn Sie zurückfallen müssen. Mein Wort darauf.«
    »Was ist die Zielposition?«, fragte Stewart. »Wo sollen wir Halt machen?«
    »Ziel ist der Atlantik«, antwortete Horner. »Aber rücken Sie nicht zu schnell vor, damit die Versorgungseinheiten nicht hinter Ihnen zurückbleiben. Ich würde die Front gern bis Clyde zurückdrängen. Dort wäre die Front nicht so breit, und das Gelände eignet sich besser für uns.«
    »Kapiert«, sagte Cutprice und grinste. Sein Gesicht wirkte dabei wie ein Totenschädel. »Aber unsere Flanke ist dann so weit offen wie eine Nutte von der Subic Bay.«
    »Ich schicke GKAs hin«, sagte der General leise. »Ob O'Neal nun auftaucht oder nicht.«
     
     
    Ernie Pappas seufzte. Der Hügel war eine Moräne, ein Überbleibsel des Gletschers, aus dem der Ontario-See entstanden war. Auf seiner Hinterseite, nach Südwesten gewandt, abseits von den Kampfhandlungen, stand ein ehemaliges Kinderkrankenhaus, das man umgebaut hatte und in dem die Zehntausende von Verwundeten der monatelangen Schlacht versorgt wurden; darunter auch mindestens ein Dutzend GKA-Soldaten, deren Verwundungen zu schwer waren, als dass ihre Anzüge ihnen hätten helfen können.
    Selbst hier, in der sauberen, frischen Luft, war der stinkende Brodem des Schmerzes wahrzunehmen. Aber von dem Hügel aus konnte man gut die Schlacht beobachten, die das XIII. Korps gerade im Begriff war zu verlieren. Eine sehr gute Aussicht.
    Zweifellos hatte der Alte diesen Punkt deshalb ausgewählt, um hier zu meditieren. Je länger der Krieg sich hinzog und je größer die Verluste geworden waren, um so mürrischer war die Stimmung des Majors geworden. Es gab nichts, was irgendjemand auf der Welt dagegen hätte tun können, aber der Alte schien das einfach alles persönlich zu nehmen. Als ob die Last, die Welt zu retten, einzig und allein auf seinen Schultern ruhte.
    Vielleicht hing es noch mit dieser Sache ganz zu Anfang der Auseinandersetzung mit den Posleen zusammen, als man es seinem Platoon zugeschrieben hatte, dass es praktisch allein die Posleen-Invasion auf dem Planeten Diess gestoppt hatte. Aber das war klare Geschichtsklitterung. Einige der besten NATO-Verbände waren mit dabei gewesen, und die Indowy hatten damals die Front errichtet; den Vormarsch der Posleen hatten die konventionellen amerikanischen, französischen, britischen und deutschen Infanterieeinheiten zum Stillstand gebracht. Wenn man davon absah, dass O'Neal der einzige Mensch war, der jemals einen atomaren Sprengkörper von Hand gezündet und dies überlebt hatte,
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